Nichtoffener Wettbewerb | 05/2014
Zentralisierung des Klinikum Wahrendorff – Das neue Fachkrankenhaus für die Seele
perspektive | haupteingang
1. Preis
Preisgeld: 62.000 EUR
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Leitidee
„Im Mittelpunkt steht der Mensch“. Dieser Leitsatz des Klinikums Wahrendorff wird sich in dem Entwurf des neuen Fachkrankenhauses für die Seele widerspiegeln. Der Neubau fügt sich harmonisch und lautlos in die Umgebung ein. Er vernetzt sich mit der Natur durch Interpretation und Filterung der Landschaft in seiner mehrschichtigen Fassade als kontextuelle Antwort auf den qualitätvollen Landschaftsraum.
Einerseits wird das Gebäude betriebsorganisatorisch sehr kompakt als Haus der kurzen Wege funktionieren, andererseits wird die gestaffelte Höhenentwicklung das Haus überschaubar und am menschlichen Maßstab orientiert erscheinen lassen. Damit wird der Neubau von der Umgebung aber auch von seinen Bewohnern als selbstverständlich und integriert in das Leben und den landschaftlichen Ort aufgenommen werden.
Gleichzeitig bietet das Haus großzügige Schutzzonen und Rückzugsbereiche , die sich sämtlich um das soziale Zentrum des Hauses, der „Grünen Mitte“ gruppieren. Seelische Erkrankungen werden damit als kalkulierbarer aber auch beherrschbarer Bestandteil des Lebens verstanden und auch durch die Architektur des Gebäudes artikuliert.
Städtebaukonzept
Die einzelnen Gebäudevolumina sind spielerisch zueinander versetzt und um den zentralen Innenhof gruppiert, welcher gleichzeitig als Imageträger fungiert, da er wesentliche Elemente der umliegenden Kulturlandschaft in das Gebäude integriert. Die Gestaltung des Innenhofes orientiert sich an der landwirtschaftlichen Nutzung der umliegenden Felder. Einmal kann dort ein kleines Rapsfeld blühen, ein anderes Mal schlichter Weizen oder Mais angebaut werden, oder auch eine Wiesenlandschaft dargestellt sein, immer als Pipettierung aus der Umgebung verstanden. Die Gebäudelängen des Baukörpers orientieren sich in ihrer Dimension an der vorhandenen Bebauung und auch die Geschossigkeit, welche zwischen zweigeschossigen und dreigeschossigen Bereichen variiert, lehnt sich an die bereits errichteten Bauten in Köthenwald an. So wird eine standortverträgliche und angemessene Maßstäblichkeit erreicht.
Die orthogonale Ausrichtung des Gebäudes folgt dem Großen Knickweg, welcher an der Schnittstelle zwischen Gebäude und Park seine namensgebende Richtungsänderung aufweist. An dieser Stelle ist ebenfalls der großzügige und einladende Vorplatz vorgesehen, der jedem von der Landstraße kommenden Besucher eindeutig, aber dennoch in zurückhaltender Weise den Haupteingang markiert.
Die Gebäudesilhouette ist in seiner Fernwirkung unauffällig, auch wenn man sich von Ilten aus kommend über die Landstraße oder Radwege dem Klinikum Wahrendorff in Köthenwald nähert. Dazu trägt die unterschiedliche Höhenstaffelung der einzelnen Gebäudevolumina und die Fassadengestaltung bei, welche ebenfalls auf die Vernetzung von Gebäude und Landschaft geprägt ist. Der südliche Grünraum bleibt unangetastet und erhält durch den Außenbereich der Patienten- und Personalgastronomie einen neuen Nachbarn.
Die Innenhofbereiche sind allesamt großzügig gestaltet und bringen viel Tageslicht in das Gebäudeinnere. Besonders der mittig angeordnete Patio weist durch seine Größe und die geringe Geschossigkeit eine hohe Qualität auf.
Funktionalität
Der Neubau bietet hinsichtlich der Nutzung ein hochflexibles Gesamtkonzept und gleichzeitig qualitätvolle Erschließungsbereiche an. Wesentliches Element ist der doppelte Erschließungsring um den zentralen Innenhof, der auf dem Erdgeschoss unmittelbar vom Haupteingang und der zentralen Information erreichbar ist. Eine großzügige Freitreppe führt an der Schnittstelle zwischen Eingang und dem Wandelgang in das Gartengeschoss, welches ebenfalls diese Ringstruktur aufweist. Der Wandelgang, welcher immer am zentralen Innenhof entlang verläuft, ist für Besucher und gehfähige Patienten vorgesehen. Er bietet Zugang zu allen wesentlichen Adressen des neuen Fachkrankenhauses für die Seele, sei es unmittelbar oder über die beiden vertikalen Erschließungskerne, die diagonal versetzt zueinander liegen. Der interne Ring verläuft in zweiter Reihe auf der Rückseite der vertikalen Erschließungskerne entlang und ist für Warentransporte, Ver- und Entsorgung, sowie die Verlegung von liegendkranken Patienten gedacht, wobei diese Wege durch die beiden Ebenen ebenfalls voneinander getrennt werden. Alle Warentransporte erfolgen im Gartengeschoss, auf welchem sich auch der überwiegende Teil dieser Bereiche befindet, während liegendkranke Patienten im Erdgeschoss transferiert werden. Die Küche ist analog zu Anlieferung und Ver- und Entsorgung über einen exklusiven Lastenaufzug an die Ausgabebereiche der Cafeteria angebunden.
Durch die vielfältigen Blickbeziehungen und die klare Grundstruktur des Gebäudes ist die Orientierung innerhalb des Gebäudes sehr klar und einfach. Alle Adressen sind dem Wandelgang zugeordnet oder werden direkt über die Aufzugsgruppen erreicht, welche bei Zugang zu den Stationen stets einen Blick in den Innenhof gewähren. Auch innerhalb der Stationen weisen die Erschließungsräume eine hohe Qualität auf, da es durch die windmühlartig angeordneten Zimmergruppen immer möglich ist, sich auf das Licht zu zu bewegen. Alle Stationen bieten zudem Rundlaufmöglichkeiten an, ohne dabei die Station zu verlassen, sodass sie hinsichtlich der Zuordnung zur gerontopsychiatrischen Nutzung flexibel sind.
Innerhalb der Station liegt der Stützpunkt zum einen unmittelbar am Zugangsflur, und zum anderen zentral im Schwerpunkt der Pflegezimmer, sodass kurze Wege für das Personal gewährleistet werden. Die Krisenzimmer sind jeweils direkt gegenüber platziert und fügen sich unauffällig in die Pflegezimmerstruktur ein. Die Pflegezimmer selbst sind so angeordnet, dass sich keine Zimmer gegenüberliegen, wodurch trotz der Stationsanzahl ein hohes Maß an Privatsphäre erreicht wird. Auch Zimmer, welche über Eck zueinander liegen, werden durch die Fassadengestaltung vor Einblicken geschützt. Die Aufenthaltsräume sind vorwiegend den Innenhöfen zugeordnet und bringen so zusätzlich Tageslicht in die Wohnbereiche.
Das neue Fachkrankenhaus der Seele ist zukunftsoffen und kann ohne bauordnungsrechtliche Hindernisse erweitert werden, da durch die Höhenstaffelung der Gebäudevolumina zunächst nur zwei von drei möglichen Vollgeschossen erstellt werden. Der westliche Baukörper ist dabei als mögliche Erweiterung um eine offene Station vorgesehen, während der östliche Baukörper multifunktional genutzt werden kann und beispielsweise einem Konferenzbereich oder weiteren therapeutischen Nutzungen zugeführt werden kann. Die grundlegende Gebäudeidee wird durch die Aufstockung nicht beeinträchtigt und wirkt zu keinem der möglichen Bauabschnitte fragmentarisch. Durch die gleich große Dimensionierung von Einbettzimmern und Zweibettzimmern werden auf den offenen Stationen zusätzliche Bettenkapazitäten bei unwesentlich höherer Nutzfläche geschaffen und somit nicht nur drei, sondern sechs Reservebetten pro Station ermöglicht.
Die wesentlichen Kennziffern des geplanten Gebäudes zeigen eine hoch wirtschaftliche Gesamtkonzeption. Sowohl das Verhältnis von Nutzfläche zur Bruttogeschossfläche, als auch das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen weisen im Vergleich zu anderen Psychiatrieprojekten günstige Werte auf. Das Tragwerk ist unter Ausnahme der Sporthalle und Cafeteria auf einem einheitlichen Stützenraster mit maximalen Spannweiten von 7,20m aufgebaut und auf das Ausbau- und Fassadenraster von 1,20m abgestimmt, wodurch eine flexible und wirtschaftliche Bauweise ermöglicht wird. Es sind zwei voneinander getrennte bauliche Rettungswege vorhanden, die aus allen Räumen entweder zu den acht außen liegenden Treppenhäusern und somit direkt ins Freie führen, oder von den beiden innen liegenden Treppenhäuser über Fluchttunnel, die frei von angrenzenden Nutzungen sind. Die Gesamtfläche des Raumprogrammentwurfes ist nahezu exakt umgesetzt, wodurch die kostenbewusste Herangehensweise zusätzlich ersichtlich wird.
Der Baukörper zeigt ein Optimum zwischen Kompaktheit und gewünschter Öffnung zur Umwelt. Natürliche Potentiale zur Belichtung und Belüftung werden durch die Innenhöfe ermöglicht, so dass die Anlagentechnik nur bei Bedarf zugeschaltet wird. Neben der erzielten zukunftsfähigen Energieeinsparung nach Vorgaben der EnEV sind Behaglichkeit, Nutzerkomfort und eine nachhaltig flexible Nutzung erklärte Ziele des Entwurfs. Die haustechnische Erschließung erfolgt zentral und immer im Zusammenhang mit der vertikalen Erschließung des Gebäudes.
Architektur
Die grundlegende Idee, das Gebäude mit der Landschaft zu vernetzen, wird durch die Fassadengestaltung erzielt, weiterhin durch die Durchgrünung der Innenhöfe unterstrichen und bildet mit der besonderen Ausarbeitung des großen Innenhofes ein stimmiges Gesamtbild, welches hohes Identifikationspotential birgt. Die Fassadengestaltung ist an die benachbarten, schlanken Bäume des südlich gelegenen Parks angelehnt. In abstrahierter Form bildet ein lamellenförmiger Blätterwald die äußere Fassadenebene. Diese Schicht schützt die thermische Hülle vor Witterungsbeanspruchung und bildet im Zusammenhang mit den auskragenden, thermisch getrennten Fertigteilelementen einen Wartungsbalkon, der neben einfacher Gebäudereinigung auch hinsichtlich des Sonnenschutzes Wirkung zeigt. Es ist nicht vorgesehen, dass Patienten diesen Balkon begehen, da für sie im Außenraum und Innenraum bereits ein vielfältiges Angebot besteht. Während Aufheizung durch hoch stehende Sonne von den Fertigteilen reduziert wird, sorgen die Aluminiumlamellen für einen sekundären Sonnenschutz und ermöglichen gleichzeitig einen freien Ausblick durch die bodentiefen Fenster. Innenliegend ist zusätzlich ein Blendschutz angebracht. Wie die Gebäudevolumina spielerisch gruppiert sind, weist die äußere Fassadenebene ebenfalls ein Spiel auf. An den Gebäudeecken wird die Stellung der Lamellen verändert, wodurch das Gebäude einerseits individualisiert wird und andererseits funktionale Elemente, wie etwa Sichtschutz zu Zimmern im benachbarten Gebäudeteil bedient werden. Zum Image tragen weiterhin die umlaufenden horizontalen, schmalen Bänder der auskragenden Fertigteile bei, die ein Verweis auf die flache Landschaft in der vorhandenen Umgebung darstellt.
Die Vernetzung des Gebäudes mit dem Außenraum findet in dem Gartengeschoss, welches den zentralen Therapiebereich beherbergt, einen weiteren Höhepunkt. Einerseits liegt der zentrale Innenhof auf dieser Ebene, andererseits liegen die Ausgänge zu Grillplatz, Spiel- und Kommunikationsfläche auf dieser Ebene, die sich im westlichen Bereich aus dem abfallenden Gelände herausschält. Die weiteren nutzungsspezifischen Außenanlagen wie Sinnesgarten und Ruhezone sind in angemessener Entfernung ebenfalls von dieser Ebene oder über den Außenbereich der Gastronomie zu erreichen und eher dem bereits vorhandenen Park zugeordnet. Sowohl die Wege im Außenbereich, als auch die Übergänge und der innere Bereich des neuen Fachkrankenhauses für die Seele werden barrierefrei errichtet, weisen rollstuhltaugliche Türbreiten und ausreichend behindertengerechte Sanitäranlagen auf.
Freiraumkonzept
Die Freiräume des Neubaus lassen sich grundsätzlich in vom Gebäude umschlossene Hofsituationen und die das Gebäude umgebende Freifläche untergliedern. Einen repräsentativen Eingangsbereich des Klinikgeländes bildet der Vorplatz des Gebäudes mit Baumhain, langer Sonnenbank und Fontänenfeld. An die Cafeteria angelagert befindet sich ein weiterer Außenbereich, der durch Gastronomie bespielt werden kann. Das gesamte Klinikgelände mutet einer Streuobstwiese an, wodurch die Einbindung in die umgebende Agrarlandschaft unterstützt wird. Von Hecken eingefasst liegen als Intarsien verschiedene Gartenräume im Gelände:
Ein Grillplatz und kleiner Sportplatz sind in räumlicher Nähe zueinander angeordnet, ebenso wie der Sinnesgarten und eine Ruhezone im südlichen Bereich. Den drei geschlossenen Stationen sind je ein eigener Gartenraum zugeordnet, die zum Verweilen einladen. Trotz der strengen formalen Gestaltung entsteht ein sehr vielfältiges, grünes Gartenbild mit hoher Aufenthaltsqualität. Im östlichen Bereich finden sich an den Zufahrten und dem Großen Knickweg 105 PKW-Stellplätze - davon 8 Behindertenstellplätze - sowie eingangsnah blickgeschützt in einem Heckenrahmen 42 Fahrradständer.
Vom Gebäude umschlossen erzeugen kleine, nicht begehbare Innenhöfe mit ihrer streifigen Strukturierung durch Heckenbänder ein grünes Bild, das unabhängig von den Nutzungen der angrenzenden Abteilungen steht und aus den Fenstern betrachtet werden kann. Der Patio im Gartengeschoss widmet sich dem Thema Kulturlandschaft. Ein wogendes Getreidefeld mit einer solitären Kiefergruppe greift das Motiv der umgebenden durch den Menschen geprägten Landschaft auf und vermittelt durch seine harmonische Erscheinung meditative Ruhe und Gelassenheit.
„Im Mittelpunkt steht der Mensch“. Dieser Leitsatz des Klinikums Wahrendorff wird sich in dem Entwurf des neuen Fachkrankenhauses für die Seele widerspiegeln. Der Neubau fügt sich harmonisch und lautlos in die Umgebung ein. Er vernetzt sich mit der Natur durch Interpretation und Filterung der Landschaft in seiner mehrschichtigen Fassade als kontextuelle Antwort auf den qualitätvollen Landschaftsraum.
Einerseits wird das Gebäude betriebsorganisatorisch sehr kompakt als Haus der kurzen Wege funktionieren, andererseits wird die gestaffelte Höhenentwicklung das Haus überschaubar und am menschlichen Maßstab orientiert erscheinen lassen. Damit wird der Neubau von der Umgebung aber auch von seinen Bewohnern als selbstverständlich und integriert in das Leben und den landschaftlichen Ort aufgenommen werden.
Gleichzeitig bietet das Haus großzügige Schutzzonen und Rückzugsbereiche , die sich sämtlich um das soziale Zentrum des Hauses, der „Grünen Mitte“ gruppieren. Seelische Erkrankungen werden damit als kalkulierbarer aber auch beherrschbarer Bestandteil des Lebens verstanden und auch durch die Architektur des Gebäudes artikuliert.
Städtebaukonzept
Die einzelnen Gebäudevolumina sind spielerisch zueinander versetzt und um den zentralen Innenhof gruppiert, welcher gleichzeitig als Imageträger fungiert, da er wesentliche Elemente der umliegenden Kulturlandschaft in das Gebäude integriert. Die Gestaltung des Innenhofes orientiert sich an der landwirtschaftlichen Nutzung der umliegenden Felder. Einmal kann dort ein kleines Rapsfeld blühen, ein anderes Mal schlichter Weizen oder Mais angebaut werden, oder auch eine Wiesenlandschaft dargestellt sein, immer als Pipettierung aus der Umgebung verstanden. Die Gebäudelängen des Baukörpers orientieren sich in ihrer Dimension an der vorhandenen Bebauung und auch die Geschossigkeit, welche zwischen zweigeschossigen und dreigeschossigen Bereichen variiert, lehnt sich an die bereits errichteten Bauten in Köthenwald an. So wird eine standortverträgliche und angemessene Maßstäblichkeit erreicht.
Die orthogonale Ausrichtung des Gebäudes folgt dem Großen Knickweg, welcher an der Schnittstelle zwischen Gebäude und Park seine namensgebende Richtungsänderung aufweist. An dieser Stelle ist ebenfalls der großzügige und einladende Vorplatz vorgesehen, der jedem von der Landstraße kommenden Besucher eindeutig, aber dennoch in zurückhaltender Weise den Haupteingang markiert.
Die Gebäudesilhouette ist in seiner Fernwirkung unauffällig, auch wenn man sich von Ilten aus kommend über die Landstraße oder Radwege dem Klinikum Wahrendorff in Köthenwald nähert. Dazu trägt die unterschiedliche Höhenstaffelung der einzelnen Gebäudevolumina und die Fassadengestaltung bei, welche ebenfalls auf die Vernetzung von Gebäude und Landschaft geprägt ist. Der südliche Grünraum bleibt unangetastet und erhält durch den Außenbereich der Patienten- und Personalgastronomie einen neuen Nachbarn.
Die Innenhofbereiche sind allesamt großzügig gestaltet und bringen viel Tageslicht in das Gebäudeinnere. Besonders der mittig angeordnete Patio weist durch seine Größe und die geringe Geschossigkeit eine hohe Qualität auf.
Funktionalität
Der Neubau bietet hinsichtlich der Nutzung ein hochflexibles Gesamtkonzept und gleichzeitig qualitätvolle Erschließungsbereiche an. Wesentliches Element ist der doppelte Erschließungsring um den zentralen Innenhof, der auf dem Erdgeschoss unmittelbar vom Haupteingang und der zentralen Information erreichbar ist. Eine großzügige Freitreppe führt an der Schnittstelle zwischen Eingang und dem Wandelgang in das Gartengeschoss, welches ebenfalls diese Ringstruktur aufweist. Der Wandelgang, welcher immer am zentralen Innenhof entlang verläuft, ist für Besucher und gehfähige Patienten vorgesehen. Er bietet Zugang zu allen wesentlichen Adressen des neuen Fachkrankenhauses für die Seele, sei es unmittelbar oder über die beiden vertikalen Erschließungskerne, die diagonal versetzt zueinander liegen. Der interne Ring verläuft in zweiter Reihe auf der Rückseite der vertikalen Erschließungskerne entlang und ist für Warentransporte, Ver- und Entsorgung, sowie die Verlegung von liegendkranken Patienten gedacht, wobei diese Wege durch die beiden Ebenen ebenfalls voneinander getrennt werden. Alle Warentransporte erfolgen im Gartengeschoss, auf welchem sich auch der überwiegende Teil dieser Bereiche befindet, während liegendkranke Patienten im Erdgeschoss transferiert werden. Die Küche ist analog zu Anlieferung und Ver- und Entsorgung über einen exklusiven Lastenaufzug an die Ausgabebereiche der Cafeteria angebunden.
Durch die vielfältigen Blickbeziehungen und die klare Grundstruktur des Gebäudes ist die Orientierung innerhalb des Gebäudes sehr klar und einfach. Alle Adressen sind dem Wandelgang zugeordnet oder werden direkt über die Aufzugsgruppen erreicht, welche bei Zugang zu den Stationen stets einen Blick in den Innenhof gewähren. Auch innerhalb der Stationen weisen die Erschließungsräume eine hohe Qualität auf, da es durch die windmühlartig angeordneten Zimmergruppen immer möglich ist, sich auf das Licht zu zu bewegen. Alle Stationen bieten zudem Rundlaufmöglichkeiten an, ohne dabei die Station zu verlassen, sodass sie hinsichtlich der Zuordnung zur gerontopsychiatrischen Nutzung flexibel sind.
Innerhalb der Station liegt der Stützpunkt zum einen unmittelbar am Zugangsflur, und zum anderen zentral im Schwerpunkt der Pflegezimmer, sodass kurze Wege für das Personal gewährleistet werden. Die Krisenzimmer sind jeweils direkt gegenüber platziert und fügen sich unauffällig in die Pflegezimmerstruktur ein. Die Pflegezimmer selbst sind so angeordnet, dass sich keine Zimmer gegenüberliegen, wodurch trotz der Stationsanzahl ein hohes Maß an Privatsphäre erreicht wird. Auch Zimmer, welche über Eck zueinander liegen, werden durch die Fassadengestaltung vor Einblicken geschützt. Die Aufenthaltsräume sind vorwiegend den Innenhöfen zugeordnet und bringen so zusätzlich Tageslicht in die Wohnbereiche.
Das neue Fachkrankenhaus der Seele ist zukunftsoffen und kann ohne bauordnungsrechtliche Hindernisse erweitert werden, da durch die Höhenstaffelung der Gebäudevolumina zunächst nur zwei von drei möglichen Vollgeschossen erstellt werden. Der westliche Baukörper ist dabei als mögliche Erweiterung um eine offene Station vorgesehen, während der östliche Baukörper multifunktional genutzt werden kann und beispielsweise einem Konferenzbereich oder weiteren therapeutischen Nutzungen zugeführt werden kann. Die grundlegende Gebäudeidee wird durch die Aufstockung nicht beeinträchtigt und wirkt zu keinem der möglichen Bauabschnitte fragmentarisch. Durch die gleich große Dimensionierung von Einbettzimmern und Zweibettzimmern werden auf den offenen Stationen zusätzliche Bettenkapazitäten bei unwesentlich höherer Nutzfläche geschaffen und somit nicht nur drei, sondern sechs Reservebetten pro Station ermöglicht.
Die wesentlichen Kennziffern des geplanten Gebäudes zeigen eine hoch wirtschaftliche Gesamtkonzeption. Sowohl das Verhältnis von Nutzfläche zur Bruttogeschossfläche, als auch das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen weisen im Vergleich zu anderen Psychiatrieprojekten günstige Werte auf. Das Tragwerk ist unter Ausnahme der Sporthalle und Cafeteria auf einem einheitlichen Stützenraster mit maximalen Spannweiten von 7,20m aufgebaut und auf das Ausbau- und Fassadenraster von 1,20m abgestimmt, wodurch eine flexible und wirtschaftliche Bauweise ermöglicht wird. Es sind zwei voneinander getrennte bauliche Rettungswege vorhanden, die aus allen Räumen entweder zu den acht außen liegenden Treppenhäusern und somit direkt ins Freie führen, oder von den beiden innen liegenden Treppenhäuser über Fluchttunnel, die frei von angrenzenden Nutzungen sind. Die Gesamtfläche des Raumprogrammentwurfes ist nahezu exakt umgesetzt, wodurch die kostenbewusste Herangehensweise zusätzlich ersichtlich wird.
Der Baukörper zeigt ein Optimum zwischen Kompaktheit und gewünschter Öffnung zur Umwelt. Natürliche Potentiale zur Belichtung und Belüftung werden durch die Innenhöfe ermöglicht, so dass die Anlagentechnik nur bei Bedarf zugeschaltet wird. Neben der erzielten zukunftsfähigen Energieeinsparung nach Vorgaben der EnEV sind Behaglichkeit, Nutzerkomfort und eine nachhaltig flexible Nutzung erklärte Ziele des Entwurfs. Die haustechnische Erschließung erfolgt zentral und immer im Zusammenhang mit der vertikalen Erschließung des Gebäudes.
Architektur
Die grundlegende Idee, das Gebäude mit der Landschaft zu vernetzen, wird durch die Fassadengestaltung erzielt, weiterhin durch die Durchgrünung der Innenhöfe unterstrichen und bildet mit der besonderen Ausarbeitung des großen Innenhofes ein stimmiges Gesamtbild, welches hohes Identifikationspotential birgt. Die Fassadengestaltung ist an die benachbarten, schlanken Bäume des südlich gelegenen Parks angelehnt. In abstrahierter Form bildet ein lamellenförmiger Blätterwald die äußere Fassadenebene. Diese Schicht schützt die thermische Hülle vor Witterungsbeanspruchung und bildet im Zusammenhang mit den auskragenden, thermisch getrennten Fertigteilelementen einen Wartungsbalkon, der neben einfacher Gebäudereinigung auch hinsichtlich des Sonnenschutzes Wirkung zeigt. Es ist nicht vorgesehen, dass Patienten diesen Balkon begehen, da für sie im Außenraum und Innenraum bereits ein vielfältiges Angebot besteht. Während Aufheizung durch hoch stehende Sonne von den Fertigteilen reduziert wird, sorgen die Aluminiumlamellen für einen sekundären Sonnenschutz und ermöglichen gleichzeitig einen freien Ausblick durch die bodentiefen Fenster. Innenliegend ist zusätzlich ein Blendschutz angebracht. Wie die Gebäudevolumina spielerisch gruppiert sind, weist die äußere Fassadenebene ebenfalls ein Spiel auf. An den Gebäudeecken wird die Stellung der Lamellen verändert, wodurch das Gebäude einerseits individualisiert wird und andererseits funktionale Elemente, wie etwa Sichtschutz zu Zimmern im benachbarten Gebäudeteil bedient werden. Zum Image tragen weiterhin die umlaufenden horizontalen, schmalen Bänder der auskragenden Fertigteile bei, die ein Verweis auf die flache Landschaft in der vorhandenen Umgebung darstellt.
Die Vernetzung des Gebäudes mit dem Außenraum findet in dem Gartengeschoss, welches den zentralen Therapiebereich beherbergt, einen weiteren Höhepunkt. Einerseits liegt der zentrale Innenhof auf dieser Ebene, andererseits liegen die Ausgänge zu Grillplatz, Spiel- und Kommunikationsfläche auf dieser Ebene, die sich im westlichen Bereich aus dem abfallenden Gelände herausschält. Die weiteren nutzungsspezifischen Außenanlagen wie Sinnesgarten und Ruhezone sind in angemessener Entfernung ebenfalls von dieser Ebene oder über den Außenbereich der Gastronomie zu erreichen und eher dem bereits vorhandenen Park zugeordnet. Sowohl die Wege im Außenbereich, als auch die Übergänge und der innere Bereich des neuen Fachkrankenhauses für die Seele werden barrierefrei errichtet, weisen rollstuhltaugliche Türbreiten und ausreichend behindertengerechte Sanitäranlagen auf.
Freiraumkonzept
Die Freiräume des Neubaus lassen sich grundsätzlich in vom Gebäude umschlossene Hofsituationen und die das Gebäude umgebende Freifläche untergliedern. Einen repräsentativen Eingangsbereich des Klinikgeländes bildet der Vorplatz des Gebäudes mit Baumhain, langer Sonnenbank und Fontänenfeld. An die Cafeteria angelagert befindet sich ein weiterer Außenbereich, der durch Gastronomie bespielt werden kann. Das gesamte Klinikgelände mutet einer Streuobstwiese an, wodurch die Einbindung in die umgebende Agrarlandschaft unterstützt wird. Von Hecken eingefasst liegen als Intarsien verschiedene Gartenräume im Gelände:
Ein Grillplatz und kleiner Sportplatz sind in räumlicher Nähe zueinander angeordnet, ebenso wie der Sinnesgarten und eine Ruhezone im südlichen Bereich. Den drei geschlossenen Stationen sind je ein eigener Gartenraum zugeordnet, die zum Verweilen einladen. Trotz der strengen formalen Gestaltung entsteht ein sehr vielfältiges, grünes Gartenbild mit hoher Aufenthaltsqualität. Im östlichen Bereich finden sich an den Zufahrten und dem Großen Knickweg 105 PKW-Stellplätze - davon 8 Behindertenstellplätze - sowie eingangsnah blickgeschützt in einem Heckenrahmen 42 Fahrradständer.
Vom Gebäude umschlossen erzeugen kleine, nicht begehbare Innenhöfe mit ihrer streifigen Strukturierung durch Heckenbänder ein grünes Bild, das unabhängig von den Nutzungen der angrenzenden Abteilungen steht und aus den Fenstern betrachtet werden kann. Der Patio im Gartengeschoss widmet sich dem Thema Kulturlandschaft. Ein wogendes Getreidefeld mit einer solitären Kiefergruppe greift das Motiv der umgebenden durch den Menschen geprägten Landschaft auf und vermittelt durch seine harmonische Erscheinung meditative Ruhe und Gelassenheit.
Beurteilung durch das Preisgericht
Städtebauliches Konzept:
Das Projekt ist am Ort stadträumlich logisch situiert. An einem Eingangsplatz öffnet sich der Baukörper hin zu den Ankommenden. Eine einladende Eingangshalle, substituiert mit dem Speisebereich orientiert zum Eingangsplatz, bildet den Auftakt des klaren Erschließungssystems. Die Liegendkrankenvorfahrt (LKV) benachbart zum Haupteingang ist leicht aufzufinden. Kritisch sieht das Preisgericht hierbei jedoch eine fehlende Abschirmung zum Eingangsplatz. Ebenfalls werden die Fahrgeometrien und Flächen der LKV sowie der Anlieferung für Ver- und Entsorgung kritisch gesehen. Hier liegt ein Konflikt mit dem Fußgängerverkehr vom Parkplatz zum Haupteingang vor.
Die Baumassen orientieren sich an den Gebäudemassen und Gebäudehöhen der umgebenden Bebauung. Die Gebäude ordnen sich in die dörfliche Siedlungsstruktur ein. Durch die großflächigen, jedoch niedrigen, gegliederten Körper wird der Maßstab reflektiert. Diese flächige Ausdehnung ist das Resultat der Schichtung von den Funktionsbereichen mit den erforderlichen, aber auch wünschenswerten Innen- und Lichthöfen. Zu würdigen ist die Ausnutzung der Topographie für untergeordnete Funktionsbereiche. Damit wird ein Teil der Nutzflächen ins Erdreich verdrängt und über die Innenhöfe belichtet. Belichtungsnachteile im Therapiebereich durch die weniger gute Innenorientierung sind hierdurch gegeben. Die zugeordneten geschützten Hofbereiche und Gärten vor den geschützten ebenerdigen Stationen heben die naturräumlichen Qualitäten des Standorts besonders hervor. Es verbleiben trotz der flächigen Anlage infolge der stringenten Grundrissordnung ausreichend Freiflächen im Übergang zur Baufeldgrenze. Die aufgesetzten Pflegegeschosse haben überwiegend außenorientierte Patientenzimmer zu den freien Feldlagen und das dörfliche Umfeld. Verschattungen und Einsicht aus sich gegenüberliegenden Patientenzimmern sind bei dieser Arbeit vermieden.
Hochbauliches Konzept:
Die Leitidee einer grünen Mitte in dem gebauten Objekt mit Atrien und Lichthöfen führt zu einer lichtdurchfluteten Anlage. Selbst im Erdreich umgebenden Untergeschoss werden durch die drei bis vier geschosshohen großen Innenhöfe die angelagerten Nutzflächen natürlich belichtet und Dunkelzonen vermieden.
Mit der Architektursprache von geschichteten, tektonischen Platten und Scheiben wird eine gute, leicht wirkende Baumasse angeboten und die Integration des kompakten Fachkrankenhauses in die Dorfstruktur unprätentiös verwirklicht. Die erzeugte Signifikanz des Projekts findet sich ebenso in kristallinen und streng geordneten Fassaden. Der Entwurf übersetzt nach Auffassung der Jury das medizinische Leitbild in besonderer Art und Weise mit der offen wirkenden Gestalt und damit geprägten Adresse.
Nah- und Fernwirkung sind bedacht.
Durch die stringent geordnete Fassade über alle Bereiche hinweg werden die Funktionen zusammengebunden und die Lesbarkeit der einzelnen Funktionsstellen überspielt. Dies führt auch in Zukunft nach Nutzungsänderungen zu einem harmonischen Ganzen.
Die innenräumlichen Qualitäten, gestützt durch Verkehrswege und Aufenthaltszonen unterschiedlicher Wertigkeit und deren Orientierung zu den Lichthöfen, werden ein therapeutisch ausgerichtetes Ambiente zeigen. Damit wird zudem eine sehr gute Orientierung, Sozialkontrolle des Umfelds und individuellen Territoriums geboten.
Sowohl in den Stationen als auch in den dienenden Funktionsbereichen kann eine hohe Anmutung erwartet werden.
Funktionales Konzept:
Die Zuordnung der geschichteten und horizontal angeordneten Funktionsbereiche zielt auf eine hohe Funktionalität und Variabilität. Damit werden prozessorientierte Abläufe nachhaltig gut ermöglicht. Die gekoppelten Doppelstationen sind jeweils über einen Aufzugs-Treppenturm erschlossen. Jedoch ist für die Jury nicht akzeptabel, dass diese Erschließungen innerhalb geschützter Stationen enden. Das Arbeitsziel eines zusammenhängenden Therapiebereichs ist im Unter- und Erdgeschoss nachvollziehbar angeboten. Nachteilig wird die in Insellage konzipierte Pflegestation im zweiten Obergeschoss bewertet.
Planungs- und bauordnungsrechtlich ist das Projekt nach der gegebenen Planungstiefe bedenkenfrei. Die Erweiterbarkeit kann durch Aufstockung aber auch durch Anbau eines Moduls in dem nordwestlichen Freibereich nachgewiesen werden.
Die Wirtschaftlichkeitsdaten BGF und NF liegen im normativen Bereich des Teilnehmerfeldes. Es ist dennoch durch die Fassaden- und Dachflächenanteile der standortbedingten Konzeption von einem hohen A/V-Faktor auszugehen.
Mit den vorgeschlagenen Materialien der Hüllelemente wird ein durchschnittlicher Unterhalt eines Krankenhauses dieser Größenordnung erwartet.
Das Projekt ist am Ort stadträumlich logisch situiert. An einem Eingangsplatz öffnet sich der Baukörper hin zu den Ankommenden. Eine einladende Eingangshalle, substituiert mit dem Speisebereich orientiert zum Eingangsplatz, bildet den Auftakt des klaren Erschließungssystems. Die Liegendkrankenvorfahrt (LKV) benachbart zum Haupteingang ist leicht aufzufinden. Kritisch sieht das Preisgericht hierbei jedoch eine fehlende Abschirmung zum Eingangsplatz. Ebenfalls werden die Fahrgeometrien und Flächen der LKV sowie der Anlieferung für Ver- und Entsorgung kritisch gesehen. Hier liegt ein Konflikt mit dem Fußgängerverkehr vom Parkplatz zum Haupteingang vor.
Die Baumassen orientieren sich an den Gebäudemassen und Gebäudehöhen der umgebenden Bebauung. Die Gebäude ordnen sich in die dörfliche Siedlungsstruktur ein. Durch die großflächigen, jedoch niedrigen, gegliederten Körper wird der Maßstab reflektiert. Diese flächige Ausdehnung ist das Resultat der Schichtung von den Funktionsbereichen mit den erforderlichen, aber auch wünschenswerten Innen- und Lichthöfen. Zu würdigen ist die Ausnutzung der Topographie für untergeordnete Funktionsbereiche. Damit wird ein Teil der Nutzflächen ins Erdreich verdrängt und über die Innenhöfe belichtet. Belichtungsnachteile im Therapiebereich durch die weniger gute Innenorientierung sind hierdurch gegeben. Die zugeordneten geschützten Hofbereiche und Gärten vor den geschützten ebenerdigen Stationen heben die naturräumlichen Qualitäten des Standorts besonders hervor. Es verbleiben trotz der flächigen Anlage infolge der stringenten Grundrissordnung ausreichend Freiflächen im Übergang zur Baufeldgrenze. Die aufgesetzten Pflegegeschosse haben überwiegend außenorientierte Patientenzimmer zu den freien Feldlagen und das dörfliche Umfeld. Verschattungen und Einsicht aus sich gegenüberliegenden Patientenzimmern sind bei dieser Arbeit vermieden.
Hochbauliches Konzept:
Die Leitidee einer grünen Mitte in dem gebauten Objekt mit Atrien und Lichthöfen führt zu einer lichtdurchfluteten Anlage. Selbst im Erdreich umgebenden Untergeschoss werden durch die drei bis vier geschosshohen großen Innenhöfe die angelagerten Nutzflächen natürlich belichtet und Dunkelzonen vermieden.
Mit der Architektursprache von geschichteten, tektonischen Platten und Scheiben wird eine gute, leicht wirkende Baumasse angeboten und die Integration des kompakten Fachkrankenhauses in die Dorfstruktur unprätentiös verwirklicht. Die erzeugte Signifikanz des Projekts findet sich ebenso in kristallinen und streng geordneten Fassaden. Der Entwurf übersetzt nach Auffassung der Jury das medizinische Leitbild in besonderer Art und Weise mit der offen wirkenden Gestalt und damit geprägten Adresse.
Nah- und Fernwirkung sind bedacht.
Durch die stringent geordnete Fassade über alle Bereiche hinweg werden die Funktionen zusammengebunden und die Lesbarkeit der einzelnen Funktionsstellen überspielt. Dies führt auch in Zukunft nach Nutzungsänderungen zu einem harmonischen Ganzen.
Die innenräumlichen Qualitäten, gestützt durch Verkehrswege und Aufenthaltszonen unterschiedlicher Wertigkeit und deren Orientierung zu den Lichthöfen, werden ein therapeutisch ausgerichtetes Ambiente zeigen. Damit wird zudem eine sehr gute Orientierung, Sozialkontrolle des Umfelds und individuellen Territoriums geboten.
Sowohl in den Stationen als auch in den dienenden Funktionsbereichen kann eine hohe Anmutung erwartet werden.
Funktionales Konzept:
Die Zuordnung der geschichteten und horizontal angeordneten Funktionsbereiche zielt auf eine hohe Funktionalität und Variabilität. Damit werden prozessorientierte Abläufe nachhaltig gut ermöglicht. Die gekoppelten Doppelstationen sind jeweils über einen Aufzugs-Treppenturm erschlossen. Jedoch ist für die Jury nicht akzeptabel, dass diese Erschließungen innerhalb geschützter Stationen enden. Das Arbeitsziel eines zusammenhängenden Therapiebereichs ist im Unter- und Erdgeschoss nachvollziehbar angeboten. Nachteilig wird die in Insellage konzipierte Pflegestation im zweiten Obergeschoss bewertet.
Planungs- und bauordnungsrechtlich ist das Projekt nach der gegebenen Planungstiefe bedenkenfrei. Die Erweiterbarkeit kann durch Aufstockung aber auch durch Anbau eines Moduls in dem nordwestlichen Freibereich nachgewiesen werden.
Die Wirtschaftlichkeitsdaten BGF und NF liegen im normativen Bereich des Teilnehmerfeldes. Es ist dennoch durch die Fassaden- und Dachflächenanteile der standortbedingten Konzeption von einem hohen A/V-Faktor auszugehen.
Mit den vorgeschlagenen Materialien der Hüllelemente wird ein durchschnittlicher Unterhalt eines Krankenhauses dieser Größenordnung erwartet.
konzept | piktogramme
lageplan | freiraum
isometrie | funktionsdiagramm
grundriss | erdgeschoss
grundriss | obergeschoss
grundriss | dachgeschoss
grundriss | gartengeschoss
ansicht | ost
ansicht | sued
ansicht | west
ansicht | nord
schnitt | eingangshalle
schnitt | patio
detail | fassade
detail | schnitt
detail | grundriss
perspektive | fernwirkung