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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2017

Spielen im Westfalenpark

Robinsonspielplatz, Perspektivische Skizze

Robinsonspielplatz, Perspektivische Skizze

Anerkennung

Die Planergruppe

Landschaftsarchitektur

Filon Architekturvisualisierung & Bildbastelei

Visualisierung

Erläuterungstext

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Spielbogen
Spielplätze und Angebote für Kinder sind heute im ganzen Westfalenpark verstreut, und nicht auf den in den 90er Jahren als „Spielbogen“ entwickelten Weg beschränkt. Am Spielbogen verdichten sich die Spielangebote. Sein Leitthema „Sinneserfahrung“ unter dem die einzelnen Spielstationen ursprünglich entwickelt wurden ist jedoch heute kaum noch ablesbar. Zudem wird der Spielbogen heute durch einen breiten Parkweg repräsentiert, der sich nicht von den anderen Wegen im Park unterscheidet. Ziel ist es, den Spielbogen-Weg in Zukunft für den Nutzer besser ablesbar und als „besonderen“ Weg im Park erkennbar zu machen. Der Weg soll selbst zu einem „bespielbaren Band“ werden, an dem zusätzlich Spielstationen aufgefädelt sind. Die Spielstationen werden thematisch unter dem neuen Leitbild „Fortbewegung“ weiterentwickelt.

Kinder bewegen sich frei im Park, sie folgen nicht zwangsläufig den Regeln der Haupt- und Nebenwege. Wenn sie etwas Interessantes in der Tiefe des Parks entdecken, geben sie ihrer Neugier nach und gehen über Stock und Stein. Um ihnen zu helfen, die spannenden Spielangebote zu finden, wird der Spielbogen-Weg mit einem auf dem Belag aufgebrachten und bespielbaren Band farbig markiert. So können sich Kinder frei bewegen, finden aber stets den Weg zurück auf den Spielbogen. Das farbige Band ist 1m breit, verläuft entlang der Nordseite des Weges und wird als farbige Beschichtung auf den bestehenden Asphalt aufgetragen. Der besondere Schwung des Weges wird damit noch einmal optisch wirksam nachgezeichnet und lädt Kinder zum Rennen, Balancieren und Tanzen entlang des Farbbandes ein. Auf den Farbstreifen sind zudem Spielangebote wie Hüpfspiele oder Rätsel aufgetragen, Wegweiser zu anderen Spielbereichen spannen sich quer über den Weg. Das Farbband wird zum gestalterischen „roten Faden“ der den Spielbogen begleitet und zum Alleinstellungsmerkmal für den Westfalenpark.

Für die Spielanlässe entlang des Weges werden Gestaltungsregeln formuliert, die mittelfristig im Zuge von Instandsetzungsmaßnahmen bei den bestehenden Stationen umgesetzt werden sollen:
Der Spielbogen-Weg wird über weite Teile auf der Nordseite von Gehölzbereichen begleitet. Alle Spielanlässe befinden sich zugunsten der Verträglichkeit mit der Parkgestaltung auf dieser Seite des Weges. So werden die Sichtachsen in die Tiefe des Westfalenparks mit seinen Themengärten und Staudenpflanzungen nicht gestört und die Spielgeräte sind gut in den Gehölzstreifen eingebettet. In den Bereichen, wo heute Geräte südlich des Weges oder im Bereich von offenen Parkbereichen stehen, werden diese langfristig zurückgebaut.
Thematisch orientieren sich die Spielanlässe entlang des Weges am Thema Fortbewegung, und fordern die Kinder auf, ihre motorischen Fähigkeiten und ihren Gleichgewichtssinn zu erproben. Zum Beispiel wird ein Teil des Weges balanciert, gesprungen oder gehangelt. Geräte mit längerer Verweildauer wie ein Sitznetz oder eine Hängematte werden langfristig in einen der größeren zusammenhängenden Spielbereiche versetzt.
Der Verlauf des Spielbogen-Weges folgt heute im Hauptteil einem dynamischen Schwung, am Endpunkt vor dem Robinsonspielplatz verschwenkt dieser jedoch so, dass die Orientierung erschwert wird. Die Ankunft am Robinsonspielplatz erfolgt „durch die Hintertür“. Im Zuge der Umgestaltung des Robinsonspielplatzes wird der Schwung des Weges nach Südosten geradeaus weitergeführt- entlang des Geologischen Gartens und über die verwilderte „Echse“ aus Gartenschauzeiten. Der Spielbogen mündet in einer bespielbaren „Abenteuer-Brücke“, die die vorgefundene Talsituation überquert. Von hier aus ist der Blick auf die ausgedehnte Spiellandschaft des Robinsonspielplatzes möglich.
Am Startpunkt des Spielbogens am Kaiserhain steht der großzügige, mit Bäumen überstellte Platz um das Wasserbecken im Vordergrund. Das Bild der historischen Anlage soll gestärkt und zum Teil wieder hergestellt werden. Die Hauptrolle spielen das Ankommen und der Aufenthalt auf dem Platz mit Ausblick in den Park, Spielen findet hier untergeordnet unter dem Baumdach statt.
Während die Wasserbaustelle am Regenbogenhaus heute direkt am Spielbogen-Weg liegt, sind der Langnesespielplatz und der Kleinkindspielplatz aus unterschiedlichen Gründen eher satellitenartig angeordnet, was auch Bestand haben soll.
Beim Langnesespielplatz steht die Wirkung des historischen Kaiserhains im Vordergrund. Die sehr stimmige Anlage um das Wasserbecken wird heute durch einen Baumrahmen und Hecken gefasst, die den Spielplatz von der Anlage um das Wasserbecken separieren. Dies wird so erhalten, und der Spielplatz selbst einer Erneuerung unterzogen.
Beim Kleinkindspielplatz besteht heute die Gefahrensituation mit den Schienen der Kleinbahn, die durch einen das Parkbild störenden Zaun geregelt wird. Der Kleinkindspielplatz wird verlagert, um die Sichtachse vor den historischen Torhäusern am Eingang „Baurat-Marx-Allee“ frei zu halten. Als neuer Standort ist die kleine Lichtung im Bereich um die Steinwerkstatt vorgesehen. Ein Umsetzen der Container der Holzbaustelle und eine Ergänzung um Spiel- und Fitnessgeräte für ältere Menschen macht die Anlage im Zusammenhang mit dem bestehenden Kneipp-Becken zu einem Ort der Begegnung verschiedener Generationen.

Kaiserhain:
Im Vordergrund steht die Grundfigur des historischen Kaiserhains, eines weitläufigen Platzes mit Baumrahmen um ein architektonisches Wasserbecken herum. An der Südseite bildet der Platz eine Kante zum Rosengarten aus, die einen attraktiven Ausblick in den Park bietet.
Die historische Form des Baumrahmens aus dreireihigen Linden mit einer mittigen Lücke wird wieder hergestellt, indem das Baumraster aus bestehenden Linden nachgepflanzt wird. Die Kante zum Rosengarten wird als „Balkon zum Park“ zum Ausgangspunkt für den Spielbogen.
Der Verlauf der Mauer wird so angepasst, dass der Spielbogen-Weg tangential auf diese Platzfläche mündet und einen lichten Aufenthaltsplatz südlich des Baumdaches ausbildet.
Unter dem Baumraster stehen einige eingestreute Spielmöglichkeiten, die dem Thema eines „Nostalgie-Spielplatzes“ folgen: ein altmodisch gestaltetes Dreh-Karussell, das auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden kann , eine wippende und schaukelnde Pferdekutsche, eine als Schiffschaukel gestaltete Nestschaukel und ein „Tetherball“, als platzsparendes Ballspiel aus alten Zeiten. Während die Platzfläche mit wassergebundener Wegedecke befestigt ist, kommt im Bereich der Spielgeräte synthetischer Fallschutz zum Einsatz, der farblich der wassergebundenen Deckschicht angeglichen wird. Auf dem „Balkon zum Park“ finden sich frei bewegliche Stühle, die zum Aufenthalt mit Ausblick auf den Rosengarten einladen. Dabei wird das Modell der Stahlrohrstühle aus dem „Jardin de Luxembourg“ in Paris verwendet, um eine der historischen Anlage angemessene und gleichzeitig mediterrane und großstädtische Atmosphäre zu erzeugen.
Im weiteren Verlauf des Spielbogens wird die Breite des Wegs bis zur nächsten Wegeeinmündung auf 6m zurückgebaut, was angemessen ausreichend ist, und der Breite des weiteren Verlaufs des Weges entspricht.

Robinsonspielplatz:
Die vorhandene Topographie und vorgefundene räumliche Situation des Robinsonspielplatzes ist die eines kleinen Tals, das nach Nordwesten und Südosten von Hängen gefasst ist. Am südlichen Ende des Talraums liegt heute der Tonnenteich.
Ziel ist es, den vorhandenen Talraum wieder herauszuarbeiten und als Naturspielplatz zum Kernstück der neuen Spiellandschaft zu machen. Dafür wird die Talsohle um einen naturnah gestalteten Bachlauf ergänzt, und von allen Einbauten und Spielgeräten befreit. Über diesen Wasserlauf spannt sich die „Abenteuerbrücke“, die die natürliche Fortsetzung und den Endpunkt des Schwunges des Spielbogen-Wegs bildet. Die beiden Hänge des Tals nehmen weitere Spielangebote auf.
Der Bach wird als flaches, von Wiesenböschungen gesäumtes Gewässer ausgebildet. In verschiedenen Bereichen mit Sandstrandufer, Steinsetzungen, Schilfzonen und liegenden Baumstämmen können die Kinder frei mit natürlichen Materialien spielen. Der Wasserlauf bildet eine zweite „Halbinsel“ aus, auf der ein kleines Hüttendorf das Robinson-Thema aufgreift und zum Rollenspiel, Ausruhen und Entspannen einlädt.
Die neue Hauptattraktion bildet die große Abenteuerbrücke. Mit ihren zwei zeichenhaften Türmen wird sie zum Identifikationselement des Robinsonspielplatzes. Sie können beide als Aussichtstürme genutzt werden, wobei vom einen eine Tunnelrutsche nach unten, und im anderen ein Raumnetz nach oben führt. Zwischen den Türmen spannt sich eine barrierefrei nutzbare Hängebrücke auf. Der westliche Brückenteil fängt den Höhenunterscheid zwischen dem benachbarten Gelände ab und bildet eine Art Spiel-Wand mit zahlreichen Elementen zum Sitzen, Klettern, Durchkrabbeln und Durchrutschen.
Der Nord-West-Hang wird terrassiert gestaltet. Die Terrassen werden zum Teil durch die vorhandenen Natursteinmauern, durch Böschungen oder durch Sitzstufen ausgebildet, die damit schon zahlreiche Aufenthaltsmöglichkeiten für Erwachsene bereitstellen. In den ebenen Flächen finden die bestehenden Geräte wie das Piratenschiff, die Königinnenschaukel und der Reifenschwinger Platz. Der Seilzirkus wird hierhin versetzt und ein Niedrigseilparcours ergänzt das Angebot. Ein Rolli-Parcours bietet Spielmöglichkeiten für fahrenden Nutzer wie zum Beispiel auch unter 6-jährige mit dem Laufrad. Auf einem Slalom-Weg, einer Rampe und einer befahrbaren Wippe können Kinder mit und ohne Behinderung ihre Runden drehen. Eine Doppelnestschaukel bietet Platz für gemeinsames Schaukeln.
Der Süd-Ost-Hang mit der Y-Doppelrutsche und dem Tarzanschwinger bildet heute ein zerklüftetes und kleinteiliges Bild, das die Orientierung erschwert. Das Gelände wird so modelliert, dass es einen glatten und angenehm geschwungenen Hang zum Tal ausbildet. Hier kann man „Kullerfässchen“ spielen oder sich auf dem neuen Kletter- Hangaufstieg erproben.
Auf dem Gipfel des kleinen Berges laden drei Boden-Trampoline zum Springen und Hüpfen ein.
Verbunden werden alle Spielbereiche barrierefrei mit einem Rundweg am Rande des Tals. Durch den neuen Verlauf des Spielbogens wird auch das Ankommen am Spielplatz barrierefrei möglich. Bisher führt der am Naturschutzhaus verschwenkte Weg relativ steil nach unten. In Zukunft leitet der neue Spielbogen-Weg die Besucher mit leichtem Gefälle bis zum Brückenkopf, und von dort sowohl über die Brücke als auch über den dortigen Anschluss an den Rundweg barrierefrei ins Tal. Kinder, die lieber den direkten Weg nehmen, können sich über zahlreiche Angebote an Hangaufstiegen, Treppen, Furten, Rutschen die Hänge hinunter und durch das Tal spielen. In den Rundweg wird auch der bestehende Weidentunnel eingebunden.
Zwischen dem kleinen Gastronomiegebäude und dem Tonnenteich wird eine Terrasse mit einem Schatten spendenden Baumdach als Aufenthaltsplatz angeboten. Zusätzlich zur Bestuhlung der Gastronomie kommen Bänke ohne Verzehrzwang hinzu.
An den Hochpunkten des Rundwegs finden sich ebenfalls zahlreiche Sitzmöglichkeiten, damit die begleitenden Erwachsenen die Übersicht haben.
Am Nordrand des Robinsonspielplatzes befindet sich heute eine Art Materiallager des Betriebshofes. Dies erscheint in räumlicher N¬¬ähe zum beliebtesten Spielplatz des Westfalenparks nicht angemessen und sollte wenn möglich verlagert werden. Vorstellbar wäre an dieser Stelle optional (nicht in Kosten enthalten) eine Parkour-/ Calisthenics-Anlage, um auch älteren Kindern und Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen einen Anziehungspunkt zu bieten.
Robinsonspielplatz, Lageplan

Robinsonspielplatz, Lageplan

Robinsonspielplatz, Schnittansicht

Robinsonspielplatz, Schnittansicht

Spielbogen, Rahmenplan

Spielbogen, Rahmenplan

Konzept 'Spielband', Piktogramm

Konzept 'Spielband', Piktogramm

Kaiserhain, Perspektivische Skizze

Kaiserhain, Perspektivische Skizze

Kaiserhain, Lageplan

Kaiserhain, Lageplan

Plakat 01

Plakat 01

Plakat 02

Plakat 02

Plakat 03

Plakat 03