Projekt „Weberei Conrad“ - Bürogebäude des Landratsamts Lörrach und verdichtete Wohnbebauung

Eine innenstadtnahe Brachfläche soll geteilt und mit einem Verwaltungsgebäude und verdichteter Wohnbebauung bebaut werden. Zur Wohnanlage gehören auch ein Café und verschiedene soziale Einrichtungen. Innerhalb eines größeren Umgriffs soll der öffentliche und halböffentliche Raum längerfristig neu geordnet und gestaltet werden. Die Auslober erhoffen sich von dem Wettbewerb eine tragfähige städtebauliche Figur und einen guten architektonischen Beitrag für die Wohnanlage.

In Lörrach besteht ein signifikanter Wohnraummangel. Schätzungen gehen von einem Bedarf von 250 Neubauwohnungen pro Jahr aus. Dabei ist die Schaffung von (bezahlbaren) Mietwohnungen vordringlich. Das 1,35 ha große Areal der ehemaligen Weberei Conrad gehört der Stadt Lörrach, ist voll erschlossen und steht deshalb unmittelbar für die Bebauung zur Verfügung.

Das Landratsamt Lörrach muss in absehbarer Zeit ein angemietetes Bürogebäude räumen. Als Ersatz dafür soll - ergänzt durch den Bedarf aus der Auflösung weiterer Außenstellen im Stadtgebiet Lörrach – ein neues Bürogebäude mit ca. 6.500 m² Bruttogeschossfläche errichtet werden.

Beabsichtigt ist, hier neben sonstigen Verwaltungseinheiten die sozialen Dienstleistungen des Landratsamts Lörrach räumlich zusammenzufassen. Nach eingehender Prüfung aller Rahmenbedingungen fiel die Standortwahl auf die Brachfläche zwischen Brombacher und Bergstraße. Aufgrund vielschichtiger Verflechtungen (z. B. Jobcenter und Agentur für Arbeit) macht die Standortwahl auch Sinn und lässt auf Synergieeffekte hoffen.
Der Wettbewerb ist Grundlage für eine optimierte, gleichwohl städtebaulich tragfähige Flächenteilung zwischen den beiden beschriebenen konkurrierenden Nutzungen. Im Teilbereich „Landratsamt“ soll die Projektentwicklung nach dem Wettbewerbsentscheid zügig vorangetrieben werden. Im Teilbereich „Wohnanlage“ wird eine rasche Realisierung der Wohngebäude einschließlich der integrierten sozialen Einrichtungen angestrebt. Deshalb werden im Wettbewerb über den städtebaulichen Teil hinaus bereits Lösungsvorschläge für die Wohnbebauung erwartet.

Die städtebauliche und Wohnqualität hängen gerade bei einer hoch verdichteten Bebauung von der Qualität des öffentlichen Raums und der sonstigen Freiflächen (Plätze, Streifräume, Grün- und Gartenfläche) ab. Deshalb wurde das eigentliche Wettbewerbsgebiet um einen angrenzenden Betrachtungsraum erweitert, dessen Freiflächen in Abhängigkeit von der städtebaulichen Figur des neuen Conrad – Quartiers längerfristig neu gestaltet und geordnet werden sollen. Dabei ist zu beachten, dass die Flächen innerhalb des erweiterten Betrachtungsraums derzeit anderen Eigentümern gehören. Die vorgeschlagene Gestaltung muss also innerhalb des engeren Bearbeitungsgebiets für sich selbst funktionieren.