Aufgabe |
Der Bahnhofsvorplatz (Willy-Brandt-Platz) hat als öffentlicher Raum zentrale Bedeutung für die Stadt. Hier eröffnet sich dem Besucher ein erster Eindruck der Stadt und wie diese sich im öffentlichen Raum präsentiert. Der Bahnhofsvorplatz hat seit seiner Herstellung in den 1950er Jahren keine nennenswerten baulichen Veränderungen mehr erfahren. Die drei Platzteile des Willy-Brandt-Platzes stellen eine unübersichtliche Raumfolge mit wenig ansprechenden städtebaulichen Qualitäten dar. Hochbeete aus Waschbeton, mehrfach ausgebesserte Oberflächen, veraltete Beleuchtung und Stadtmobiliar, ungeordnetes Fahrradparken, starke Verschmutzungen prägen das Stadtbild und vermitteln so nach Heidelberg einreisenden Touristen und Pendlern einen unvorteilhaften Eindruck der Stadt. Die Gestaltung des Platzes wird den heutigen Anforderungen an die gestiegene Mobilität, an Aufenthaltsqualität und Stadtmarketing nicht mehr gerecht. Aus diesen Gründen ist seit längerem eine Modernisierung des Raumes geboten.
Der Umbau der ÖPNV-Haltestelle (2017) durch die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv), die in Vorbereitung befindlichen Planungen, wie die Erweiterung des Bahnhofsgebäudes in ein modernes Dienstleistungs- und Reisezentrum und ein Hotelneubau durch die Deutsche Bahn, wirken sich auf den öffentlichen Raum aus und haben auch dessen Neugestaltung in den Fokus gerückt, die nun Gegenstand dieser Ideenstudie ist. Ziel ist es, unter Berücksichtigung der Funktionsfähigkeit und Nutzerfreundlichkeit, Gestaltungsvorschläge und Ideen für ein Gesamtkonzept der verschiedenen Bahnhofsvorplätze zu erhalten. Hierdurch soll das Erscheinungsbild und die Aufenthaltsqualität des Bahnhofsumfelds verbessert und das Entrée in eine moderne Wissenschaftsstadt betont werden. Dieses Interesse hat nicht nur die Stadt, sondern auch die Deutsche Bahn.
Es soll eine freiraumplanerische - stadtgestalterische Idee für die Plätze in ihrer Gesamtheit entwickelt werden, bei der das Bahnhofsumfeld als Ganzes begriffen wird. Ausgehend vom zentralen Bahnhofsvorplatz vor der Empfangshalle soll eine integrierte Freiraumgestaltung auf die benachbarten Teilplätze Willy-Brandt-Platz Nord und Willy-Brandt-Platz Süd abgeleitet werden.
Da die Planung der rnv bereits weit fortgeschritten ist, werden zu den Bereichen, die von der Planfeststellung betroffen sind, vertiefende Aussagen zu Gestaltung, Oberflächenmaterial, Stadtmöblierung und Beleuchtung erwartet. Die vorgeschlagenen Oberflächen sind anhand von Materialdarstellungen zu veranschaulichen. Das ausgewählte Material soll auf allen Teilflächen des Bahnhofsvorplatzes zum Einsatz kommen.
Bei der Planung spielen vielfältige funktionale und strukturelle Anforderungen sowie Interessen und Wünsche der Nutzer eine große Rolle. Ein übersichtliche Strukturierung, die Herausarbeitung der Qualitäten und die Ausbildung eines Stadtentrées und eine rasche Orientierung sind von besonderer Bedeutung. Weitere zentrale Aufgaben sind die Abwicklung der verschiedenen verkehrlichen Funktionen und die Erschließung für verschiedene Nutzergruppen. Eine wichtige Rolle kommt der Lösung des Fahrradparkens zu. Aufgrund der Komplexität hat die Stadt Heidelberg eine Machbarkeitsstudie zum Fahrradparken vergeben, deren Ergebnisse zur Verfügung gestellt werden.
Bei allen Überlegungen dürfen die Grundzüge der rnv-Planung durch die Ergebnisse der Ideenstudie nicht wesentlich verändert werden. Die Restriktionen die dadurch entstehen sind nicht anzweifelbar.
In Vorbereitung der Aufgabenstellung wurde eine Bürgerbeteiligung durchgeführt. Anregungen aus der Bürgerschaft, die durch eine Umfrage und eine Veranstaltung zur Bürgerbeteiligung eingeholt wurden, flossen in die Aufgabenstellung ein.
Ziel des konkurrierenden Verfahrens ist es, für die vielfältigen Funktionen des Bahnhofsvorplatzes und der Umgebung überzeugende Konzepte zu entwickeln. Die Planung soll dabei besondere freiraumplanerische, städtebauliche, verkehrstechnische, gestalterische und funktionale Qualitäten, auf der Grundlage der in der Auslobung genannten Randbedingungen aufweisen.
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