Neben einer Generalsanierung und Umbau der Bestandsgebäude des Staatsarchivs, beabsichtigt der AG den Neubau eines Besucherzentrums.
Am historischen Standort des Staatsarchivs Nürnberg an der Archivstraße im Stadtteil Gärten hinter der Feste nördlich der Altstadt befinden sich gegenwärtig 3 Gebäude. Das Staatsarchiv Nürnberg wurde im Jahre 1878 als einer der ersten Archivzweckbauten in Bayern errichtet. Es besteht aus dem historischen Beständehaus, dem über einen eingeschossigen Verbindungsgang angebundenen Verwaltungsgebäude, das zur Entstehungszeit auch die Wohnräume des Archivdirektors enthielt. Ergänzt wird das Gebäudeensemble durch das frühere Wohnhaus des Archivdieners, das zwischenzeitlich als Hausmeisterwohnhaus diente und gegenwärtig als Bürofläche genutzt wird.
Aufbauend auf dem Konzept einer vom Staatlichen Bauamt Erlangen- Nürnberg im Jahr 2015 erstellten Machbarkeitsstudie sollen jeweils die beiden Flügel- und Kopfbauten unter Beibehaltung und Absicherung der Fassaden komplett entkernt und durch den Einbau neuer Archivräume als Haus – in – Haus – Lösung ertüchtigt werden.
Die Baumaßnahmen stellt hohe Anforderungen sowohl in bauphysikalischer, als auch in denkmalpflegerischer Hinsicht. Nicht zuletzt aufgrund der beengten räumlichen Situation entstehen hohe Anforderungen an die Konzeption einer gut funktionierenden, wirtschaftlichen Baudurchführung.
Die Bausubstanz des ebenfalls als Einzeldenkmal geschützten Verwaltungsgebäudes ist in altersgemäß gutem Zustand. Einzelne Bauteile, sowie die Gebäudetechnik sind verbraucht und es bestehen Defizite im Hinblick auf die Fluchtwegesituation. Im Zuge der Baumaßnahmen wird die Fluchtwegsituation bereinigt und die Nutzung wird neu geordnet. Hierzu existiert ebenfalls bereits ein Konzept in Form einer Machbarkeitsstudie. Das Verwaltungsgebäude soll im Umfang einer Generalsanierung an die heutigen Anforderungen der Nutzung angepasst werden.
Zur Erfüllung des Auftrags eines modernen Staatsarchivs gehört es, das Archivgut jedermann im notwendigen Umfang zugänglich zu machen. Die hierfür notwendigen Räume sollen in einem Neubau an der Pilotystraße auf der Liegenschaft geschaffen werden.
Neben einem Lesesaal und den zugeordneten Aufsichts- und Bereitstellungsräumen nimmt der Neubau einen Seminarraum, einen Ausstellungsbereich, sowie einen Teil der Verwaltungsräume des Staatsarchivs Nürnberg auf.
Für den Neubau existiert bereits ein Vorentwurfskonzept, das bereits in denkmalpflegerischer und planungsrechtlicher Hinsicht abgestimmt wurde und die Grundlage der weiteren Planungen bilden soll.
Gebäudedaten:
Beständehaus:
Geplante Nutzfläche: 3 535 m2
Geschossfläche vor der Sanierung: 6 100 m2
Geschossfläche nach der Sanierung: 6 785 m2
Umbauter Raum nach der Sanierung: 28 718 m2
Verwaltungsgebäude:
Geplante Nutzfläche: 585 m2
Geschossfläche: 747 m2
Umbauter Raum: 4 369 m2
Neubau Besucherzentrum:
Geplante Nutzfläche: 728 m2
Geschossfläche: 1 104 m2
Umbauter Raum 5 326 m3
Neben der technischen und optischen Integration der weitestgehend klimakonstanten Magazinräume in die historische Bausubstanz bestehen die besonderen Herausforderungen der Baumaßnahme in der gestalterischen Integration des Erweiterungsneubaus in die unmittelbare Nähe des Denkmals einerseits und der integrierten Planung, Organisation und Durchführung der Baumaßnahme andererseits.
Außerdem ist hohes Augenmerk auf die städtebauliche Einbindung des neuen Gebäudes zu legen.