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Einladungswettbewerb | 09/2024

Weiterentwicklung Weender Tor in Göttingen

2. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

Stefan Forster GmbH

Stadtplanung / Städtebau, Architektur

lad+ landschaftsarchitektur gmbh

Landschaftsarchitektur

Studio Hubl

Visualisierung

Erläuterungstext

Hervortretende Gebäudeköpfe rhythmisieren den langen Baukörper und schaffen geschützte Eingangsbereiche. Einzelne Toröffnungen im Gebäudesockel erlauben Durchblicke bis auf den Stadtwall. Zur Wallanlage entstehen drei geschützte Innenhöfe. Das Gebäude der ehemaligen Grotefend-Fabrik am Heinz-Erhardt-Platz bleibt als bedeutendes Kulturdenkmal erhalten. Die Neubebauung integriert den Bestand und erzeugt, zusammen mit dem 50er-Jahre-Gebäude, ein Zusammenspiel mit den Eckrisaliten des gegenüberliegenden Alten Auditoriums.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit einer klar gegliederten Stadtfigur gelingt es den Verfassern den besonderen Stadtraum zwischen Weender Tor, Berliner Straße und Wallanlagen städtebaulich neu zu ordnen. Selbstverständlich wird das Bestandsgebäude in die neue Gebäudefigur integriert und schafft zum Heinz-Erhard-Platz einen überzeugenden Auftakt.
Das Bebauungskonzept nimmt Bezug zu dem heterogenen Kontext. Entlang der Berliner Straße entsteht eine 4- bis 5-geschossige Kammstruktur, die sich in einen straßenbegleitenden Gebäuderiegel, drei Querriegel und drei zu den Wallanlagen längs ausgerichteten Baukörpern gliedert.
Die Logik des städtebaulichen Konzepts wird in der Umsetzung des Funktions- und Raumprogramms überzeugend fortgesetzt.
Die unterschiedlichen Nutzungstypologien Wohnen und Büro sind konsequent auf die Einzelbaukörper und um die drei Innenhöfe verteilt.
Im Bereich des östlichen Gebäudeabschnitts sind in den Obergeschossen Büroflächen, in den weiteren Bauteilen Wohnungen untergebracht. Die Bauteile sind gut dimensioniert, entlang der Berliner Straße sind durchgesteckte Wohnungen in geringeren Gebäudetiefen sinnvoll umgesetzt.
Mit den dargestellten Wohnungstypologien und Grundrissen werden qualitätsvolle Wohnungen angeboten. Die öffentlich genutzten Flächen orientieren sich schlüssig zu dem Straßenräumen.
Die Erschließung der Wohn und Gewerbehäuser erfolgt optimal über getrennte Treppenräume mit Eingängen unmittelbar an der Berliner Straße und großzügige Tordurchgänge in die Innenhöfe. Für die Erschließung der Tiefgarage werden PKW-Aufzüge vorgeschlagen, die in der Umsetzung kritisch bewertet werden.
Konsequent entwickelt sich ein differenziertes Fassadenkonzept innerhalb der klar gegliederten städtebaulichen Figur. Durch Auskragung und Überhöhung der Treppenräume wird der Baukörper rhythmisiert, mit dem einheitlichen Fassadenprinzip erscheint dieser monolithisch und kann das Preisgericht nicht überzeugen.
Auch wenn das städtebauliche Konzept in der Struktur grundsätzlich positiv bewertet wird, schafft dieses in Teilbereichen eine zu hohe Dichte, die insbesondere zum Stadtwall kritisch bewertet wird.
Die Querschnitte der Innenhöfe sind zu eng bemessenen und wirken sich nachteilig auf die Belichtung der Wohnungen aus.
Das Konzept der Freiraumplanung wird allgemein positiv hervorgehoben, der Umgang im Bereich der Wallanlagen allerdings als nicht umsetzbar eingeschätzt.
Insgesamt bietet diese Arbeit einen sehr guten Beitrag für die Weiterentwicklung dieses besonderen Standorts.
Lageplan

Lageplan