Award / Auszeichnung | 10/2017
Hugo Häring Auszeichnung 2017 BDA Kreisgruppe Neckar-Alb
©Zooey Braun, Fotografie
Bildungshaus am Lindenbrunnen
Auszeichnung
Architektur
Projektdaten
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Gebäudetyp:
Kindergärten, Vorschulen
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Projektgröße:
2.940m² (geschätzt)
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Status:
Realisiert
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Termine:
Baubeginn: 01/2013
Fertigstellung: 11/2016
Projektbeschreibung
Das interkulturelle Bildungszentrum befindet sich in städtebaulich reizvoller Lage unweit der historischen Innenstadt von Tübingen. Prägend für die besondere Situation des Grundstücks sind die direkte Nähe zum Neckarufer sowie der Blick auf das Tübinger Schloss. Inspiriert von der Pavillonstruktur der umgebenden Bestandsbauten entstand ein Ensemble aus zwei unterschiedlich großen Baukörpern: der zweigeschossigen Grundschule und dem kleineren, eingeschossigen Kinderhaus. Beide Häuser wurden auf einem quadratischen Grundriss mit einem Pyramidendach entworfen und stehen über einen gemeinsamen, überdeckten Eingangsbereich miteinander in Verbindung.
Die beiden pavillonartigen Solitäre schaffen durch ihre offene Anordnung eine hohe Durchlässigkeit im Außenraum. Es entsteht eine durchgrünte „Schullandschaft“, bei der wichtige Wege- und Blickbeziehungen bestmöglich erhalten bleiben. Durch die Lage und Topografie des Grundstücks können die markanten Dachflächen als fünfte Fassade erlebt werden. Zudem vermeidet die bewusst gewählte, ungerichtete Form des Quadrats, dass sich Gebäuderückseiten herausbilden. Das Aufteilen der gesamten Kubatur auf zwei kleinere Gebäude bewirkt eine kindgerechte Maßstäblichkeit, die die gewünschte klare Orientierung unterstützt.
Über den gemeinsamen, witterungsgeschützten Zugang gelangen die Kinder in die Schule und das Kinderhaus. Zusammen mit den schaltbaren Multifunktionsbereichen, der Cafeteria und den Sitzstufen bietet ihnen schon das Ankommen Raum für Kommunikation und Begegnung. Im Erdgeschoss des Kinderhauses orientieren sich ein Mehrzweckraum und die Verwaltung zum Eingang, die Gruppenräume öffnen sich zum östlich gelegenen Freibereich. Die Grundschule empfängt die Schüler im Erdgeschoss mit den öffentlicheren Nutzungen wie Cafeteria, Gemeinschaftsbereich und Bibliothek. Charakteristisch für die Atmosphäre in den Innenräumen beider Baukörper ist die große, quadratische Öffnung in den Dachflächen, die als große Lichtdusche für viel natürliches Tageslicht sorgt und die Gebäude spürbar auf deren Mitte zentriert. Um diese offene, von zenitalem Licht erfüllte Lernlandschaft mit der Sitzstufentreppe arrondieren sich im Obergeschoss der Schule die Klassen- und Kursräume, die auf vielfältige Weise genutzt werden können.
Beide Häuser besitzen eine Fassade aus Zedernholz-Schindeln, die durch ihre Kleinteiligkeit und warme Materialsprache die Maßstäblichkeit und Haptik des Ensembles stärken. Sowohl das Kinderhaus als auch die Schule sind in Holzbauweise errichtet, lediglich für die Boden- und Geschossdecken wurde Stahlbeton verwendet. Sämtliche Materialien wurden hinsichtlich ihrer Schadstoffe und dem erforderlichen Primärenergiebedarf geprüft und sorgfältig ausgewählt.
Trotz des hohen energetischen Anspruchs eines Passivhauses, der bereits im Wettbewerb formuliert wurde, erscheint die Technik als unprätentiöser und integrativer Teil des Hauses: Die beiden Solitäre bieten ruhige, auf sich konzentrierte Räume, die den Kindern ein hohes Maß an Identifikation vermitteln.
©Zooey Braun, Fotografie
©Zooey Braun, Fotografie
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©Zooey Braun, Fotografie
©Zooey Braun, Fotografie
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©(se)arch architekten bda
Perspektive
©(se)arch architekten bda
Lageplan
©(se)arch architekten bda
Grundriss Erdgeschoss
©(se)arch architekten bda
Ansicht Süd
©(se)arch architekten bda
Längsschnitt
©(se)arch architekten bda
Modell