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Mehrfachbeauftragung | 05/2022

Wohnbebauung Römerstraße in Weil am Rhein

Bauensemble

Bauensemble

2. Preis

Kubus360

Architektur

w+p Landschaften

Landschaftsarchitektur

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Städtebauliche und architektonische Position

Im Rahmen des Realisierungswettbewerbes verlangt die Auseinandersetzung mit dem Ort auch Antworten auf die so oft gestellte Frage nach der Stadt der Zukunft. Aspekte, wie Klimawandel, die Digitalisierung und der demografische Wandel spielen dabei eine entscheidende und prägende Rolle. Im Leitbild für die Stadt der Zukunft werden urbane Dichte und landschaftliche Elemente als Gegenpole zueinander in Verbindung gesetzt. Das erarbeitete Entwurfskonzept berücksichtigt und verbindet sehr selbstverständlich diese urbane Dichte mit landschaftlichen Elementen und der umgebenden Landschaft. Das neue Ensemble besitzt dieses zukunftsorientierte Potential und trägt die Verantwortung an städtebaulicher sehr relevanter und prominenter Stelle das „neue“ Gesicht der Stadt, Weil am Rhein zu repräsentieren. Mit dem bewussten Aufbrechen der Baumasse in drei eigenständiges Volumen lehnt sich der Entwurf an die Körnung des südlichen Wohngebietes an. Durch die Anordnung und Höhenstaffelung der Bauvolumen wird sensibel auf die Höhenentwicklung der angrenzenden Bebauung reagiert, ohne dabei die an dieser Stelle erforderliche städtebauliche Prägnanz zu verlieren. Durch die gezielte Anordnung der polygonalen Gebäudestrukturen wird im rückwärtigen Bereich ein lärmgeschützter landschaftlich gestalteter zentraler Ort mit hoher Aufenthaltsqualität für die Bewohner geschaffen. Mit dem bewussten Zurücksetzen der Neubauten von der Römerstraße entsteht ein adäquates und grün gestaltetes Vorfeld zur Verortung der für das Ärztehaus erforderlichen oberirdischen Stellplätze. Die charakteristische und prägnante Fassadengestaltung sowie die städtebauliche Setzung lässt ein qualitätvolles und zeichenhaftes Wohnquartier mit einer sehr starken, dem Ort angemessenen, Identität entstehen.

Freiraum

Die Leitidee des Freiraumkonzeptes besteht in der Erzeugung einer vielfältigen Landschaft zur Förderung der Biodiversität und Verbesserung des Mikroklimas. Die freiräumlichen Übergänge sind stufenlos gestaltet und weisen unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten auf. Mäanderartige Wegeverbindungen erschließen die einzelnen Baukörper und erzeugen so das Bild einer fließenden Bewegung des Grünraumes. Die umgebene Natur wird aufgegriffen und innerhalb des Ensembles weitergeführt. Die Bepflanzung der Grünräume soll mehrjährig ausgelegt werden. Mit dem vereinzelten Setzten von Obstbäumen und den unterschiedlichen Blüteseiten wird das Spiel der Jahreszeiten abgebildet. Angrenzend an die Römerstraße soll die bestehende Baumallee mit dem Abrücken der Baukörper über die Parkierungsfläche als Baumhain fortgeführt werden. Die bestehende Energiezentrale wird dabei mit eingebunden.
Das bestehende Angebot an Freiräumlicher Nutzflächen wird auf dem Dach des niedrigsten Baukörpers im Westen erweitert. Dort sind Kleinspielgeräte für Kinder und niedrig wachsende Pflanzen angedacht. Die beiden anderen Baukörper sind mit einem Grün-Solardach gedeckt.


Beurteilung durch das Preisgericht

Die drei homogenen Baukörper sind gut in der Höhe gestaffelt. Architektonisch ist es eine einheitliche Sprache. Die innere Freifläche ermöglicht eine gute Quartiersbildung und eine schöne Innensituation. Die Abstandsflächen der Gebäude untereinander wären zu heilen, wenn das nördliche Gebäude Richtung Römerstraße verschoben würde. Die Erschließung der Wohngebäude ist im Erdgeschoss großzügig. Die Wohnungen sind gut geschnitten. 10 Wohnungen befinden sich an einem offenen Treppenhaus. Eine größere Belichtung des Treppenhauses von oben wäre möglich. Die Wohnungen haben eine geringe Tiefe, dadurch sind die Wohnungsgrundrisse flexibel, die Balkone sind gut nutzbar. Im Gebäude Nord sind in 4 Geschossen die Arztpraxen, an den Fassaden nicht ablesbar.

In der Diskussion wurde angemerkt: Die Geschosshöhe der Praxen mit 3,30 m ist zu gering. Die Stadteingagnssituation ist gut gelöst. Das Gebäude an der Römerstraße sollte in die Achse des Heizkraftwerks gestellt werden. Die 2-geschossige Tiefgarage sollte überarbeitet werden. 
Fassadenansicht

Fassadenansicht

Lageplan

Lageplan