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Einladungswettbewerb | 05/2015

Wohnbebauung „Zähringer Hof“

1. Preis

Preisgeld: 35.600 EUR

florian krieger architektur und städtebau gmbh

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

Hermann Kirchner Hoch- und Ingenieurbau

Bauunternehmen

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit weist eine klare städtebauliche Struktur auf. Der entlang der Wollmatinger Straße in sich gegliederte Baukörper als Abschirmung zum Verkehr wird im südwestlichen Bereich durch eine klar gegliederte Fächerstruktur ergänzt, die vom Realisierungsteil in den Ideenteil übergeht. Die Baukörper im Ideenteil BImA 1 sind im Winkel um einen Freibereich gruppiert und nehmen sowohl die Bestandsstruktur im Südosten als auch im Nordwesten auf. Die Neubebauung im Bereich BImA 2 wird als Kopfbau vor die Bestandsbauten gestellt, so dass auch hier die vorhandene Struktur so ergänzt wird, dass eine Unterscheidung zwischen Altbestand und Neubau deutlich erkennbar ist.

Alle Baukörper fügen sich in die Bestandsstruktur ein, ergänzen diese sinnvoll und bilden attraktive Freiräume, die eine qualitätvolle Nutzung möglich machen.

Die differenzierte Ausformung der Baukörper ist gelungen. Klare Kubaturen und sauber gegliederte Fassaden mit eingezogenen Loggien weisen ein hohes Maß an gestalterischer Qualität auf.
Die Funktionalität der Grundrisse ist in nahezu allen Bereichen als hochwertig anzusehen. Durchgesteckte Wohnbereiche in den größeren Wohnungen und gute funktionale Zuordnungen bei den kleinen Wohnungstypen überzeugen. Die Erschließung der einzelnen Baukörper ist durch die Entwicklung von 3- und 5-Spännern wirtschaftlich. Schlecht belichtete oder zu Erschließungsbereichen hin orientierte Wohnräume wurden vermieden.

Die Investitions- und Folgekosten dürften sich durch eine wirtschaftlich angeordnete Tiefgarage in Grenzen halten. Die Zufahrt ist jedoch überarbeitungsbedürftig. Auch kann die Zufahrt der Tiefgarage im Ideenteil Ravensberg über den Erschließungsweg nicht überzeugen. Der Umgang mit den unterschiedlichen Höhen innerhalb des Freibereichs ist gut gelöst.

Von der Ausnutzung des Grundstücks her liegt der Entwurf mit einer Geschossflächenzahl von 1,14 im mittleren bis oberen Bereich. Insbesondere im Bereich Ravensberg ist eine höhere Geschossigkeit / Dichte grundsätzlich denkbar.

Das geforderte Wohnungsgemenge ist nahezu vollständig eingehalten. Durch die Kompaktheit der Baukörper und die klaren Bauformen kann der Entwurf, was die Investitions- und Folgekosten anbelangt, ebenfalls als wirtschaftlich

Der im Ideenteil aus dem Handlungsprogramm Wohnen geforderte Anteil an großen familientauglichen 4 - 5 Zimmer-Wohnungen wurde zugunsten von insbesondere 3-Zimmer-Wohnungen reduziert. Die Freiräume im Quartier sind konsequent barrierefrei, allerdings durch die vielen Treppen und Rampen sowie den Zuschnitt sehr aufwendig gestaltet.

Insgesamt ein sowohl städtebaulich als auch architektonisch gelungener Entwurf.