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Transparenz im Bau: Viel gefordert, wenig gelebt
Eine smino-Umfrage* in Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt, dass die Baubranche mit der Kollaboration in ihren Projekten auf einem guten Weg ist: Die durchschnittlich 3,62 von 5 Punkte deuten jedoch auch darauf hin, dass noch Potenzial ungenutzt bleibt.
Dabei sticht ein Ergebnis besonders heraus: die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit bei der Transparenz. Demnach halten 80 % der Befragten Transparenz unter den Baubeteiligten für einen entscheidenden Erfolgsfaktor – doch die Hälfte gibt gleichzeitig an, dass transparente Prozesse in ihrer täglichen Arbeit wenig oder unzureichend umgesetzt werden.
Demnach verhindern fehlende Standards, ineffiziente Kommunikationsstrukturen und Insellösungen noch oft, dass Informationen rechtzeitig und für alle Beteiligten zugänglich sind. Diese Lücke zwischen Theorie und Praxis zeigt, dass es nicht nur um das Wissen über bessere Zusammenarbeit geht, sondern vor allem um die konsequente Umsetzung im Alltag.
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Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit bei der Transparenz in Bauprojekten ist offensichtlich.
IPA in Deutschland: Transparenz als Erfolgsfaktor
Die integrierte Projektabwicklung (IPA) in Deutschland gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere bei komplexen Bauprojekten mit vielen Beteiligten. Während klassische Ausschreibungsmodelle oft Konflikte zwischen den Beteiligten verstärken, setzen moderne Projektallianzen auf frühzeitige Kooperation, geteilte Verantwortung und transparente Prozesse, um typische Bauverzögerungen und Budgetüberschreitungen zu vermeiden.
Genau hier zeigt sich eine Herausforderung: Während Transparenz als essenziell für den Erfolg von IPA-Projekten gilt, kämpfen viele Bauunternehmen mit der praktischen Umsetzung. Unklare Zuständigkeiten, fehlende digitale Workflows und traditionelle Denkweisen bremsen die Einführung effizienter IPA-Strukturen.
Digitale Tools als Wendepunkt
Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie Bauprojekte geplant, gesteuert und umgesetzt werden – und doch bleibt der Fortschritt in vielen Bereichen hinter den Erwartungen zurück. Laut dem smino-Report halten 71 % der Fachleute digitale Tools für einen entscheidenden Hebel zur Verbesserung der Zusammenarbeit, doch die Realität zeigt, dass viele Unternehmen diese Potenziale noch nicht vollständig ausschöpfen. Während moderne Common Data Environments (CDEs) und BIM-gestützte Workflows theoretisch klare Vorteile bieten, scheitert ihre flächendeckende Nutzung oft an fehlender Integration in bestehende Prozesse oder an einer unzureichenden Akzeptanz der Beteiligten.
Ein zentrales Problem, das im Report identifiziert wurde, ist die mangelnde Einheitlichkeit bei der Nutzung digitaler Werkzeuge. Zwar sind viele Unternehmen bereits dabei, digitale Plattformen einzuführen, doch häufig bleiben sie Insellösungen, die nicht konsequent in die tägliche Projektarbeit integriert werden. Das führt dazu, dass Bauleiter, Architekten und Planer trotz moderner Software weiterhin parallel mit E-Mails, Exceltabellen und PDF-Dokumenten arbeiten – eine Vorgehensweise, die zu Datenverlust, ineffizienten Prozessen und Missverständnissen führt. Besonders in IPA-Projekten, wo Transparenz und eine durchgängige Zusammenarbeit essenziell sind, zeigt sich, dass digitale Werkzeuge nur dann ihr volles Potenzial entfalten, wenn sie verbindlich genutzt und in standardisierte Prozesse eingebunden werden.
Die Ergebnisse der smino-Umfrage zeigen, dass Unternehmen, die digitale Lösungen konsequent in ihre Abläufe integrieren, von spürbaren Effizienzgewinnen profitieren. 76 % der Befragten sagen, dass sich eine bessere Kollaboration direkt auf die Profitabilität niederschlägt. Projektlaufzeiten verkürzen sich, Missverständnisse nehmen ab und Entscheidungsprozesse werden schneller.
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76 % der Befragten in der smino-Umfrage sagen, dass sich eine bessere Kollaboration direkt auf die Profitabilität niederschlägt.
Was die Branche jetzt braucht
Die Ergebnisse des Reports sind eindeutig: Bauprojekte können nur dann effizient, kostensicher und nachhaltig realisiert werden, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen.
✅ Mehr Transparenz in Planung und Ausführung
✅ Digitale Plattformen, die Kommunikation und Datenmanagement erleichtern
✅ Partnerschaftliche Modelle, die Konflikte reduzieren und Vertrauen stärken
Der neue smino-Report liefert fundierte Daten und spannende Einblicke, die zeigen, wie eine moderne Baukultur aussehen kann.
smino-Report kostenlos herunterladen
*An der smino-Umfrage haben 133 Fachleute aus der Baubranche in Deutschland, Österreich und der Schweiz teilgenommen. Die Umfrage wurde im Dezember 2024 durchgeführt.
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