©a+r Architekten, competitionline / Clemens Maurer
Siegerentwurf der meistgeklickten Ausschreibung 2024 auf competitionline.com: Neubau des Hochschulcampus in Kulmbach von a+r Architekten und Bäuerle Landschaftsarchitektur.
Monitor 2025: Die große Jahresanalyse der öffentlichen Ausschreibungen
Die Bilanz scheint makellos zu sein. Nahtlos fügt sie sich in die Reihe der starken Wachstumsraten der Vorjahre ein: Die Zahl öffentlicher Planungsausschreibungen ist im vergangenen Jahr auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Bund, Länder und Kommunen veröffentlichten 2024 über 19.100 Auftragschancen für Architekt*innen und Ingenieur*innen, wie der Blick in die competitionline-Datenbank zeigt. Das sind 14,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Doch Euphorie sei nicht angebracht, mahnt Investitionsexperte Dr. Henrik Scheller: "Das Jahresplus verdeckt die immensen Herausforderungen, mit welchen öffentliche Auftraggeber derzeit konfrontiert sind."
Was Scheller meint, zeigt sich beim Blick auf die Entwicklungen der einzelnen Monate. Denn zum Jahresende hin ist der Ausschreibungsmonitor ins Stocken geraten. Gleich zwei Monate in Folge gingen die Zahlen zurück. So etwas gab es seit mindestens 15 Jahren nicht mehr. Konkret wurde im November 2024 fast neun Prozent weniger ausgeschrieben als im November 2023. Im Dezember betrug das Minus 0,5 Prozent, und auch 2025 begannen die Ausschreibungen im Sinkflug.
Es ist allerdings ein Rückgang mit Ansage. Eigentlich spült jeder Prozentpunkt an Wirtschaftswachstum jährlich rund zwölf Milliarden Euro mehr an Steuereinnahmen in die öffentlichen Kassen. Doch inflationsbereinigt schrumpft die deutsche Gesamtwirtschaft seit zwei Jahren. Mit Folgen für öffentliche Bauvorhaben: 2023 und auch 2024 gab es weniger finanziellen Spielraum für öffentliche Investitionen in bspw. sanierungsbedürftige Schulen oder die klimagerechte Ertüchtigung eines Stadtparks.
Warum wuchsen die Ausschreibungen 2024 dann überhaupt noch? "Dass sich die schrumpfende Wirtschaft erst verzögert in den Ausschreibungen widerspiegeln wird, war zu erwarten", ordnet Scheller ein, der beim Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) das Team Wirtschaft, Finanzen und Nachhaltigkeitsindikatorik leitet. "Die öffentliche Investitionstätigkeit wird nicht im Gleichschritt mit konjunkturellen Abschwüngen zurückgefahren, weil Ausgaben langen Planungszyklen unterliegen. Gerade auf kommunaler Ebene werden vielfach Gelder eingesetzt, die vor etlichen Monaten im Rahmen von Förderprogrammen bewilligt wurden."
Wachstum trotz Baukrise
In dem großen Ausschreibungsplus inmitten einer angespannten Wirtschaftslage sehen Fachleute auch einen statistischen Effekt: Auf Druck der EU-Kommission beendete Deutschland im Spätsommer 2023 seinen vergaberechtlichen Sonderweg und setzte das sogenannte Additionsgebot in der Vergabeverordnung vollumfänglich um. Seitdem müssen die geschätzten Honorare aller Leistungsbilder für ein Bauvorhaben zusammengerechnet werden. Bis dahin wurden nur die Werte gleichartiger Planungsleistungen addiert – sprich, die Lose für Architekt*innen, Tragwerksplanende und TGA-Planer waren getrennt und konnten unterhalb der Schwelle ausgeschrieben werden. Durch die Änderung in der VgV wird der Schwellenwert von 215.000 Euro früher erreicht, und die Leistung muss öffentlich sowie europaweit ausgeschrieben werden. Damit fließt sie garantiert in die competitionline Ausschreibungsstatistik ein.
Dass sich diese Anpassung des Vergaberechts in der Statistik niederschlägt, zeigt der Blick auf die Monitorwerte nach Unter- und Oberschwelle: Während die Auslobungen oberhalb des Schwellenwerts im vergangenen Jahr um fast ein Fünftel gewachsen sind, gingen die Ausschreibungen unterhalb von 215.000 Euro um gut fünf Prozent zurück. Verglichen mit 2022 – dem letzten vollen Jahr des deutschen Additions-Sonderwegs – schrumpfte der Anteil der Unterschwellen-Ausschreibungen um fünf Punkte.
Einer der zentralen Gründe für die aktuell rückläufige Entwicklung der Ausschreibungszahlen ist die angespannte Haushaltslage: Anfang November zerbrach die Bundesregierung, bevor der Etat für das neue Jahr beschlossen werden konnte. "Bis eine neue Regierung nach der Wahl steht, ergibt sich dadurch ein Vakuum", so Scheller. "Die Rumpf-Ampel aus Rot-Grün ist noch geschäftsführend im Amt, verfügt im Parlament aber über keine eigene Mehrheit mehr. Bis es einen Haushalt gibt, basiert de facto jedes Regierungshandeln auf der vorläufigen Haushaltsführung." Heißt: Ausgaben dürfen nur in einem sehr engen Korridor getätigt werden. "Neue Mittel beispielsweise für schon lang laufende oder gar neue Förderprogramme sind tabu", sagt Scheller.
Hinzu kommen nichtmonetäre Investitionshemmnisse, die das Wachstum der öffentlichen Ausschreibungen ausbremsen, beschreibt Scheller, der federführend an der Erstellung des Kommunalpanels beteiligt ist, welches das Difu jedes Jahr für die KfW erhebt. "Dazu zählen fehlendes Personal in den Verwaltungen, die Kapazitätsengpässe der Bauwirtschaft, die Kosten für Baustoffe und natürlich auch die nach wie vor hohen Energiepreise." In Gesprächen mit Kommunalvertretern höre er häufig, dass geplante Bauprojekte nach dem Bruch der Bundesregierung zunächst aufgeschoben wurden. "Die haushalterische Verunsicherung auf allen öffentlichen Ebenen ist groß, zumal niemand verlässlich sagen kann, wann und wie es konkret weitergeht."
©Difu
Investitionsexperte Scheller: "große haushalterische Verunsicherung bei der öffentlichen Hand".
Zusätzlicher Bremsfaktor: Planungsprozesse werden komplexer. "Die Kommunen spiegeln uns, dass sie mit weniger Personal umfangreichere Standards umsetzen müssen. All das führt in der Konsequenz nicht nur zu zeitlichen Verzögerungen, sondern im Worst Case dazu, dass Investitionsvorhaben zum Teil gar nicht mehr durchgeführt werden können und die entsprechenden Ausschreibungen unterbleiben."
Objekttypen: Verkehr und Schulbau wachsen stark
Aufgeschlüsselt nach Objekttypen zeigt sich ein vertrautes Bild: Alle großen Segmente wuchsen, und der Verkehr ist obenauf. 2024 wurden in dem Sektor über 4100 Ausschreibungen veröffentlicht. "Beim ÖPNV oder auch der Bahn bestehen riesige Nachholbedarfe", so Scheller. "Insofern ist die hohe Zahl an Ausschreibungen gut, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass für eine richtige Verkehrswende nach wie vor ein Masterplan fehlt, mit dem der Modal Split zugunsten nachhaltiger Verkehrsträger ausgerichtet wird." Bislang würden bei Verkehrsprojekten noch zu häufig Ersatz und Ausbesserung adressiert, kritisiert Scheller.
Ebenfalls großes Wachstum gab es im Schulbau. Dieser konnte seinen Anteil an allen Ausschreibungen 2024 stärker ausbauen als andere Objekttypen. Insgesamt wuchs das Segment um rund 31 Prozent bzw. fast 700 Ausschreibungen und landete knapp unter der 3000er-Marke. Dass im vergangenen Jahr mehr Schulen geplant wurden, habe sie allerdings nicht erlebt, sagt Architektin Barbara Pamp, Vorständin der Montag-Stiftungen. "Meiner Wahrnehmung nach spiegeln die Zahlen wider, dass Schulbau zunehmend komplexer wird und vermutlich die Ausschreibungsanzahl pro Projekt zugenommen hat."
Dabei gibt es im Schulbau genug zu tun. Das KfW-Kommunalpanel wies zuletzt einen Investitionsrückstand von fast 55 Milliarden Euro für Bildungsbauten aus. "Um diesen Berg abzutragen, muss vor allem die Zahl an Standards und Baunormen deutlich gesenkt werden, damit das Bauen für Kommunen vereinfacht sowie finanzierbar wird und trotzdem mit hoher Qualität umsetzbar ist." (Mehr zu den Entwicklungen im Schulbau lesen Sie im Frühjahr in unserem Spezialmonitor auf competitionline.com.)
Auch gibt es Objekttypen, die 2024 zwar gewachsen sind, die aber vom Wachstum anderer Segmente überholt wurden und deren Anteil dadurch leicht geschrumpft ist. Dazu gehört der Bereich Landschaft und Freiraum: 2023 wurde der Objekttyp in jeder zehnten Ausschreibung adressiert, 2024 in jeder elften. (Mehr dazu lesen Sie demnächst im entsprechenden Spezialmonitor auf competitionline.com.)
Blick auf die Bundesländer: NRW, Bayern und Baden-Württemberg vorn
Der Blick auf die Ausschreibungslandschaft zeigt für das vergangene Jahr vor allem Wachstum. Die beiden ausschreibungsstärksten Bundesländer, Nordrhein-Westfalen und Bayern, sind 2024 am stärksten gewachsen. Für den Freistaat hebt Kammerpräsidentin Lydia Haack im competitionline-Interview hervor: "Verglichen mit anderen Bundesländern stehen unsere Städte und Gemeinden auch in dieser sehr schwierigen wirtschaftlichen Situation immer noch gut da." Ernst Uhing aus NRW ergänzt: "Die Kommunen haben im Grunde keine Wahl, ob sie sanieren, renovieren, modernisieren oder neu zu bauen haben: Sie müssen handeln und deshalb auch ausschreiben."
Ebenfalls stark gewachsen sind die Ausschreibungen in Baden-Württemberg. Das Plus von fast 470 Stück katapultiert das Ländle hinter NRW und Bayern auf Platz drei der ausschreibungsstärksten Bundesländer. "Allein die Landesverwaltung hat zuletzt über eine Milliarde Euro in den Hochbau investiert", hebt Kammerpräsident Markus Müller hervor. "Vieles kommt zusätzlich aus den Städten und Gemeinden, die immer mehr das Instrument der öffentlichen Ausschreibung nutzen – auch weil sie zum Teil immense Nachholbedarfe haben und großer Druck herrscht, ganze Stadtteile mit Wohnraum, Schulen etc. zu schaffen."
Auf der anderen Seite der Skala fällt Brandenburg ins Auge. Es ist das einzige Bundesland, in dem die Ausschreibungen im vergangenen Jahr zurückgingen. Sechs Prozent weniger Planungsleistungen orderten Land und Kommunen 2024. Eine überraschende Entwicklung, denn Brandenburg war über Jahre hinweg Wachstumskönig. Das Jahresminus ist Indikator dafür, wie kleinteilig die Ausschreibungslandschaft in dem Bundesland ist. Denn die sechs Prozent decken sich mit der Entwicklung der Anzahl an ausschreibenden Kommunen. Diese sank 2024 ebenfalls um sechs Prozent: 2023 veröffentlichten 353 Städte und Gemeinden in Brandenburg mindestens eine Ausschreibung, 2024 waren es 334 Kommunen.
Kita-Erweiterungen bringen Nürnberg nach vorn
Den Einfluss, den das kommunale Geschehen auf die Gesamtzahl hat, schauen wir im Monitor traditionell detaillierter an. Neu auf der Liste der bundesweit ausschreibungsstärksten Städte und Gemeinden ist Nürnberg. Die bayerische Kommune kam 2024 auf über 140 Ausschreibungen, ein Plus von rund 16 Prozent. Besonders stark war Nürnberg im vergangenen Jahr im Segment Kindergärten und Vorschulen: Sieben solcher Einrichtungen ließ die Stadt sanieren oder neu bauen.
©Kummer Lubk + Partner
Entwurf von KLP Kummer Lubk + Partner für die Generalsanierung und Erweiterung des Kindergartens an der Saarbrückener Straße in Nürnberg.
Erneutes Minus: Wettbewerbe sinken auf Rekordtief
Die Zahl der Planungswettbewerbe ist im vergangenen Jahr erneut gesunken, nämlich um 10,4 Prozent auf 328 Stück – der niedrigste Wert seit 13 Jahren. Ein Indiz dafür, wie weit sich die RPW-Verfahren inzwischen von ihrer eigentlichen Zielsetzung entfernt hätten, sagt Architektin Edda Kurz. Es gehe viel zu selten um "den schöpferischen Wettstreit innovativer Lösungen für eine zukunftsgerechte Umweltgestaltung", kritisiert die Vizepräsidentin der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und Leiterin der BAK-Arbeitsgruppe Wettbewerbe und Vergabe.
Stattdessen würden zunehmend vorgeschaltete Zugangshürden und Bewerbungskriterien eingeführt, "sodass der kreative Entwurfswettbewerb nur noch ein Zwischenspiel unter einer komplexen Abfolge von Auswahl-, Eignungs- und Zuschlagskriterien ist". Sollte es gelingen, "die Verfahren von unangemessenen und in diesem Kanon überflüssigen Auswahlkriterien zu befreien und den Fokus auf die Qualität des eingereichten Entwurfs zurückzuführen, werden sie wieder attraktiver für Auslober und Teilnehmer", ist Kurz überzeugt.
(Mehr zu den Entwicklungen im Wettbewerbswesen lesen Sie in den kommenden Wochen in unserem Spezialmonitor auf competitionline.com.)
Die Unterscheidung nach architekten- und ingenieurtypischen Leistungen offenbart einen Schönheitsfehler in der Statistik: Im vergangenen Jahr war der Anteil der architektenrelevanten Leistungen in den Auslobungen so niedrig wie nie. Lediglich jede dritte Auslobung adressierte das Arbeitsspektrum von Architekt*innen. Durch das starke Wachstum des Verkehrssektors markierte der Anteil ingenieurrelevanter Ausschreibungen einen neuen Höchststand. Insbesondere die Objektplanung von Gebäuden wuchs im vergangenen Jahr unterdurchschnittlich (plus 8,0 Prozent).
Wie geht es mit den Ausschreibungen weiter? Politikwissenschaftler Scheller erwartet für dieses Jahr "mindestens eine Stagnation. Ich würde aber so weit gehen zu sagen, dass die Zahl der Ausschreibungen 2025 und auch 2026 rückläufig sein wird. Denn neue öffentliche Investitionsimpulse wird es vor dem Herbst kaum geben können." Was er meint: Die Regierungsbildung nach der Wahl in zehn Tagen werde sich voraussichtlich bis zum Frühjahr hinziehen, sodass vor der parlamentarischen Sommerpause kaum Zeit besteht, dass der neue Bundestag den Haushalt für das laufende Jahr in der gebotenen Ausführlichkeit berät und beschließt.
Gleichzeitig solle man aber auch keine zu hohe Erwartungshaltung an die nächste Regierung haben, mahnt Scheller. "Wir messen allein auf kommunaler Ebene inzwischen einen Investitionsstau von fast 190 Milliarden Euro. Dieser hat sich über Jahre angehäuft und wird nicht mal eben abgebaut werden können." Flankierend brauche es eine Diskussion, wie notwendiges Kapital für eine Infrastrukturoffensive aktiviert werden kann. "Ich bin überzeugt davon, dass in der nächsten Legislaturperiode die Schuldenbremse reformiert wird; da wird sich selbst die Union nicht länger gegen versperren können."
Wird das Vergabetransformationspaket zur Ausschreibungsbremse?
Eine weitere Entwicklung könnte die Zahl der Ausschreibungen in Zukunft ebenfalls minimieren – zumindest kosmetisch. Kurz vor dem Ampel-Bruch wurden Eckpunkte des lange geplanten Vergabetransformationsgesetzes (VergRTransfG) aus dem Bundeswirtschaftsministerium bekannt. Für viele in der Architekturbranche besonders pikant: die Aufweichung des Gebots der Losvergabe. Bislang sieht das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen vor, dass mehrere Teil- oder Fachlose nur dann zusammen vergeben werden dürfen, wenn wirtschaftliche oder technische Gründe dies erfordern. In Zukunft sollen auch zeitliche Gründe eine Gesamtvergabe erlauben.
Architektenpräsidentin Andrea Gebhard fürchtet, dass öffentliche Auftraggeber dies als Aufforderung zur vollständigen Freigabe der General- bzw. Totalunternehmervergabe missverstehen. "Die fachlich unabhängigen, allein dem Auftraggeber und dem Gemeinwohl verpflichteten Planer*innen werden damit im Bereich der öffentlichen Auftragsvergabe unverhältnismäßig benachteiligt", sagt sie. Fachleute gehen davon aus, dass die Zahl der Ausschreibungen zudem deutlich sinkt, wenn Leistungen großflächig zusammengelegt werden. Allerdings ist unklar, ob eine nächste Bundesregierung den Gesetzesentwurf ohne Änderungen ins Parlament einbringen wird.
Scheller plädiert dafür, die jährliche Obergrenze der Neuverschuldung leicht anzuheben. Derzeit liegt sie bei 0,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), das zuletzt 4,31 Billionen Euro betrug. Deutschland darf also über 15 Milliarden Euro Schulden machen, und der Haushalt gilt dennoch als ausgeglichen. "Nur ist das zu wenig. Wir müssen diese Grenze moderat anheben, um neue Milliarden für Investitionen freizusetzen", plädiert Scheller. "Deutschland hat im europäischen Vergleich eine der niedrigsten Gesamtverschuldungen und kann sich das leisten, ohne dass unsere Kreditwürdigkeit leidet."
Mehr Geld sei aber nur die eine Seite, ergänzt Scheller. Um mehr Investitionen zu ermöglichen, müsste das große Wort der Infrastrukturwende mit einem konkreten Plan ausgefüllt werden. "Flankierend wird man die Frage beantworten müssen, welche ergänzenden Instrumente es geben soll, wie zum Beispiel ein Sondervermögen Infrastruktur. Also de facto ein Nebenhaushalt im hohen dreistelligen Milliardenbereich, der ausschließlich für den Umbau der Infrastruktur genutzt wird." Ein solcher Topf könnte gleichzeitig private Investitionen stimulieren.
Rückendeckung bekommt Scheller für seine Pläne vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. In einer Studie hatte das IMK jüngst die langfristigen Effekte eines kreditfinanzierten Investitionsprogramms in Höhe von 600 Milliarden Euro durchgerechnet. Ergebnis: Das BIP läge 2045 leicht höher als bei einem Verzicht auf eine Investitionsoffensive. Und auch die kurzfristig belastete Staatsverschuldung würde deutlicher sinken. Denn das Programm könnte Engstellen beseitigen, welche Wirtschaftswachstum derzeit ausbremsen. "Wir brauchen dringend eine leistungsfähigere Infrastruktur, die das Fundament für weiteres Wachstum sein kann", so Scheller. "Dafür müssen schnell die finanzpolitischen Fesseln gelockert werden, die wir uns selbst angelegt haben."
Datenbasis competitionline-Monitor
Die Grundlage des competitionline-Monitors bilden Ausschreibungen aus Deutschland, die im vergangenen Jahr auf competitionline.com veröffentlicht wurden. Diese stammen von offiziellen Ausschreibungsorganen (regionale und überregionale Amtsblätter), wurden von privaten und öffentlichen Bauherren direkt zugesandt oder von der competitionline-Redaktion aus über 400 zusätzlichen Quellen kontinuierlich recherchiert und zusammengetragen.
Für die deutschen Vergabeverfahren stellt diese Datenbasis seit Jahren eine stabile und verlässliche Auswertungsgrundlage dar. Wir berücksichtigen alle Architektenwettbewerbe, die mit einem realen Planungsauftrag in Verbindung stehen. Studentenwettbewerbe, Kunst- und Design-Wettbewerbe sind nicht Teil der Wettbewerbsanalyse, werden allerdings bei Aussagen zu Ausschreibungen generell berücksichtigt.
- Architekturrelevante Ausschreibungen umfassen die Ausschreibungen im Hauptleistungsspektrum von Architekturbüros: Objektplanung Gebäude und Innenräume sowie Objektplanung Freianlagen und Stadt- und Gebietsplanung.
- Ingenieurrelevante Ausschreibungen beinhalten Leistungen im Bereich Objektplanung Ingenieurbauwerke und Verkehrsanlagen, Landschaftsplanung, Energieplanung, Technische Ausrüstung, Tragwerksplanung, Bodenmechanik – Erd-/Grundbau, Schallschutz –, Raumakustik, Sicherheits-/Gesundheitsschutz, Studien – Gutachten, Thermische Bauphysik und Vermessung.
Beim Vergleich der Zahlen ist zu beachten, dass einer Ausschreibung stets nur eine Verfahrensart, aber mehrere Leistungsarten, Gebäudetypen und Adressen zugeordnet werden können, weshalb es zu Fallzahlen kommen kann, die die Summe an Ausschreibungen übersteigen.
Sie wollen nicht nur Zahlen lesen, sondern den Markt gezielt nutzen?
Mit der HERSTELLER Mitgliedschaft bei competitionline erreichen Sie Architekt*innen und Entscheider*innen direkt:
✔ Einblicke in den Markt: alle Wettbewerbsergebnisse, Artikel, Interviews & Marktzahlen
✔ Auftragschancen erkennen: alle Architektenwettbewerbe & täglich neue Bauprojekte
✔ 1 Advertorial inklusive – unbegrenzte Laufzeit
Jetzt 90 Tage für 150 € netto testen – jederzeit kündbar
Test-Mitgliedschaft
Kontakt: Cornelia Köhler-Wesche
koehler-wesche@competitionline.com
Weitere Artikel
Gewährleistung
competitionline übernimmt keine Verantwortung für Fehler, Auslassungen, Unterbrechungen, Löschungen, Mängel oder Verzögerungen im Betrieb oder bei Übertragung von Inhalten. competitionline übernimmt keine Verantwortung für Einbußen oder Schäden, die aus der Verwendung der Internetseiten, aus der Verwendung von Nutzerinhalten oder von Inhalten Dritter, die aus den Internetseiten oder über den Service gepostet oder an Nutzer übertragen werden, oder aus Interaktionen zwischen Nutzer und Internetseiten (online oder offline) resultieren. Bitte lesen Sie hierzu unsere Nutzungsbedingungen.