Neubau eines Schülerwohnheims für das Bayernkolleg

Die vom Verfasser gewählte städtebauliche Anordnung schließt das Schulgelände mit einem mehrfach gestaffelten zweigeschossigen Baukörper konsequent nach Osten und teilweise nach Süden ab. Dadurch entsteht ein vielfach nutzbarer, vom Straßenlärm weitgehend geschützter Außenbereich zwischen Schule und Wohnheim. Der Übergang zur Landschaft gestaltet sich als schmale, wenig differenzierte Zone. Den Anforderungen an den Schallschutz wird zusammen mit der Ausrichtung der Appartements nach Westen in besonderer Weise Rechnung getragen.
Die Haupterschließung des Gebäudes leidet trotz guter Auffindbarkeit unter der wenig attraktiven und exponierten sowie im Inneren äußerst beengten Eingangssituation.
Grünflächenwege schaffen Verbindungen zu Nebeneingängen und zum Bestandsgebäude, die Außenbereiche von KiTA und Mensa sind zwanglos integrierbar. Die funktionalen Anforderungen können erfüllt werden. Gestalterisch bleibt jedoch das räumliche Potential weitgehend ungenutzt, spürbare Bezüge zum Bestandsgebäude ergeben sich nicht, die vorgeschlagene Erweiterung engt den Binnenraum zunehmend ein.
Die innere Erschließung ist linear und schlüssig.
Die Lage der Aufenthaltsbereiche, abgewandt von den Appartements, wird positiv gesehen, auch wenn deren vermeidbare ausschließliche Nordorientierung anzumerken ist.
Der Zuschnitt der Appartements ist aufgrund der großen Raumtiefe eher ungünstig, die natürliche Belichtung damit leider deutlich reduziert. Die Gestaltung der Fassaden spiegelt die unterschiedlichen Nutzungen sinnfällig wider. Der denkmalgeschützte Bestand bleibt von der Straße gut sichtbar. Allerdings erscheinen die Klinkerausfachungen vor einer Holzkonstruktion eher bemüht.

Der Entwurf liegt hinsichtlich des Heizenergiebedarfs im Durchschnitt aller Arbeiten. Der sommerliche Wärmeschutz ist unter anderem aufgrund des geringen Fensterflächenanteils als günstig zu beurteilen.
Das Technikkonzept ist plausibel und integriert erneuerbare Energien in Form einer PV-Anlage. Die wirtschaftlichen Kennwerte liegen im Durchschnitt der Arbeiten und würden zusammen mit den gewählten Materialien eine wirtschaftliche Ausführung erwarten lassen.