Nichtoffener Wettbewerb | 12/2024
Zukunftsorientierte und künstlerische Freianlagenplanung für den Campus der Hochschule Darmstadt
©Planorama / Willner Visualisierungen
Zentralcampus
3. Preis
Preisgeld: 21.887 EUR
Planorama Landschaftsarchitektur – Maik Böhmer
Landschaftsarchitektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Janina Gäckler, Sarah Lemnitz, Tom Schneider, Theresa Balogh
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Beitrag zeigt eine klare Strukturierung der Campusflächen. Die Campusmitte ist gut positioniert, da sie die aktuelle Nutzungsform widerspiegelt und gleichzeitig neue Räume erschließt. Besonders positiv fällt auf, dass das denkmalgeschützte Wasserbecken gestalterisch aufgegriffen und in die Gesamtkonzeption des Freiraums integriert wird. Kritisch zu betrachten sind jedoch die Bäume direkt am Wasserbecken, da sie die Sichtbarkeit des Beckens beeinträchtigen. Die vorgeschlagene Vegetation im Becken ist zudem nicht erläutert. Die Formensprache des „O“, einer Kunstinstallation am Fachbereichsgebäude Chemie und Biologie, wird in die freiraumplanerische Geometrie einbezogen, was zur gestalterischen Einheitlichkeit beiträgt. Die zurückhaltend gestalteten Plattenwege zonieren die Grünflächen und schaffen unterschiedliche Bereiche mit klar definierten Nutzungsschwerpunkten wie extensiver Bepflanzung, Liegewiesen, Aufenthalts- und Sportflächen. Auch die Aufnahme eines taktilen Leitsystems wird positiv bewertet, da es die Barrierefreiheit stärkt. Der künstlerische Beitrag „ÄON“ wirkt hingegen nicht harmonisch in die Freiraumgestaltung integriert und erscheint der Jury eher solitär. Die Idee, geologische Formationen mithilfe moderner 3D-Drucktechnologie umzusetzen, wird als innovativ wahrgenommen, doch trägt „ÄON“ weder zur Identitätsbildung der Hochschule bei noch steht es in einem historischen oder fachlichen Zusammenhang zur Institution. In Bezug auf Biodiversität bleibt der Beitrag allgemein und bietet wenig detaillierte Ansätze. Es wäre wünschenswert gewesen, Flächen für Artenvielfalt und klimaresiliente, heimische Bepflanzungen detaillierter zu beschreiben, da hierfür im Entwurf genügend Raum vorhanden ist. Diese Themen würden sich zukünftig abbilden lassen. Das Regenwassermanagement wurde angesprochen, jedoch nicht ausreichend detailliert ausgearbeitet. Eine BNB-Zertifizierung „Silber“ wäre erreichbar. Die Anforderungen an die Flächen für die Feuerwehr lassen sich vermutlich nur durch größere Eingriffe umsetzen, insbesondere in den Achsen, in denen „ÄON“ liegt. Hier sind weitere Anpassungen erforderlich, um die funktionalen Anforderungen zu erfüllen. Der Wettbewerbsbeitrag liegt bezogen auf den vorgegebenen Kostenrahmen in der vergleichenden Kostenbetrachtung ca. 3% unter dem Wert der Vorgaben aus dem auf den aktuellen Kostenstand angepassten „Null“-Projekt. Die Kosten erscheinen jedoch nach der Vorprüfung nicht auskömmlich bemessen, insbesondere in Abhängigkeit der zu erwartenden Rückbau- und Entsorgungskosten, Ausstattungselemente, Beleuchtung, Tiefbaumaßnahmen und den dargestellten Retentionsmaßnahmen.
©Planorama / Willner Visualisierungen
Campusplatz
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Detail
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Lageplan Campus Schöfferstraße
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Vertiefung Campus Schöfferstraße
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Landschaftsbilder und Raumqualitäten
©Stefan Sous
'Äon' - künstlerisches Konzept