Einladungswettbewerb | 12/2019
Wohnbebauung Schnieglinger Straße in Nürnberg
©Gräßel ARCHITEKTEN
Blick von der Kreuzung Schnieglinger Straße/Nordwestring
ein 2. Preis
Preisgeld: 21.000 EUR
Architektur
WLG Wollborn LandschaftsArchitekten PartGmbB
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Das polygonal zugeschnittene Wettbewerbsgebiet, Schnieglinger Straße 54, liegt in der nordwestlichen Außenstadt am Kreuzungspunkt der beiden Hauptverkehrsachsen Schnieglinger Straße und Ringstraße B4R. Um eine urbane Nutzungsdichte zu erhalten und gleichzeitig Lärmschutz für das innere Quartier an diesen Verkehrsstraßen zu erzeugen wird zur Schnieglinger Straße und zur Ringstraße ein fünf- bis siebengeschossiges Volumen platziert. Diese U-förmige Blockrandbebauung schließt fünfgeschossig an die Brandwand der bestehenden Häuserzeile an und bildet am Kreuzungspunkt mit sieben Geschossen einen städtebaulichen Hochpunkt.
Die Gebäudekanten werden nach vorne hin straßenbegleitend ausformuliert und generieren somit eine urbane Vorzone. Im rückwärtigen Bereich des Grundstücks entwickelt sich eine drei- bis viergeschossige Wohnbebauung. Durch einen geknickten Rücksprung des Gebäudes wird die bestehende Durchwegung des Quartiers aufgeweitet. So entsteht mit dem Grün aus der umliegenden Bebauung eine städtebaulich definierte Zone hoher Qualität. Die Baukörper werden durch zurückversetze Treppenhäuser in der Länge gegliedert und in ihrer Adressbildung leicht ablesbar gemacht. Die im straßenseitigen Blockrand sechsgeschossigen und im rückwärtigen Bereich viergeschossigen Erschließungskörper differenzieren die Fassadenabwicklung und entwickeln eine rhythmische Gliederung. So schirmt der Baukörper zum Lärm ab, im Innenhof spannt er ruhige, qualitätsvolle Aufenthaltsbereichen auf. Diese werden funktional in Privatgärten, Spielflächen und Grünbereiche gegliedert.
Zudem werden überdachte Fahrradabstellplätze angeboten.
Die zu den Verkehrsachsen orientierte vordere Front erhält eine widerstandsfähige Schale in Form einer vorgehängten hinterlüfteten Klinkerfassade. Rhythmisch angeordnete Loggien erzeugen eine gezielte Tiefenwirkung. Der Gebäudekomplex im rückwärtigen Bereich erhält im Gegensatz dazu einen weicheren Charakter. Die Fassade in monolithischen Ziegelbauweise erhält eine hell verputzte Fassade in Beige- und Grautönen.
Im Vertiefungsteil 1 weist das zurückversetzte und erhöhte Erdgeschoss Platz für Gewerbeeinheiten aus, die flexibel je nach benötigter Größe in zwei bis drei Einheiten unterteilt werden können. Neben der Tiefgarageneinfahrt in der Ringstraße und der Feuerwehrzufahrt in der Schnieglinger Straße befinden sich im Erdgeschoss Flächen für die Müllverwaltung und Kinderwagenabstellplätze. Die darüber liegenden Wohnungen weisen einen schalloptimierten, durchgesteckten Grundriss auf und orientieren sich mit den Individualräumen weitestgehend Richtung Innenhof. Aufenthaltsräume, die an der Straßenfassade liegen, können über eine Loggia belüftet werden, die mit Prallscheiben versehen sind. Im nordöstlichen Teil des Baukörpers befindet sich das studentische Wohnen, welches durch Laubengänge erschlossen wird. Im Erdgeschoss ist hier außerdem eine Fahrradgarage mit Fahrraddoppelparkern vorgesehen.
Im Vertiefungsteil 2 weist der Baukörper eine reine Wohnnutzung auf, die durchgehend barrierefrei erschlossen wird. Die zurückversetzten Laternen im vierten Geschoss zeichnen sich als Penthäuser ab. Im Erdgeschoss bilden sich qualitätsvolle Außenbereiche ab, die als private Gärten und Terrassen genutzt werden.
Die ökonomische Organisation spiegelt sich in wirtschaftlichen Spannweiten, einer wiederkehrenden Dreispännererschließung und übereinander liegende Loggien. Das studentische Wohnen wird durch einen wirtschaftlichen Laubengang erschlossen.
Die Gebäudekanten werden nach vorne hin straßenbegleitend ausformuliert und generieren somit eine urbane Vorzone. Im rückwärtigen Bereich des Grundstücks entwickelt sich eine drei- bis viergeschossige Wohnbebauung. Durch einen geknickten Rücksprung des Gebäudes wird die bestehende Durchwegung des Quartiers aufgeweitet. So entsteht mit dem Grün aus der umliegenden Bebauung eine städtebaulich definierte Zone hoher Qualität. Die Baukörper werden durch zurückversetze Treppenhäuser in der Länge gegliedert und in ihrer Adressbildung leicht ablesbar gemacht. Die im straßenseitigen Blockrand sechsgeschossigen und im rückwärtigen Bereich viergeschossigen Erschließungskörper differenzieren die Fassadenabwicklung und entwickeln eine rhythmische Gliederung. So schirmt der Baukörper zum Lärm ab, im Innenhof spannt er ruhige, qualitätsvolle Aufenthaltsbereichen auf. Diese werden funktional in Privatgärten, Spielflächen und Grünbereiche gegliedert.
Zudem werden überdachte Fahrradabstellplätze angeboten.
Die zu den Verkehrsachsen orientierte vordere Front erhält eine widerstandsfähige Schale in Form einer vorgehängten hinterlüfteten Klinkerfassade. Rhythmisch angeordnete Loggien erzeugen eine gezielte Tiefenwirkung. Der Gebäudekomplex im rückwärtigen Bereich erhält im Gegensatz dazu einen weicheren Charakter. Die Fassade in monolithischen Ziegelbauweise erhält eine hell verputzte Fassade in Beige- und Grautönen.
Im Vertiefungsteil 1 weist das zurückversetzte und erhöhte Erdgeschoss Platz für Gewerbeeinheiten aus, die flexibel je nach benötigter Größe in zwei bis drei Einheiten unterteilt werden können. Neben der Tiefgarageneinfahrt in der Ringstraße und der Feuerwehrzufahrt in der Schnieglinger Straße befinden sich im Erdgeschoss Flächen für die Müllverwaltung und Kinderwagenabstellplätze. Die darüber liegenden Wohnungen weisen einen schalloptimierten, durchgesteckten Grundriss auf und orientieren sich mit den Individualräumen weitestgehend Richtung Innenhof. Aufenthaltsräume, die an der Straßenfassade liegen, können über eine Loggia belüftet werden, die mit Prallscheiben versehen sind. Im nordöstlichen Teil des Baukörpers befindet sich das studentische Wohnen, welches durch Laubengänge erschlossen wird. Im Erdgeschoss ist hier außerdem eine Fahrradgarage mit Fahrraddoppelparkern vorgesehen.
Im Vertiefungsteil 2 weist der Baukörper eine reine Wohnnutzung auf, die durchgehend barrierefrei erschlossen wird. Die zurückversetzten Laternen im vierten Geschoss zeichnen sich als Penthäuser ab. Im Erdgeschoss bilden sich qualitätsvolle Außenbereiche ab, die als private Gärten und Terrassen genutzt werden.
Die ökonomische Organisation spiegelt sich in wirtschaftlichen Spannweiten, einer wiederkehrenden Dreispännererschließung und übereinander liegende Loggien. Das studentische Wohnen wird durch einen wirtschaftlichen Laubengang erschlossen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit besticht durch ihr klares Bekenntnis zum Blockrand zur Straße hin. Überzeugend ist auch die siebengeschossige Ausgestaltung der Ecke zur Kreuzung. Durch die zurückspringenden Treppenhäuser ist die Fassade angenehm gegliedert. Die EG-Zone reagiert angemessen mit ihrer Öffnung zum Straßenraum. Die Baukörper im rückwärtigen Bereich sind angenehm vom Fußweg abgerückt, schaffen dadurch einen wertvollen Grünraum und nehmen Rücksicht zur Nachbarbebauung. Die Aufnahme der verschiedenen Geometrien zum Anschluss an die Schnieglinger Straße überzeugt das Preisgericht nicht; hier wäre eine klarere Straßenfront sowie straßenbegleitendes Grün wünschenswert.
Die horizontale und vertikale Gliederung tut dem Baukörper gut und wirkt ansprechend. Der große Glasanteil in den Fassaden der Treppenhäuser wurde kontrovers diskutiert. Die Höhenstaffelung des Treppenhauses an der Schnieglinger Straße wird hinterfragt. Die südlich ausgerichtete Kammstruktur im Innenbereich schafft nachbarschaftliche Raumzonierungen. Die Wahl der Fassadenmaterialien und der hohe Durcharbeitungsgrad wird vom Preisgericht positiv gewertet.
Die Ausrichtung der Wohnstrukturen wird als richtig erachtet. Der Grundrissmix gerade im Erdgeschoss in Verbindung mit den Gewerbeeinheiten erscheint schlüssig. Die Grundrisse sind aber auf ihre Funktionalität hin zu überarbeiten. Einige Wohnungszuschnitte sind fragwürdig durch die interne Erschließung der Nassräume über die Hauptwohnräume. Durch die Konstruktion als Schottenbauweise entstehen wirtschaftliche Spannweiten.
Durch die dreispännige Gliederung entsteht ein gutes Verhältnis zwischen Wohn- und Bruttogrundfläche. Durch die Aufweitung zum nördlichen Wohnquartier wird die Realisierbarkeit erhöht
Die horizontale und vertikale Gliederung tut dem Baukörper gut und wirkt ansprechend. Der große Glasanteil in den Fassaden der Treppenhäuser wurde kontrovers diskutiert. Die Höhenstaffelung des Treppenhauses an der Schnieglinger Straße wird hinterfragt. Die südlich ausgerichtete Kammstruktur im Innenbereich schafft nachbarschaftliche Raumzonierungen. Die Wahl der Fassadenmaterialien und der hohe Durcharbeitungsgrad wird vom Preisgericht positiv gewertet.
Die Ausrichtung der Wohnstrukturen wird als richtig erachtet. Der Grundrissmix gerade im Erdgeschoss in Verbindung mit den Gewerbeeinheiten erscheint schlüssig. Die Grundrisse sind aber auf ihre Funktionalität hin zu überarbeiten. Einige Wohnungszuschnitte sind fragwürdig durch die interne Erschließung der Nassräume über die Hauptwohnräume. Durch die Konstruktion als Schottenbauweise entstehen wirtschaftliche Spannweiten.
Durch die dreispännige Gliederung entsteht ein gutes Verhältnis zwischen Wohn- und Bruttogrundfläche. Durch die Aufweitung zum nördlichen Wohnquartier wird die Realisierbarkeit erhöht
©Gräßel ARCHITEKTEN
Lageplan
©Gräßel ARCHITEKTEN
Piktogramme
©Gräßel ARCHITEKTEN
Erdgeschossgrundriss
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Ansicht Nordwestring
©Gräßel ARCHITEKTEN
Modellfoto von Süden
©Gräßel ARCHITEKTEN
Modellfoto von Westen
©Gräßel ARCHITEKTEN
Blick auf Freibereich im Norden der Wohnanlage