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Städtebaulicher Ideenwettbewerb | 11/2024

Weiterentwicklung Bereich Alter Bauhof, Feuerwehr und Lodererplatz in Erding

ein 2. Preis

Preisgeld: 18.300 EUR

Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner

Stadtplanung / Städtebau

faktorgruen

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit überzeugt durch ein einfaches robustes städtebauliches Gerüst. Ein sehr kompaktes Parkhaus wird von großzügigen Wohnhöfen arrondiert, wobei sich die Höfe im Westen zur Sempt öffnen und hier eine besondere Wohnqualität eröffnen. Der Loderer Platz liegt richtig im Schwerpunkt des Quartiers und kann eine gute Aufenthaltsqualität ermöglichen. Ob die dort nach Norden ausgewiesenen gewerblichen Nutzungen funktionieren, bleibt zu fragen. Die Ausformulierung der öffentlichen und privaten Räume ist klar, wenngleich die Platzierung des Wohnhofs im Südwesten zur Mehrzweckhalle nicht überzeugt - an dieser Stelle wäre ein öffentlicher Raum als Entree in die Veranstaltungshalle wünschenswert. Der Bauraum für das Parkhaus wird weitgehend eingehalten - es gibt nur eine geringe Überschreitung im Norden - und obwohl das Parkhaus 7-geschossig ausgebildet ist, können nur erheblich weniger als 600 Stellplätze komplett oberirdisch nachgewiesen werden. Die Arbeit liegt hinsichtlich der erreichten Geschossfläche im oberen Bereich. Die Entwicklung der Kubaturen mit bis zu 6 Vollgeschossen verleiht der Arbeit einen selbstbewussten städtischen Auftritt, allerdings wirken die Baukörper teilweise beliebig. Trotz dieser hohen baulichen Dichte kann wertvoller Baumbestand erhalten bleiben. Die Erschließung des Quartiers ist wirtschaftlich und erfüllt die Bedingungen der Auslobung, fraglich ist in dem Zusammenhang warum - trotz paralleler Erschließung zum Friedhofsweg - die Häuser vom Hof und nicht von der Straße erschlossen werden. Bau- und Planungsrechtlich ist die Arbeit gut umsetzbar.
Trotz vorbeschriebener Eigenschaften wirkt die Arbeit etwas schematisch, liefert aber in Summe einen guten Beitrag zur gestellten Aufgabe.

Der Entwurf kennzeichnet sich durch ein geringes Maß an Versiegelung und Überbauung im Vergleich zu den anderen Wettbewerbsarbeiten. Den Ufersaum gestaltet der Verfasser besonders großzügig. Wichtiger Baumbestand kann so erhalten bleiben, vor allem entlang Sempt und Friedhofweg. Bäume entfallen an der vorgesehenen Stelle des Parkhauses und durch die Wegeversiegelung. Die Verfasser führen ein besonders ausführliches Piktogramm zur Thematik des Regenwassermanagements auf. Zu deuten sind Retentionszisternen in und an den Wohnhöfen und offene Regenwasserrinnen, die in Richtung Sempt verlaufen. Ebenso sind Retentionsdächer vorhanden und laut Verfasser sind ein Drittel der Dachflächen mit PV ausgestattet. Diese sind allerdings nur textlich aufgegriffen und nicht in den Plänen erkennbar. Im Piktogramm dargestellt sind ebenfalls Regenwassermulden vor allem entlang der Sempt und am Spielplatz. Die Versickerung in den Wohnhöfen, die zur Sempt ausgerichtet sind ist generell unproblematisch, jedoch könnte es im östlichen Wohnhof aufgrund des dazwischen liegenden Weges an einer Stelle zu Konflikten führen. Fassadenbegrünung und Grünvernetzung wird textlich erwähnt, aber wenig ausgeführt. Die Durchlüftung der Lebzelter-/ Tuchschererstraße erweist sich als unproblematisch.