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Mehrfachbeauftragung | 02/2019

SRH-Campus Heidelberg – Neubau studentisches Wohnen und Sportkomplex

1. Preis / Zuschlag

allmannwappner

Architektur

knippershelbig GmbH

Tragwerksplanung

hhpberlin - Ingenieure für Brandschutz GmbH

Brandschutzplanung

Transsolar Energietechnik GmbH

Energieplanung

Forbes Massie Studio

Visualisierung

Erläuterungstext

Der Entwurf für den Neubau des SRH Campus in Heidelberg wurde im Mehrfachbeauftragungsverfahren mit dem ersten Preis ausgezeichnet und das Architekurbüro anschließend mit der Realisierung beauftragt. Das Hybridgebäude für Wohnen sowie Sportflächen ist der erste Baustein, der im Rahmen der Masterplanung für den SRH Campus Sports e.V. entsteht. Der Standort am Neckarbogen ist geprägt durch eine Agglomeration heterogener Gebäude diverser Größen und Qualitäten. Mit dem neu erstellten Rahmenplan wird zukünftig eine klare Struktur geschaffen. Ziel des Entwurfs ist ein Neubau, der als Referenz für die Weiterentwicklung dient und dementsprechend attraktiv gestaltet ist. Das Projekt befindet sich zum jetzigen Zeitpunkt in der Überarbeitungsphase. Baubeginn wird voraussichtlich im Mai 2021 sein.

Das Gebäude besteht aus zwei Baukörpern, deren Schnittstelle über ein Atrium miteinander ver-bunden ist. Es bildet einen der Hochpunkte, die zukünftig um den zentralen Park angeordnet sind. In seiner architektonischen Gestalt ist es als ein symbiotischer Baukörper ausformuliert. Die inneren Nutzungen sind in der Fassade ablesbar und in Struktur und Farbe an den jeweiligen Kontext assimiliert. Eine offene Gebäudestruktur schafft kommunikative Gemeinschaftsbereiche, die die Grenzen zwischen Arbeiten, Freizeit, Lernen und Wohnen auflösen. So ermöglicht das Atrium Sicht-bezüge bis in die oberen Stockwerke und das Souterrain mit Kletterwand. Um im Sportkomplex großzügige Flächen zu schaffen, ist das Schwimmbad auch im Souterrain verortet. Sein Tragwerk ist als nutzbares Raumtragwerk gestaltet, in dem sich das Fitnessstudio befindet.

Im Wohnturm werden helle, attraktive und funktionale Appartements mit unterschiedlichen Typologien und Größen angeboten. Die Holz- Elementbauweise ermöglicht ein hohes Maß an Präzision durch Vorfertigung sowie wohnliche Holz- Oberflächen, die zu einer freundlichen Atmosphäre und verbesserter Luftqualität beitragen. Die nachhaltiger Elementbauweise ermöglicht eine schnelle Errichtung von dringend benötigtem Wohnraum. Eine Gemeinschaftsterrasse mit Aufenthalts- und Sportbereichen und Blick über den Campus dient als Ergänzung zu den weitläufigen Grünflächen des zentralen Parks.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Sockelgebäude mit der Nutzung Sport und das Turmgebäude mit der studentischen Wohnnutzung schaffen eine Symbiose. Die Baukörper verschmelzen miteinander. Die Raumvorgaben wurden konsequent eingehalten und umgesetzt.
Ein besonderes Angebot ist die Terrassennutzung über dem Sportbereich, die von der Ausloberin bisher nicht ins Auge gefasst wurde. Die vorgeschlagene Lösung wäre in jedem Fall mit dem Wunsch nach Photovoltaik an dieser Stelle kompatibel zu machen.
Als übergeordnetes Erkennungsmerkmal lässt ein differenziertes Grid-Raster die Gebäudeteile miteinander zu einer Einheit verschmelzen. Konstruktive Tragstrukturen werden als gestalterisches Element sichtbar gemacht. In variierter Form und Maßstäblichkeit prägen sie die Fassade und führen zu einem eigenständigen und vielfältigen architektonischen Auftritt des Ensembles.

Die konstruktiven Möglichkeiten eines innovativen Holzbaus werden optimal ausgenutzt. Durch die gewählte Materialität und eine innovative architektonische Umsetzung hebt sich das Ensemble aus den üblichen ökologischen Ansätzen hervor. Das vorgeschlagene Farbkonzept widerspricht den Grundsätzen des Gestaltungsleitfadens des Masterplanes und ist im Weiteren zu prüfen.

Das Energie- und TGA-Konzept ist soweit schlüssig. Hervorzuheben ist die im Sportbereich vorgeschlagene Quelllüftung kombiniert mit natürlicher Lüftung. Energietisch ist der Entwurf durch den hohen Luftvolumenstrom ungünstig ausgefallen. Technikflächen und Photovoltaik sind nicht ausreichend nachgewiesen. Primärenergiekennwert nach EnerCalc: 44,6 kWh/(m2 ·a) Den Verfassern gelingt eine glaubwürdige Übersetzung der Anforderungen bezüglich des studentischen Wohnens und des Sports in ein Konzept, das den hybriden Charakter des Gebäudes mit einer überzeugenden architektonischen Handschrift zum Ausdruck bringt.
Lageplan

Lageplan

Ergeschoss

Ergeschoss

1. Obergeschoss

1. Obergeschoss

6. Obergeschoss

6. Obergeschoss

Ansicht Ost

Ansicht Ost