Nichtoffener Wettbewerb | 06/2020
Weiterentwicklung des Schulzentrums Steinlach-Wiesaz in Dußlingen
©Lamott.Lamott Architekten PartGmbB
Perspektive
Anerkennung
Preisgeld: 9.000 EUR
Lamott.Lamott Architekten PartGmbB
Architektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Christian de Buhr, Patrick Queisser, Lukas Kaufmann, Jennifer Pietsch, Theresa Schmitt, Frauke Weißinger, Erick Lozano
Architekturmodelle Boris Degen Modellbau
Modellbau
Beurteilung durch das Preisgericht
Der vorliegende Entwurf für den Umbau und die Erweiterung des Schulzentrums Steinlach-Wiesaz formuliert einen selbstbewussten klaren zweigeschossigen Gebäudewinkel im süd-westlichen Bereich des Schulcampus. Durch diese radikale Intervention in die Bestandssituation verschaffen die Verfasser sich gewisse Freiheiten bei der Umstrukturierung und Ergänzung der gewünschten Programmflächen. Nachteilig wirkt sich die baukörperliche Setzung allerdings auf die Bestandssporthalle aus. Sie wirkt räumlich und funktional isoliert und von den weiteren Bestandsbauten abgehängt. Auch die sehr enge baukörperliche Fassung, an zwei Seiten des Oberstufengebäudes, kann räumlich nicht überzeugen. Die Zwischenabstände werden als zu gering erachtet. Durch den prägnanten Neubau werden auch die notwendigen Außenflächen deutlich
reduziert, was zu Lasten des Pausenhofs des Karl-von-Frisch Gymnasiums geht.
Um den neuen Gebäudewinkel, bestehend aus dem Bestand der Merian-Gemeinschaftsschule und den zukünftigen Erweiterungsflächen realisieren zu können, werden massive Eingriffe in die Bestandssituation notwendig, bis hin zum Rückbau des heutigen Mensagebäudes. Dieser Aspekt wirft Diskussionen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit auf.
Die Neustrukturierung des Karl-von-Frisch Gymnasium ist nachvollziehbar und in seiner Kompaktheit überzeugend vorgetragen. Der dezentral angeordnete Lehrerbereich ist allerdings nicht gewünscht und die Auslagerung der NWT Fachräume in den Neubau führt zu einem räumlichen Splitting des Lehrerkollegiums, was im täglichen Schulalltag als nachteilig erachtet wird.
Die konstruktive Lösung und die Materialität der Innenräume im Allgemeinen erscheinen
angemessen. Die Ausbildung der Konstruktion wird als Massivbau mit vorgehängter
Fassadenkonstruktion vorgeschlagen. Die ruhige Fassadengliederung weiß zu überzeugen und lässt eine hohe Qualität im Erscheinungsbild erwarten.
Betrachtet man die Kenndaten, bewegt sich der Entwurf in einem unwirtschaftlichen Spektrum. Sowohl die Kubatur, als auch das A/V Verhältnis liegen in einem ungünstigen Bereich.
Das beschriebene Energiekonzept ist plausibel und einfach gehalten. Die Aktivierung der
Speichermassen (freie Decken) unterstreicht diesen Ansatz. Zusätzliche Lüftungselemente in den Fassaden ermöglichen eine individuelle Lüftung der Räume. Eine reduzierte mechanische Lüftungsanlage (einfacher Luftwechsel) ergänzt dieses nachvollziehbare Konzept.
Der vorgeschlagene Entwurf stellt einen mutigen und entschiedenen Beitrag zur gestellten Aufgabe dar. Er überrascht mit seiner konzeptionellen Radikalität, mit der er die Gesamtsituation der Schulen neu ordnet und dem Campus einen starken stadträumlichen Duktus verleiht. Die Konsequenz im städtebaulichen Konzept geht leider zu Lasten der bereits kritisch beschriebenen Entwurfsaspekte.
Es handelt sich hier um einen insgesamt interessanten Beitrag mit hoher architektonischer
Ausdruckskraft und mit in Teilen überzeugenden innen- und außenräumlichen Qualitäten.
reduziert, was zu Lasten des Pausenhofs des Karl-von-Frisch Gymnasiums geht.
Um den neuen Gebäudewinkel, bestehend aus dem Bestand der Merian-Gemeinschaftsschule und den zukünftigen Erweiterungsflächen realisieren zu können, werden massive Eingriffe in die Bestandssituation notwendig, bis hin zum Rückbau des heutigen Mensagebäudes. Dieser Aspekt wirft Diskussionen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit auf.
Die Neustrukturierung des Karl-von-Frisch Gymnasium ist nachvollziehbar und in seiner Kompaktheit überzeugend vorgetragen. Der dezentral angeordnete Lehrerbereich ist allerdings nicht gewünscht und die Auslagerung der NWT Fachräume in den Neubau führt zu einem räumlichen Splitting des Lehrerkollegiums, was im täglichen Schulalltag als nachteilig erachtet wird.
Die konstruktive Lösung und die Materialität der Innenräume im Allgemeinen erscheinen
angemessen. Die Ausbildung der Konstruktion wird als Massivbau mit vorgehängter
Fassadenkonstruktion vorgeschlagen. Die ruhige Fassadengliederung weiß zu überzeugen und lässt eine hohe Qualität im Erscheinungsbild erwarten.
Betrachtet man die Kenndaten, bewegt sich der Entwurf in einem unwirtschaftlichen Spektrum. Sowohl die Kubatur, als auch das A/V Verhältnis liegen in einem ungünstigen Bereich.
Das beschriebene Energiekonzept ist plausibel und einfach gehalten. Die Aktivierung der
Speichermassen (freie Decken) unterstreicht diesen Ansatz. Zusätzliche Lüftungselemente in den Fassaden ermöglichen eine individuelle Lüftung der Räume. Eine reduzierte mechanische Lüftungsanlage (einfacher Luftwechsel) ergänzt dieses nachvollziehbare Konzept.
Der vorgeschlagene Entwurf stellt einen mutigen und entschiedenen Beitrag zur gestellten Aufgabe dar. Er überrascht mit seiner konzeptionellen Radikalität, mit der er die Gesamtsituation der Schulen neu ordnet und dem Campus einen starken stadträumlichen Duktus verleiht. Die Konsequenz im städtebaulichen Konzept geht leider zu Lasten der bereits kritisch beschriebenen Entwurfsaspekte.
Es handelt sich hier um einen insgesamt interessanten Beitrag mit hoher architektonischer
Ausdruckskraft und mit in Teilen überzeugenden innen- und außenräumlichen Qualitäten.
©Architekturmodelle Degen
©Lamott.Lamott Architekten PartGmbB
GrundrissEG
©Architekurmodelle Degen
©Lamott.Lamott Architekten PartGmbB
GrundrissOG
©Architekturmodelle Degen
©Lamott.Lamott Architekten PartGmbB
Modellfoto
©Lamott.Lamott Architekten PartGmbB
Ansicht Süd
©Lamott.Lamott Architekten PartGmbB
Ansicht West
©Lamott.Lamott Architekten PartGm
Fassadenschnitt