nicht offener kooperativer Wettbewerb | 08/2016
Wohnquartier Hilligenwöhren
©Visualisierung: monokrom
1. Preis / Zur Realisierung empfohlen / Baufeld B-H
Preisgeld: 12.500 EUR
Architektur
Bauingenieurwesen
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Entwurfsverfasser zeigen eine souveräne, gut durchgearbeitete und gestalterisch individuelle Arbeit.
Der Entwurf hält sich an den städtebaulichen Masterplan, macht jedoch zwei Anpassungen, die von der Jury positiv bewertet werden: Auf der Westflanke bricht er den im Masterplan vorgesehenen Riegel auf und schafft so eine Durchlässigkeit zur angrenzenden Wohnbebauung. Der südwestliche Baukörper B wird statt einer Winkelbebauung zu einem klaren Ost-West orientierten Riegel vereinfacht und fügt sich so in die Gesamtstruktur der Siedlung harmonisch ein. Der Entwurfsverfasser entwickelt unterschiedliche Wohnungsbausteine, die er vor- und rückspringend zu Reihenhäusern und in Geschosswohnungsbauten addiert. Die Bewegung der Module zueinander gibt dem Quartier seine lebendige Atmosphäre. Kanten werden optisch aufgebrochen und mit Funktionen belegt: In den Vor- und Rücksprüngen ergeben sich private Innen- und sichtgeschützte Außenräume. Die jeweils straßenseitige Erschließung der mittleren Reihenhäuser in den Baufeldern G+H wurde kontrovers diskutiert. Die reine Ostausrichtung der Wohnbereiche wurde kritisch betrachtet.
Der naturnahe und einfache Umgang mit den öffentlichen Außenräumen wird generell begrüßt. Der fast lapidar anmutende "Mistweg", der geschlängelt durch die Gärten der Baufelder G+H führt, ergänzt die Vernetzung des Quartiers und verbindet dieses auf organische Weise mit dem nördlichen Waldgebiet. Wenige bauliche Elemente im privaten Außenraum strukturieren die Gesamtanlage gut, es entsteht Spielraum für Gemeinschaft und individuelle Nutzung.
Die Wohnungsbausteine sind souverän entwickelt worden. Es wurde Wert gelegt auf eine großzügige räumliche Durchlässigkeit aller Wohnungen von Eingangs- zu Gartenfassade. Die Grundrisse lassen eine hohe Flexibilität der Nutzung zu. Die unterschiedlichen Bausteine decken Interessen unterschiedlicher Nutzer ab. In den Geschosswohnungsbauten werden je nach Größe ein bis zwei Treppenhäuser angeordnet, so dass jeweils maximal 2-3 - Spänner mit sehr guten Grundrissen entstehen.
Die Fassadengestaltung wird generell als positiv gewertet. Hier werden in unterschiedlichen Ausprägungen helle Ziegel verwendet und mit Holzelementen kombiniert. Die gestalterische Vielfalt in der ganzheitlichen und einheitlichen Sprache wird begrüßt. Die Qualität der Fassaden im Geschosswohnungsbau wurde von der Jury als zu schwach bewertet worden. Hier müsste ein verbesserter Vorschlag erarbeitet werden.
Von Seiten der Bauherrschaft wird darauf hingewiesen, dass es wünschenswert wäre, der Ziegelstein der Fassade materialgerecht einzusetzen. Konsolen zur Abfangung der Ziegelschalen bringen Wärmebrücken und sollten, wenn möglich, weitestgehend vermieden werden.
Energie
Die Reihenhäuser sind weniger kompakt im Vergleich zu 1001 RH (A/Ve = 0,54 m-1), jedoch ist der MFHTyp das kompakteste überhaupt (A/Ve = 0,35 m-1) in diesem Baufeld. Die Dämmstandards in den Regelflächen sind auf einen KfW-Standard 55 ausgerichtet, was über die Mindestanforderungen nicht hinausgeht. Leider ist der vorhandene Transmissionswärmeverlust nicht dargestellt worden, was noch nachgeholt werden sollte. In den U-Werten sind keine Stahlkonsolen eingerechnet worden, was hierbei ergänzt werden müsste. Das Projekt ist an den entscheidenden Anschlüssen noch nicht konstruktiv durchdacht worden; der Fassadenschnitt wurde an einer unkritischen (vielleicht nicht unbedingt repräsentativen Stelle vorgenommen). Im Bereich der Detailausbildungen sind prinzipiell einige Anschlüsse (Außenwand an Kellerdecke bzw. Sohlplatte, Fenster an Außenwand und Außenwand Flachdach) optimierbar. Im Hinblick auf den sommerlichen Wärmeschutz wurde eine größere Anzahl von Räumen nachgewiesen. Das Konzept sieht grundsätzlich keine äußeren Sonnenschutzmaßnahmen vor, sondern arbeitet mit einer Kombination aus erhöhtem Nachtluftwechsel und Sonnenschutzverglasung.
Wirtschaftlichkeit
Die Arbeit schlägt zweischaliges Mauerwerk mit Dämmschicht und Klinkerfassade vor. Die Kubatur der Mehrfamilienhäuser ist sehr kompakt, die Reihenhäuser sind zugunsten der Gestaltungsidee stärker gegliedert. Die Vorsprünge einzelner Gebäudeteile werden im obersten Geschoss als Dachterrassen genutzt, was besondere Anforderungen an die Führung der Dämm- und Abdichtungsebenen stellt. Die Klinkerfassaden sind zugunsten der Gestaltung teils frei hängend dargestellt und mit entsprechendem konstruktivem Aufwand verbunden. Die Grundrisse weisen ein überaus wirtschaftliches Verhältnis zwischen Wfl und BGF auf, was zu einem Ausgleich der sonst hochwertigen und in Teilen aufwändigen Fassadenkonstruktionen beiträgt. Die Herstellungskosten der Arbeit je m² Wfl werden Vergleich der Beiträge Baufeld B-H als wirtschaftlich und im Kosten/Nutzenabgleich am günstigsten eingeschätzt.
Der Entwurf hält sich an den städtebaulichen Masterplan, macht jedoch zwei Anpassungen, die von der Jury positiv bewertet werden: Auf der Westflanke bricht er den im Masterplan vorgesehenen Riegel auf und schafft so eine Durchlässigkeit zur angrenzenden Wohnbebauung. Der südwestliche Baukörper B wird statt einer Winkelbebauung zu einem klaren Ost-West orientierten Riegel vereinfacht und fügt sich so in die Gesamtstruktur der Siedlung harmonisch ein. Der Entwurfsverfasser entwickelt unterschiedliche Wohnungsbausteine, die er vor- und rückspringend zu Reihenhäusern und in Geschosswohnungsbauten addiert. Die Bewegung der Module zueinander gibt dem Quartier seine lebendige Atmosphäre. Kanten werden optisch aufgebrochen und mit Funktionen belegt: In den Vor- und Rücksprüngen ergeben sich private Innen- und sichtgeschützte Außenräume. Die jeweils straßenseitige Erschließung der mittleren Reihenhäuser in den Baufeldern G+H wurde kontrovers diskutiert. Die reine Ostausrichtung der Wohnbereiche wurde kritisch betrachtet.
Der naturnahe und einfache Umgang mit den öffentlichen Außenräumen wird generell begrüßt. Der fast lapidar anmutende "Mistweg", der geschlängelt durch die Gärten der Baufelder G+H führt, ergänzt die Vernetzung des Quartiers und verbindet dieses auf organische Weise mit dem nördlichen Waldgebiet. Wenige bauliche Elemente im privaten Außenraum strukturieren die Gesamtanlage gut, es entsteht Spielraum für Gemeinschaft und individuelle Nutzung.
Die Wohnungsbausteine sind souverän entwickelt worden. Es wurde Wert gelegt auf eine großzügige räumliche Durchlässigkeit aller Wohnungen von Eingangs- zu Gartenfassade. Die Grundrisse lassen eine hohe Flexibilität der Nutzung zu. Die unterschiedlichen Bausteine decken Interessen unterschiedlicher Nutzer ab. In den Geschosswohnungsbauten werden je nach Größe ein bis zwei Treppenhäuser angeordnet, so dass jeweils maximal 2-3 - Spänner mit sehr guten Grundrissen entstehen.
Die Fassadengestaltung wird generell als positiv gewertet. Hier werden in unterschiedlichen Ausprägungen helle Ziegel verwendet und mit Holzelementen kombiniert. Die gestalterische Vielfalt in der ganzheitlichen und einheitlichen Sprache wird begrüßt. Die Qualität der Fassaden im Geschosswohnungsbau wurde von der Jury als zu schwach bewertet worden. Hier müsste ein verbesserter Vorschlag erarbeitet werden.
Von Seiten der Bauherrschaft wird darauf hingewiesen, dass es wünschenswert wäre, der Ziegelstein der Fassade materialgerecht einzusetzen. Konsolen zur Abfangung der Ziegelschalen bringen Wärmebrücken und sollten, wenn möglich, weitestgehend vermieden werden.
Energie
Die Reihenhäuser sind weniger kompakt im Vergleich zu 1001 RH (A/Ve = 0,54 m-1), jedoch ist der MFHTyp das kompakteste überhaupt (A/Ve = 0,35 m-1) in diesem Baufeld. Die Dämmstandards in den Regelflächen sind auf einen KfW-Standard 55 ausgerichtet, was über die Mindestanforderungen nicht hinausgeht. Leider ist der vorhandene Transmissionswärmeverlust nicht dargestellt worden, was noch nachgeholt werden sollte. In den U-Werten sind keine Stahlkonsolen eingerechnet worden, was hierbei ergänzt werden müsste. Das Projekt ist an den entscheidenden Anschlüssen noch nicht konstruktiv durchdacht worden; der Fassadenschnitt wurde an einer unkritischen (vielleicht nicht unbedingt repräsentativen Stelle vorgenommen). Im Bereich der Detailausbildungen sind prinzipiell einige Anschlüsse (Außenwand an Kellerdecke bzw. Sohlplatte, Fenster an Außenwand und Außenwand Flachdach) optimierbar. Im Hinblick auf den sommerlichen Wärmeschutz wurde eine größere Anzahl von Räumen nachgewiesen. Das Konzept sieht grundsätzlich keine äußeren Sonnenschutzmaßnahmen vor, sondern arbeitet mit einer Kombination aus erhöhtem Nachtluftwechsel und Sonnenschutzverglasung.
Wirtschaftlichkeit
Die Arbeit schlägt zweischaliges Mauerwerk mit Dämmschicht und Klinkerfassade vor. Die Kubatur der Mehrfamilienhäuser ist sehr kompakt, die Reihenhäuser sind zugunsten der Gestaltungsidee stärker gegliedert. Die Vorsprünge einzelner Gebäudeteile werden im obersten Geschoss als Dachterrassen genutzt, was besondere Anforderungen an die Führung der Dämm- und Abdichtungsebenen stellt. Die Klinkerfassaden sind zugunsten der Gestaltung teils frei hängend dargestellt und mit entsprechendem konstruktivem Aufwand verbunden. Die Grundrisse weisen ein überaus wirtschaftliches Verhältnis zwischen Wfl und BGF auf, was zu einem Ausgleich der sonst hochwertigen und in Teilen aufwändigen Fassadenkonstruktionen beiträgt. Die Herstellungskosten der Arbeit je m² Wfl werden Vergleich der Beiträge Baufeld B-H als wirtschaftlich und im Kosten/Nutzenabgleich am günstigsten eingeschätzt.