Kunst am Bau | Deutscher Bundestag Schadowstraße 4, Kantine mit Cafeteria

Der künstlerische Entwurf mit dem Titel „Café Schadow“ legt den Schwerpunkt auf die Gestaltung der Glasfassade und macht einen Vorschlag für die Möblierung von Kantine und Cafeteria.
Motive aus der Geschichte der Bundesrepublik werden in der Technik der gerasterten Fotografie in gepunkteten Siebdruck so auf das Glas aufgebracht, dass im Fernblick die jeweiligen geschichtlichen Ereignisse /Bildmotive wandelbar sind, ohne dass der Durchblick verhindert wird.
Als besonders gelungenes Bildmotiv bewertet das Preisgericht die Erinnerung an die frühere Bebauung der DDR Architekturmoderne an der Ecke Schadowstraße/ Dorotheenstraße. Durch die Transparenz der Arbeit und die dargestellten Inhalte stellt „Café Schadow“ einen intelligenten Zusammenhang her zwischen dem Standort, der Architektur, der Nutzung und dem demokratischen Gedanken, der sowohl für die Passanten als auch für die Besucher der Kantine vielschichtige Assoziationen ermöglicht. Der Vorschlag für die Möblierung wird vom Preisgericht einheitlich als positive Idee angesehen, da sie herkömmliche Modelle durch die Aufstellung von parallelogrammförmigen Tischen auflockert und eine Variabilität der Stellung ermöglicht. Die Farbigkeit der vorgeschlagenen runden Tische in der Cafeteria nimmt die Grundfarben des Punkterasters auf der Glasfassade überraschend wieder auf.
Die gewählten drei Grundfarben werden punktuell besonders komprimiert hervorgehoben, um bestimmte Gegenstände, aber auch imaginäre Passanten, zu einem integrierten Bestandteil von Bild und Aussage zu machen, was die Nähe zwischen Innen und Außen besonders betont und so zur Belebung des Straßen- und Kantinenraumes beiträgt. Gleichzeitig trägt dieser künstlerische Eingriff zur Aktualisierung der geschichtlichen Motive bei.