Buddha sagte einmal: „Das Leben ist kein Problem, das es zu lösen, sondern eine Wirklichkeit, die es zu erfahren gilt.“ Ein Satz, der angesichts von weltweit über 53.000 Corona-Toten zynisch klingen mag. Aber er führt uns auch vor Augen, dass man bei allem Respekt für das Leid Hunderttausender in der Not Chancen erkennen, sie ergreifen und nutzen kann.

Natürlich darf man nie vergessen, dass wir in der Krise sind und harterarbeitete Erfolge im Tagesrhythmus zu erodieren drohen. Aber einfach nur auf ein jähes Ende der Pandemie zu hoffen, kann für Unternehmer*innen keine Option sein. Die Bezeichnung der jetzigen Situation leitet sich ab vom Griechischen „krisis“, zu Deutsch: Entscheidung. Entscheidungen treffen und damit Leitlinien vorgeben, die kurzfristig unterstützen aber langfristig helfen, lautet das Gebot der Stunde. Büros wie das von Frank Krüger machen es gerade vor, indem sie die erzwungene Umstellung auf digitale Kommunikationsmittel als langfristigen Mehrwert begreifen.

Auch die Politik will Chancen in der Krise greifbar machen – Unternehmen sollen handlungsfähig bleiben. Dazu gehört, nicht nur mit Milliarden die Wunden der Wirtschaft not zu versorgen, sondern auch an vergleichsweise kleinen rechtlichen Stellschrauben zu drehen. Da ist die Richtlinie, Mietzahlungen in schweren Zeiten risikolos aufschieben zu können, oder der Erlass, dass bei öffentlichen Ausschreibungen von Planungsleistungen Fristen situationsbedingt anzupassen sind. Nachdem uns von oben der Stillstand verordnet wurde, macht Berlin nun also die Vorgabe, Corona in den Alltag zu integrieren.

Was sich sonst noch tut

  • 723 Architektur und Ingenieurbüros haben für insgesamt 10.537 Mitarbeiter*innen im März Kurzarbeit angemeldet. Dies geht aus Daten der Bundesagentur für Arbeit hervor. Bis Ende Februar hatten lediglich 85 Planungsunternehmen für 745 Beschäftigte die Maßnahme angewandt.
  • Unternehmer*innen können bei ihrer Hausbank nicht mehr nur Kredite mit vergünstigten Corona-Bedingungen bei der staatlichen KfW-Bank beantragen, sondern auch bei den Landesinstituten. Dies teilt das Bundeswirtschaftsministerium nach einer Entscheidung der EU-Kommission mit. Dadurch könnten die Darlehen noch schneller genehmigt werden.
  • Die Mehrheit der HDB-Mitgliedsfirmen sehen sich bereits jetzt durch die Auswirkungen des Corona-Virus in ihrer Arbeit behindert. Dies berichtet der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie unter Bezug auf eine Umfrage (24. bis 31. März) unter rund 400 Betrieben. Als Gründe werden unter anderem fehlende Materiallieferungen (39 Prozent) und ein hoher Krankenstand (40 Prozent) genannt.
  • Behörden und Konzerne in den USA reagieren auf die Vorwürfe der Datenschutz-Lücke beim Video-Konferenz-Tool Zoom. Die NASA, Tesla und andere haben ihren Mitarbeiter*innen nun die berufliche Nutzung der Software verboten.
  • Der Flughafen Innsbruck hat den Architektur-Wettbewerb für die im nächsten Jahr vorgesehene Generalsanierung der Start- und Landebahn vorerst abgebrochen. Bereits das für Mitte März angeordnete Hearing für die teilnehmenden Planungsbüros musste nach Angaben des österreichischen Airports ausfallen. Bevor eine Entscheidung getroffen wird, wann der Wettbewerb wieder startet, wolle man die aktuellen Entwicklungen abwarten.

Gleichzeitig räumt der Gesetzgeber Unternehmen, Stiftungen und Vereinen das Recht ein, die diesjährigen Hauptversammlungen online abzuhalten – immerhin müssen Vorstände im Amt bestätigt und über die Verwendung des Jahresgewinns entschieden werden. Das Versammlungsverbot zwingt Justizministerin Christine Lambrecht zu diesem historischen Schritt. Die Beschränkungen des öffentlichen Lebens verdrängen aber auch Seminare in die Internetwelt. Zahlreiche Anbieter legen Webinare auf, in denen es nicht selten um den Umgang mit dem Virus geht.

Ob bis Ostern die milliardenschweren Soforthilfen an die Unternehmen aufgebraucht sind, scheint unwahrscheinlich. Denn das Auffangnetz, das die Bundesregierung ausgeworfen hat, droht sich in der Bürokratie des deutschen Verflechtungsföderalismus zu verheddern. Wirtschaftsminister Peter Altmaier sprach vergangene Woche noch davon, dass es „der Ehrgeiz der Regierung“ sei, die Milliardenhilfen noch im März an die Unternehmen zu überweisen. Dafür hatte man den Ämtern die Bürokratiezügel großzügig gelockert. Inzwischen gibt es zwar viele Positivbeispiele von Betrieben, die bereits die rettenden Finanzspritzen verabreicht bekommen haben. Doch mit jedem Insolvenzantrag lernen wir in diesen Tagen schmerzhaft, wie langsam aus Worten Taten werden. Die großen Gesten der Politik müssen eben immer begleitet werden von vielen kleinen Schritten.

Und auch das lässt sich am Ende einer weiteren Arbeitswoche im Corona-Ausnahmezustand sagen: So langsam haben wir uns alle im Homeoffice eingeruckelt. Die gröbsten Kinderkrankheiten sind beseitigt und es stellt sich eine Routine in neuen Abläufen und Kommunikationswegen ein. Für alle, die noch mit ihrem Arbeitsplatz zwischen Kindergeschrei und Platzwechsel hadern, gibt es hier eine Anleitung, wie das Büro ganz flexibel zu Hause errichtet werden kann:

Entwurf des Designers Thomas Moll: Jederzeit genau da arbeiten, wo die Bedingungen gerade am günstigsten sind

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Wir wünschen Ihnen ein erholsames Wochenende und beachten Sie trotz strahlender Sonne draußen bitte die Abstandsregeln,

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