Mehrfachbeauftragung | 04/2013
Wohngebäude im Clouth-Quartier
2. Rang
LORBER PAUL Architektur und Städtebau
Architektur
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Präambel
Ausgehend von den Zielen der städtebaulichen Konzeption, klare Raumkanten zu definieren und gleichzeitig vielfältige Möglichkeiten für die Bebauung zu schaffen, stellt der dargestellte Vorschlag eine konsequente Umsetzung dieser Ziele dar. Es sollen eindeutige Identitäten geschaffen werden, die die inhaltlichen Intentionen des städtebaulichen Gesamtkonzeptes unterstützen und für das Clouth-Gelände und für dessen Teilbereiche einen besondern Auftakt bieten.
Städtebauliche Interpretationen
Im hochbaulichen Entwurf werden die städtebaulichen Intentionen inhaltlich präzisiert, erweitert und umgesetzt. Die Festsetzungen des Bebauungsplanes werden in allen Punkten eingehalten.
Membran
Die vorgeschlagene Stellung der Baukörper auf den Baufeldern W4, W5 und W6 verstärkt den Membran-Charakter, sodass die räumliche Durchlässigkeit zum Park zum bestimmenden Thema wird. Große offene Räume lassen den Park bis an die Blockrandbebauung erlebbar werden. Die platzartigen, halböffentlichen Höfe orientieren sich zum Strassenraum und bilden eindeutige und ansprechende Adressen. Die unterschiedliche Geometrie der Baukörper zu den Strassenachsen schafft spannende und wiedererkennbar unterschiedliche Raumsituationen. Zum Park wird auf diese Weise eine aufgelockerte und rhythmisierte Kante gebildet, die einen abgestuften räumlichen Übergang zum Park darstellt, der sich auch in der Aussenanlagenkonzeption widerspiegelt.
Blockrandbebauung
Den städtebaulichen Vorgaben folgend werden die Gebäude auf den Baufeldern W 8 und W12 als eindeutige klare Raumkanten zum Strassenraum ausgebildet. Zum westlich gelegenen Hofinnenbereich stellen sich die Gebäude differenzierter dar und reagieren mit einer Art Verzahnung auf die Innenräumliche Situation mit privaten Vorgärten im Erdgeschoss und von der Hausgemeinschaft genutzten Grün- und Gartenbereichen.
Gebäudekonzeption
Der gewünschte Wohnungsmix ist auf den Baufeldgruppen unter Ausnutzung der möglichen Bebauungsdichten dargestellt.
Punkthäuser
Die in der Membran situierten Punkthäuser werden immer von der Platzseite über innenliegende, über Glasdächer belichtete Treppenhäuser erschlossen. Alle Wohnungen sind mindestens nach zwei Seiten orientiert. Der Wohn/Essbereich der einzelnen Wohneinheiten ist immer an der Gebäudeecke situiert wodurch die Charakteristik der Häuser auch von Innen erlebbar und gestärkt wird. Die Freibereiche der Wohnungen in den Obergeschossen werden als Loggien und ebenfalls immer an den Gebäudeecken ausgebildet.
Niedrige 45cm hohe Brüstungen in allen Aufenthaltsräumen gewährleisten einen sehr guten räumlichen Bezug sowohl zur Hof-, Strassen- als auch Parkseite.
Die Tiefgaragen werden unter dem Hof angeordnet und von den Mischverkehrsflächen erschlossen. In den Untergeschossen, der Gebäude befinden sich Hausanschlussräume Fahrradabstellräume und die Abstellräume der Wohneinheiten. Alle Wohneinheiten sind barrierefrei zu erreichen. Die barrierefreie Ausbildung der Wohneinheiten ist bei Bedarf ohne Probleme möglich.
Da es keine Wohnungen gibt, die ausschließlich zum Park orientiert sind können die Aufstellflächen für die Feuerwehr im öffentlichen Strassenraum, in den Mischgebietsstrassen und dem Hofbereich nachgewiesen werden.
Blockrandbebauung
Die in der städtebaulichen Interpretation formulierte Zweiseitigkeit findet sich in den architektonischen Konzepten wieder. Der Wohn- Essbereich mit vorgeschalteten Freiflächen ist in allen Wohnungen durchgesteckt und lässt einen Ausblick sowohl zum Park als auch zum Hof zu. In den einzelnen Wohneinheiten und Geschossen variieren diese Bereiche in der Ausformulierung der Tiefe, der Fassaden zur Strasse und den Freibereichen. Strassenseitig wird die Fassade sowohl mit vorgelagerten Loggien, als auch mit tiefen Brüstungshöhen oder Standardbrüstungshöhen angeboten, um den unterschiedlichen Bedürfnissen im Küchen- und Essbereich gerecht zu werden. Hofseitig unterscheiden sich die Wohnungen in der Größe der Wohnbereiche und der Größe der vorgelagerten Freiflächen. Durch diese einfachen Massnahmen kann das städtebauliche Konzept inhaltlich gefüllt werden und eine aufgelockerte Rhythmisierung der Fassadenseite zum Park erreicht werden. Der Wohn- Essbereich stellt den zentralen Ort der Wohneinheiten dar, wodurch eine Optimierung der Wohnflächen gepaart mit einer Minimierung der Verkehrsflächen erreicht wird.
Die Tiefgarage liegt wie bei den Punkthäusern ausserhalb des Untergeschosses des Gebäudes. Fahrradabstellbereiche sind sowohl in der Tiefgarage situiert als auch jeweils in Kombination mit einem Kinderwagenabstellraum im Eingangsberiech im Erdgeschoss vorhanden. Hausanschlussräume, Abstell- und Hauswirtschaftsräume der Wohneinheiten befinden sich ebenfalls im Untergeschoss der Gebäuderiegel.
Alle Wohneinheiten sind barrierefrei zu erreichen. Die barrierefreie Ausbildung der Wohneinheiten ist ebenfalls darstellbar.
Da sämtliche Wohnungen zum öffentlichen Strassenraum orientiert sind können die Aufstellflächen für die Feuerwehr im öffentlichen Strassenraum nachgewiesen werden.
Materialität
Um dem Charakter des Gebietes gerecht zu werden und um die Gebrauchstauglichkeit sowie Nachhaltigkeit der Fassaden in Betrachtung der Lebenszykluskosten zu gewährleisten wird für die opaken Fassadenelemente über alle Geschosse geschlämmtes Sichtziegelmauerwerk vorgeschlagen. Lediglich die Einschnitte für die Eingangsbereiche und Loggien werden mit bronzefarben eloxierten Aluminiumblech verkleidet um die Wertigkeit als Zwischenzone zwischen Innen und Aussen zu erhöhen. Als Fenster werden ebenfalls bronzeeloxierte Aluminiumfenster mit aussenliegenden gleichfarbigen Aluminiumjalousien und Nurglas Absturzsicherungen eingesetzt. Die geforderte dezentrale Lüftung erfolgt über Fensterintegrierte Systeme.
Die Farbigkeit der geschlämmten Ziegelwände wird zwischen den Punkthäusern und den Blockrandgebäuden nuanciert. Grundsätzlich werden erdfarbene Farbtöne verwendet.
Freiraumplanung
Die Qualität des Wohnensembles sowie die des gesamten Quartiers wird in besonderem Maße durch die Gestaltung der Außenanlagen bestimmt. Dabei spielt die Zonierung von öffentlichen, halböffentlichen und privaten Freiflächen eine wichtige Rolle.
Der Entwurf definiert vier Freiraumtypologien. Kleine, klassische, mit Hecken eingefasste Privatgärten im Bereich der Riegelgebäude bieten den Bewohnern der Erdgeschoßwohnungen ein maximales Maß an Rückzugsmöglichkeit und Privatheit. Diesen ist ein Streifen für quartiersübergreifende Gemeinschaftsgärten vorgelagert - im Sinne von „urban gardening“ können die Anwohner hier ihr eigenes Gemüse ziehen und sich zum nachbarschaftlichen Austausch auf den zwischen den Pflanzbeeten verteilten Sitzgelegenheiten treffen. Die städtebauliche Anordnung der Membrangebäude bildet kleine Hofsituationen aus, die als Quartiersplätze und Eingangsbereich den Bewohnern für Grillfeste oder zum Bouelspielen unter den Kirschhainen zur Verfügung stehen. Eine Verzahnung zwischen den Grünstrukturen des Stadtquartiers und des Johannes-Giesberts-Park wird durch die Ausbildung von großzügigen Gräserpflanzungen um die Membrangebäude hergestellt. Umgeben von diesem „Gräser-Meer“ sitzen die Anwohner geschützt auf ihren Terrassen und haben doch einen freien Blick in die Parklandschaft. Kleine taschenartige Ausbuchtungen in der Gräserpflanzung unmittelbar an der Grenze zum Park stehen den Familien des Quartiers als Kleinkinder-Spielplätze zur Verfügung.
Der leichte Höhenunterschied zwischen dem Quartier und dem Park ermöglicht die Ausbildung von „Park-Logen“ am Ende der Stichstraßen – Balkone, die den Blick in den Park in Szene setzten. Rampen oder Stufenanlagen binden die Logen an das Wegenetz des Parks an und erschließen somit dem Quartier die besondere Freiraumqualität des als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesenen Parks.
Ausgehend von den Zielen der städtebaulichen Konzeption, klare Raumkanten zu definieren und gleichzeitig vielfältige Möglichkeiten für die Bebauung zu schaffen, stellt der dargestellte Vorschlag eine konsequente Umsetzung dieser Ziele dar. Es sollen eindeutige Identitäten geschaffen werden, die die inhaltlichen Intentionen des städtebaulichen Gesamtkonzeptes unterstützen und für das Clouth-Gelände und für dessen Teilbereiche einen besondern Auftakt bieten.
Städtebauliche Interpretationen
Im hochbaulichen Entwurf werden die städtebaulichen Intentionen inhaltlich präzisiert, erweitert und umgesetzt. Die Festsetzungen des Bebauungsplanes werden in allen Punkten eingehalten.
Membran
Die vorgeschlagene Stellung der Baukörper auf den Baufeldern W4, W5 und W6 verstärkt den Membran-Charakter, sodass die räumliche Durchlässigkeit zum Park zum bestimmenden Thema wird. Große offene Räume lassen den Park bis an die Blockrandbebauung erlebbar werden. Die platzartigen, halböffentlichen Höfe orientieren sich zum Strassenraum und bilden eindeutige und ansprechende Adressen. Die unterschiedliche Geometrie der Baukörper zu den Strassenachsen schafft spannende und wiedererkennbar unterschiedliche Raumsituationen. Zum Park wird auf diese Weise eine aufgelockerte und rhythmisierte Kante gebildet, die einen abgestuften räumlichen Übergang zum Park darstellt, der sich auch in der Aussenanlagenkonzeption widerspiegelt.
Blockrandbebauung
Den städtebaulichen Vorgaben folgend werden die Gebäude auf den Baufeldern W 8 und W12 als eindeutige klare Raumkanten zum Strassenraum ausgebildet. Zum westlich gelegenen Hofinnenbereich stellen sich die Gebäude differenzierter dar und reagieren mit einer Art Verzahnung auf die Innenräumliche Situation mit privaten Vorgärten im Erdgeschoss und von der Hausgemeinschaft genutzten Grün- und Gartenbereichen.
Gebäudekonzeption
Der gewünschte Wohnungsmix ist auf den Baufeldgruppen unter Ausnutzung der möglichen Bebauungsdichten dargestellt.
Punkthäuser
Die in der Membran situierten Punkthäuser werden immer von der Platzseite über innenliegende, über Glasdächer belichtete Treppenhäuser erschlossen. Alle Wohnungen sind mindestens nach zwei Seiten orientiert. Der Wohn/Essbereich der einzelnen Wohneinheiten ist immer an der Gebäudeecke situiert wodurch die Charakteristik der Häuser auch von Innen erlebbar und gestärkt wird. Die Freibereiche der Wohnungen in den Obergeschossen werden als Loggien und ebenfalls immer an den Gebäudeecken ausgebildet.
Niedrige 45cm hohe Brüstungen in allen Aufenthaltsräumen gewährleisten einen sehr guten räumlichen Bezug sowohl zur Hof-, Strassen- als auch Parkseite.
Die Tiefgaragen werden unter dem Hof angeordnet und von den Mischverkehrsflächen erschlossen. In den Untergeschossen, der Gebäude befinden sich Hausanschlussräume Fahrradabstellräume und die Abstellräume der Wohneinheiten. Alle Wohneinheiten sind barrierefrei zu erreichen. Die barrierefreie Ausbildung der Wohneinheiten ist bei Bedarf ohne Probleme möglich.
Da es keine Wohnungen gibt, die ausschließlich zum Park orientiert sind können die Aufstellflächen für die Feuerwehr im öffentlichen Strassenraum, in den Mischgebietsstrassen und dem Hofbereich nachgewiesen werden.
Blockrandbebauung
Die in der städtebaulichen Interpretation formulierte Zweiseitigkeit findet sich in den architektonischen Konzepten wieder. Der Wohn- Essbereich mit vorgeschalteten Freiflächen ist in allen Wohnungen durchgesteckt und lässt einen Ausblick sowohl zum Park als auch zum Hof zu. In den einzelnen Wohneinheiten und Geschossen variieren diese Bereiche in der Ausformulierung der Tiefe, der Fassaden zur Strasse und den Freibereichen. Strassenseitig wird die Fassade sowohl mit vorgelagerten Loggien, als auch mit tiefen Brüstungshöhen oder Standardbrüstungshöhen angeboten, um den unterschiedlichen Bedürfnissen im Küchen- und Essbereich gerecht zu werden. Hofseitig unterscheiden sich die Wohnungen in der Größe der Wohnbereiche und der Größe der vorgelagerten Freiflächen. Durch diese einfachen Massnahmen kann das städtebauliche Konzept inhaltlich gefüllt werden und eine aufgelockerte Rhythmisierung der Fassadenseite zum Park erreicht werden. Der Wohn- Essbereich stellt den zentralen Ort der Wohneinheiten dar, wodurch eine Optimierung der Wohnflächen gepaart mit einer Minimierung der Verkehrsflächen erreicht wird.
Die Tiefgarage liegt wie bei den Punkthäusern ausserhalb des Untergeschosses des Gebäudes. Fahrradabstellbereiche sind sowohl in der Tiefgarage situiert als auch jeweils in Kombination mit einem Kinderwagenabstellraum im Eingangsberiech im Erdgeschoss vorhanden. Hausanschlussräume, Abstell- und Hauswirtschaftsräume der Wohneinheiten befinden sich ebenfalls im Untergeschoss der Gebäuderiegel.
Alle Wohneinheiten sind barrierefrei zu erreichen. Die barrierefreie Ausbildung der Wohneinheiten ist ebenfalls darstellbar.
Da sämtliche Wohnungen zum öffentlichen Strassenraum orientiert sind können die Aufstellflächen für die Feuerwehr im öffentlichen Strassenraum nachgewiesen werden.
Materialität
Um dem Charakter des Gebietes gerecht zu werden und um die Gebrauchstauglichkeit sowie Nachhaltigkeit der Fassaden in Betrachtung der Lebenszykluskosten zu gewährleisten wird für die opaken Fassadenelemente über alle Geschosse geschlämmtes Sichtziegelmauerwerk vorgeschlagen. Lediglich die Einschnitte für die Eingangsbereiche und Loggien werden mit bronzefarben eloxierten Aluminiumblech verkleidet um die Wertigkeit als Zwischenzone zwischen Innen und Aussen zu erhöhen. Als Fenster werden ebenfalls bronzeeloxierte Aluminiumfenster mit aussenliegenden gleichfarbigen Aluminiumjalousien und Nurglas Absturzsicherungen eingesetzt. Die geforderte dezentrale Lüftung erfolgt über Fensterintegrierte Systeme.
Die Farbigkeit der geschlämmten Ziegelwände wird zwischen den Punkthäusern und den Blockrandgebäuden nuanciert. Grundsätzlich werden erdfarbene Farbtöne verwendet.
Freiraumplanung
Die Qualität des Wohnensembles sowie die des gesamten Quartiers wird in besonderem Maße durch die Gestaltung der Außenanlagen bestimmt. Dabei spielt die Zonierung von öffentlichen, halböffentlichen und privaten Freiflächen eine wichtige Rolle.
Der Entwurf definiert vier Freiraumtypologien. Kleine, klassische, mit Hecken eingefasste Privatgärten im Bereich der Riegelgebäude bieten den Bewohnern der Erdgeschoßwohnungen ein maximales Maß an Rückzugsmöglichkeit und Privatheit. Diesen ist ein Streifen für quartiersübergreifende Gemeinschaftsgärten vorgelagert - im Sinne von „urban gardening“ können die Anwohner hier ihr eigenes Gemüse ziehen und sich zum nachbarschaftlichen Austausch auf den zwischen den Pflanzbeeten verteilten Sitzgelegenheiten treffen. Die städtebauliche Anordnung der Membrangebäude bildet kleine Hofsituationen aus, die als Quartiersplätze und Eingangsbereich den Bewohnern für Grillfeste oder zum Bouelspielen unter den Kirschhainen zur Verfügung stehen. Eine Verzahnung zwischen den Grünstrukturen des Stadtquartiers und des Johannes-Giesberts-Park wird durch die Ausbildung von großzügigen Gräserpflanzungen um die Membrangebäude hergestellt. Umgeben von diesem „Gräser-Meer“ sitzen die Anwohner geschützt auf ihren Terrassen und haben doch einen freien Blick in die Parklandschaft. Kleine taschenartige Ausbuchtungen in der Gräserpflanzung unmittelbar an der Grenze zum Park stehen den Familien des Quartiers als Kleinkinder-Spielplätze zur Verfügung.
Der leichte Höhenunterschied zwischen dem Quartier und dem Park ermöglicht die Ausbildung von „Park-Logen“ am Ende der Stichstraßen – Balkone, die den Blick in den Park in Szene setzten. Rampen oder Stufenanlagen binden die Logen an das Wegenetz des Parks an und erschließen somit dem Quartier die besondere Freiraumqualität des als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesenen Parks.
Strassenseite Baufeld 8
Lageplan