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Einladungswettbewerb | 07/2017

Entwicklung des Grundstücks Maxtormauer 50 - 52

Perspektive

Perspektive

1. Preis

Preisgeld: 21.000 EUR

Dömges Architekten AG

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Einfügung in das Umfeld
Der Neubau der Studentenappartements an der Maxtormauer bietet den Bewohnern ein qualitätsvolles Wohnen in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt von Nürnberg und zur Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät.
Der dreiecksförmige Zuschnitt des Wettbewerbsgrundstückes bildet die Grundlage für den Neubau und fungiert aufgrund seiner inneren Struktur und seinen behutsamen Abmessungen als Vermittler zwischen der großen Universität und der kleinteiligeren Wohnbebauung.

Funktionserfüllung und Grundstücksausnutzung
Die Erschließung des Gebäudes erfolgt barrierefrei über die Maxtormauer. Im Erdgeschoss befinden sich die ersten Einheiten der Appartements, der Fahrradraum und die Gemeinschaftsräume für die Bewohner, sowie der großzügige Ankommensbereich.
Die geschickte Anordnung der drei Bausteine entlang der Seiten des Dreiecks ermöglicht das Aufbrechen des Volumens. Über drei vertikale Erschließungen gelangt man in die darüber liegenden Geschosse.
Diese sind analog aufgebaut. Über den Innenhof und die Aufweitung der Flure zu Gemeinschaftsflächen ist stets die Möglichkeit für die Studierenden zur Kommunikation und zum Verweilen gegeben.
Außerdem ist dadurch eine natürliche Belichtung und Belüftung gewährleistet.
Die Appartements sind klar und einheitlich strukturiert. Sie verfügen über zwei Zonen zum einen der Küchenzeile mit der Nasszelle und zum anderen dem Wohnraum. Die raumhohen Verglasungen und die Verschattungselemente aus Holz schaffen angenehme Lichtverhältnisse und eine hohe Wohnqualität.
Auf die unterschiedlichen Anforderungen der Nutzer wird mit zwei Appartementgrößen - Typ A mit 19 m2 und Typ B mit 21 m2 - reagiert.

Gestaltung und Konstruktion
Entsprechend des Fassadenbildes der Bestandsbauten reagiert der Neubau mit einer Putzfassade.
Weiße Betonfertigteile rahmen die Fenster und bilden gemeinsam mit den Holzschiebeelementen das angemessene Gegenüber zum historischen Wehrgang.
Die Materialpalette mit Holzelementen, Stahlbeton, Putz und Betonfertigteilen ist bewusst, dem Ort entsprechend, gering gehalten.
Die dauerhaften Oberflächen können in Würde altern und bringen das wechselvolle Spiel von Licht und Schatten zur Geltung.

Wirtschaftlichkeit aus Funktion, Gebäudetechnik und Tragkonstruktion
Das geplante Gebäude wird in wirtschaftlicher Massivbauweise mit einfacher Detailierung umgesetzt.
Mit der klaren Ordnung von Installationsschächten und Tragstruktur ist von einem schnellen Bauablauf auszugehen.
Durch die Massivbauweise geht die Fassade in der Tragkonstruktion auf und verspricht so eine hohe Wirtschaftlichkeit.
Die Beheizung der Anlage erfolgt mit einem durch das Medium Gas betriebene BHKW. Außerdem werden die Appartements über eine Fußbodenheizung beheizt.
Der Energieverbrauch wird aufgrund der reduzierten beheizten Kubatur deutlich verringert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der durchgängige 5-geschossige Baukörper besetzt das Grundstück konsequent, ohne den „tortenstückförmigen“ Zuschnitte auf die Spitze zu treiben. Das Volumen reagiert angemessen auf historische Stadtmauer und WISO-Gebäude und fügt sich überzeugenderweise in den Kontext ein.

Die unprätentiöse Gestaltung der Fassade kann sowohl in Proportion, als auch in Materialität, überzeugen. Das Spiel zwischen geschlossenen und offenen Fassadenabschnitten ist spannungsreich gestaltet und bietet interessante und abwechslungsreiche Durchblicke. Der Innenhof ist als Lichthof ausreichend groß dimensioniert und lässt kurze und abwechslungsreiche Wege entstehen. Die Dreigliederung des Grundrisses ist klar und übersichtlich und verspricht eine hohe Wohnqualität und eine wirtschaftliche Umsetzung.

Die in den „Zwickeln“ entstehenden offenen Gemeinschaftsflächen tragen wesentlich zur Kommunikation unter den Bewohnern bei. Die Einzelzimmer sind ausreichend groß und gut möblierbar, leider werden keine Gemeinschaftswohnungen angeboten. Die offenen, jedoch überdeckten Treppen, sind gut situiert. Die Nutzungen zur Gasse im Erdgeschoss sind richtig angeordnet. Fünf Stellplätze sind zwar nachgewiesen, bestenfalls funktionieren jedoch davon Drei. Aus Sicht der Denkmalpflege wird der Abbruch des Bestandes bedauert. Im Vergleich zu den anderen Neubauentwürfen scheint der Entwurf am verträglichsten.

Insgesamt ein überzeugender Beitrag zur gestellten Aufgabe im historischen Kontext, der durch seine Zurückhaltung und unprätentiöse Gestaltung positiv hervorsticht.
Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss OG

Grundriss OG

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht West und Nordost

Ansicht West und Nordost

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Schnitt A-A

Schnitt A-A