Mehrfachbeauftragung | 03/2021
Wohnbebauung für das Baufeld Q5 (Nord und Süd) am NeckarPark in Stuttgart
©SESA
Visualisierung
2. Rang / Q5 Nord
Preisgeld: 10.500 EUR
Architekturmodelle Boris Degen Modellbau
Modellbau
Erläuterungstext
S t ä d t e b a u
Mit der Neubebauung im Q5 wird die bestehende Wohn-
Baustruktur aus dem Gebiet Reichenbachstrasse mit einer Bebauung aus einzelnen Stadthäusern aufgenommen.
Diese Struktur aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts stellt eine typische Bebauung der Stuttgarter Wohnquartiere dar und stärkt die Identität der einzelnen Wohnhäuser.
Der Quartiersrand entlang der Straßen bindet das Q5gestalterisch zu einer Einheit zusammen, die Häuser werden vom öffentlichen Raum aus erschlossen.
F r e i r a u m
Durch die städtebauliche Figur entstehen zwei Wohngemeinschaften um zwei Quartiershöfe, die jeweils ein großes „Zimmer im Freien“ bilden.
Die miteinander verbundenen Höfe haben durch ihre Lage im Quartier unterschiedlichen Charakter, die Nutzungen ergänzen sich. Der nördliche Hof wird geprägt durch eine Baumgruppe mit großen Bäumen, im südlichen Hof sind Spielflächen geplant.
K o m m u n i k a t i o n
Unterschiedliche Räume zum Aufenthalt und Aktivitäten im Freie tragen bei zur Identifikation der Bewohner mit ihrer jeweiligen Wohngemeinschaft und dem ganzen Quartier.
Die „Waschsalons“ in den Erdgeschossen bilden einen weiteren Treffpunkt wie auch die von oben gut belichteten Treppenräume.
L i c h t u n d S o n n e
Durch die Drehung der Gebäude entstehen nicht nur spannende Räume, es wird eine maximale Besonnung der Wohnräume erreicht.
N a c h h a l t i g k e i t A n p a s s u n g s f ä h i g k e i t
Der modulare Aufbau des Tragwerks ermöglicht Anpassungen an sich ändernde Anforderungen, die Grundrisse sind variabel.
Dabei unterscheiden wir Anpassungen durch umfassende Veränderungen im Bereich Ausbau und Änderungen durch Zu- und Abschalten von Zimmern im bewohnten Zustand.
Das Stahlbeton-Skelett und die stringente Setzung der Installationsschächte erlaubt langfristig umfassende Umstrukturierungen.
Die Optionen, Zimmer zu- und abzuschalten ermöglichen jederzeit Reaktionen auf unterschiedliche Lebensphasen und -situationen ohne Umbaumaßnahmen.
K l i m a s c h u t z
G r ü n i n d e r S t a d t
Die Fassadenbegrünung an den Straßenseiten des
Quartiers trägt zur Verbesserung der Luftqualität im ganzen Umfeld bei. Die Baumpflanzungen und Grünflächen im gut durchlüfteten Quartier tragen bei zum sommerlichen Wärmeschutz und zum guten Raumklima in den Innenbereichen.
K o n s t r u k t i o n u n d M a t e r i a l
Grundlage für Entwurf und Konstruktion der beiden unterschiedlichen Gebäudetypologien Langhaus und Punkthaus ist die jeweils wirtschaftlichste Materiawahl für Tragwerk und baukonstruktive Elemente. Das Tragwerk
wird als Stahlbeton-Skelett geplant, das durch den Erschliessungskern aus Stahlbeton ausgesteift wird.
Der Ausbau soll mit vorgefertigten Wand- und Fassaden-Elementen aus nachhaltigen Materialien und komplett vorgefertigten Badmodulen erfolgen.
Die Grundrisse können unabhängig vom Konstruktionsraster entwickelt werden, das sich aus den Bedingungen von Herstellung und Transport ergibt.
B a u r e c h t
R e a l t e i l u n g G r u n d s t ü c k
Es werden zwei gleich große Grundstücke gebildet.
Die Gebäude der beiden Eigentümer sollen jeweils auf
die Grundstücksgrenze gebaut werden, die Abstandsflächen
werden durch jeweilige Übernahme einer Baulast gewährleistet.
Die TG-Einfahrt ist auf dem Grundstück Q5 West geplant, die
Feuerwehrzufahrt für beide Grundstück erfolgt über das Grundstück Q5 Ost. Ein gemeinsamer Müllraum wird als Ausgleich für die TG-Einfahrt auf dem Grundstück Q5 Ost vorgeschlagen.
A b s t a n d s f l ä c h e n
Die Abstandsflächen unter den benachbarten Eigentümern werden eingehalten, die Abstandsflächen innerhalb eines Grundstücks überschneiden sich leicht, stellen aber durch die Fassadenstellung für Belichtung und Besonnung keine Nachteile dar.
R e t t u n g s k o n z e p t
Die Wohnungen bis Ebene 3 können durch Anleiter gerettet werden, für die Wohnungen ab Ebene 4, die im Innenbereich des Quartiers liegen, ist eine Feuerwehrzufahrt mit Aufstellflächen geplant. Die Wohnungen an den Strassenseiten und am an der internen Anlieferstrasse können vom Strassenraum aus entfluchtet werden.
G e s c h o s s h ö h e n
Für die nördlichen Gebäude wird das Straßenniveau der Frachtstrasse mit 221.00müNN angesetzt, für die südlichen Gebäude das ansteigende Geländeniveau mit einer mittleren Höhe von 221.80müNN.
Auf ein Staffelgeschoss der Punkthäuser wird zugunsten der Belichtung und Besonnung des Quartiers verzichtet.
Je nach Planung auf dem Teilgrundstück Q5 Süd könnten jeweils noch zwei 4-Zimmer-Wohnungen als Staffelgeschoss auf den Punkthäusern geplant werden.
Mit der Neubebauung im Q5 wird die bestehende Wohn-
Baustruktur aus dem Gebiet Reichenbachstrasse mit einer Bebauung aus einzelnen Stadthäusern aufgenommen.
Diese Struktur aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts stellt eine typische Bebauung der Stuttgarter Wohnquartiere dar und stärkt die Identität der einzelnen Wohnhäuser.
Der Quartiersrand entlang der Straßen bindet das Q5gestalterisch zu einer Einheit zusammen, die Häuser werden vom öffentlichen Raum aus erschlossen.
F r e i r a u m
Durch die städtebauliche Figur entstehen zwei Wohngemeinschaften um zwei Quartiershöfe, die jeweils ein großes „Zimmer im Freien“ bilden.
Die miteinander verbundenen Höfe haben durch ihre Lage im Quartier unterschiedlichen Charakter, die Nutzungen ergänzen sich. Der nördliche Hof wird geprägt durch eine Baumgruppe mit großen Bäumen, im südlichen Hof sind Spielflächen geplant.
K o m m u n i k a t i o n
Unterschiedliche Räume zum Aufenthalt und Aktivitäten im Freie tragen bei zur Identifikation der Bewohner mit ihrer jeweiligen Wohngemeinschaft und dem ganzen Quartier.
Die „Waschsalons“ in den Erdgeschossen bilden einen weiteren Treffpunkt wie auch die von oben gut belichteten Treppenräume.
L i c h t u n d S o n n e
Durch die Drehung der Gebäude entstehen nicht nur spannende Räume, es wird eine maximale Besonnung der Wohnräume erreicht.
N a c h h a l t i g k e i t A n p a s s u n g s f ä h i g k e i t
Der modulare Aufbau des Tragwerks ermöglicht Anpassungen an sich ändernde Anforderungen, die Grundrisse sind variabel.
Dabei unterscheiden wir Anpassungen durch umfassende Veränderungen im Bereich Ausbau und Änderungen durch Zu- und Abschalten von Zimmern im bewohnten Zustand.
Das Stahlbeton-Skelett und die stringente Setzung der Installationsschächte erlaubt langfristig umfassende Umstrukturierungen.
Die Optionen, Zimmer zu- und abzuschalten ermöglichen jederzeit Reaktionen auf unterschiedliche Lebensphasen und -situationen ohne Umbaumaßnahmen.
K l i m a s c h u t z
G r ü n i n d e r S t a d t
Die Fassadenbegrünung an den Straßenseiten des
Quartiers trägt zur Verbesserung der Luftqualität im ganzen Umfeld bei. Die Baumpflanzungen und Grünflächen im gut durchlüfteten Quartier tragen bei zum sommerlichen Wärmeschutz und zum guten Raumklima in den Innenbereichen.
K o n s t r u k t i o n u n d M a t e r i a l
Grundlage für Entwurf und Konstruktion der beiden unterschiedlichen Gebäudetypologien Langhaus und Punkthaus ist die jeweils wirtschaftlichste Materiawahl für Tragwerk und baukonstruktive Elemente. Das Tragwerk
wird als Stahlbeton-Skelett geplant, das durch den Erschliessungskern aus Stahlbeton ausgesteift wird.
Der Ausbau soll mit vorgefertigten Wand- und Fassaden-Elementen aus nachhaltigen Materialien und komplett vorgefertigten Badmodulen erfolgen.
Die Grundrisse können unabhängig vom Konstruktionsraster entwickelt werden, das sich aus den Bedingungen von Herstellung und Transport ergibt.
B a u r e c h t
R e a l t e i l u n g G r u n d s t ü c k
Es werden zwei gleich große Grundstücke gebildet.
Die Gebäude der beiden Eigentümer sollen jeweils auf
die Grundstücksgrenze gebaut werden, die Abstandsflächen
werden durch jeweilige Übernahme einer Baulast gewährleistet.
Die TG-Einfahrt ist auf dem Grundstück Q5 West geplant, die
Feuerwehrzufahrt für beide Grundstück erfolgt über das Grundstück Q5 Ost. Ein gemeinsamer Müllraum wird als Ausgleich für die TG-Einfahrt auf dem Grundstück Q5 Ost vorgeschlagen.
A b s t a n d s f l ä c h e n
Die Abstandsflächen unter den benachbarten Eigentümern werden eingehalten, die Abstandsflächen innerhalb eines Grundstücks überschneiden sich leicht, stellen aber durch die Fassadenstellung für Belichtung und Besonnung keine Nachteile dar.
R e t t u n g s k o n z e p t
Die Wohnungen bis Ebene 3 können durch Anleiter gerettet werden, für die Wohnungen ab Ebene 4, die im Innenbereich des Quartiers liegen, ist eine Feuerwehrzufahrt mit Aufstellflächen geplant. Die Wohnungen an den Strassenseiten und am an der internen Anlieferstrasse können vom Strassenraum aus entfluchtet werden.
G e s c h o s s h ö h e n
Für die nördlichen Gebäude wird das Straßenniveau der Frachtstrasse mit 221.00müNN angesetzt, für die südlichen Gebäude das ansteigende Geländeniveau mit einer mittleren Höhe von 221.80müNN.
Auf ein Staffelgeschoss der Punkthäuser wird zugunsten der Belichtung und Besonnung des Quartiers verzichtet.
Je nach Planung auf dem Teilgrundstück Q5 Süd könnten jeweils noch zwei 4-Zimmer-Wohnungen als Staffelgeschoss auf den Punkthäusern geplant werden.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit überrascht durch eine spannungsvolle, aufgelockerte Bebauung mit vier Häusern um vier differenzierte Gärten und Höfe. Dieser Ansatz ermöglicht sowohl einer großen Anzahl von Wohnungen wie auch den Passanten im angrenzenden öffentlichen Raum reizvolle Blicke ins Grüne.
Die Eingangsbereiche der Häuser werden adressbildend herausgearbeitet. die inneren Erschließungen besitzen einladende Großzügigkeit, Tageslicht und direkte Zugänge zum Hof.
Lobenswert und sicherlich gemeinschaftsfördernd ist beispielsweise der Vorschlag, Waschräume und Kommunikationszonen ebenerdig und in direkter Nachbarschaft zu Garten und Spielbereiche anzuordnen.
Die aufgezeigten Wohnungsgrundrisse sind stringent und sympathisch ohne ein Zuviel an Verkehrsflächen entwickelt.
Wenngleich insbesondere das städtebauliche Konzept den besonderen Reiz der Arbeit ausmacht, so liegt zugleich in ihm die Kritik begründet. Die Bebauung erscheint räumlich zu eng und zu sehr gegenseitig einsehbar. Auch erscheint die südlich angrenzende Bebauung in ihrer Breite zu idealisiert dargestellt. Der Wohnungsmix entspricht nicht den Anforderungen. Der implizierte Charme der verbindenden Gärten dürfte durch die erforderlichen Rettungswege, die jetzt schon sehr ausgeprägte Höhenstaffelung und die geringe TG Überdeckung bei einer Realisierung doch erheblich leiden.
Die Arbeit ist so ein begrüßenswerter offener Beitrag zur Interpretation der Vorgaben mit guter Handschrift in den inneren Wohnungen, der es allerdings nicht überzeugend gelingt, innerhalb der tatsächlichen Parameter angemessene Großzügigkeit auch zwischen den Bauten zu entwickeln.
Die Eingangsbereiche der Häuser werden adressbildend herausgearbeitet. die inneren Erschließungen besitzen einladende Großzügigkeit, Tageslicht und direkte Zugänge zum Hof.
Lobenswert und sicherlich gemeinschaftsfördernd ist beispielsweise der Vorschlag, Waschräume und Kommunikationszonen ebenerdig und in direkter Nachbarschaft zu Garten und Spielbereiche anzuordnen.
Die aufgezeigten Wohnungsgrundrisse sind stringent und sympathisch ohne ein Zuviel an Verkehrsflächen entwickelt.
Wenngleich insbesondere das städtebauliche Konzept den besonderen Reiz der Arbeit ausmacht, so liegt zugleich in ihm die Kritik begründet. Die Bebauung erscheint räumlich zu eng und zu sehr gegenseitig einsehbar. Auch erscheint die südlich angrenzende Bebauung in ihrer Breite zu idealisiert dargestellt. Der Wohnungsmix entspricht nicht den Anforderungen. Der implizierte Charme der verbindenden Gärten dürfte durch die erforderlichen Rettungswege, die jetzt schon sehr ausgeprägte Höhenstaffelung und die geringe TG Überdeckung bei einer Realisierung doch erheblich leiden.
Die Arbeit ist so ein begrüßenswerter offener Beitrag zur Interpretation der Vorgaben mit guter Handschrift in den inneren Wohnungen, der es allerdings nicht überzeugend gelingt, innerhalb der tatsächlichen Parameter angemessene Großzügigkeit auch zwischen den Bauten zu entwickeln.
©Architekturmodelle Boris Degen
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Lageplan
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Erdgeschoss
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1. Obergeschoss
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Dachgeschoss
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Längsschnitt
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Schnitt 1
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Schnitt 2
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Ansicht Nord
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Ansicht Ost
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Ansicht West
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Detail Schnittansicht