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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2012

Quartiersplatz ENKA-GelÀnde

3. Preis

Agence Ter

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

Der neue Quartiersplatz von Kelsterbach ist das Verbindungsglied zwischen dem Ortszentrum und dem Mainufer. Er wird dreiseitig von den historischen GebĂ€uden der ehemaligen ENKA-Werke eingerahmt. Im SĂŒden wird der rĂ€umliche Abschluss durch einen Baumvorhang und das neue Galeriecafe bestimmt.

Glanzstoffgewebe
Der einheitliche Bodenbelag aus Betonplatten in unterschiedlichen Breiten stellt den rÀumlichen Zusammenhang und Zusammenhalt des Platzes zwischen den einzelnen GebÀuden her. Als Reminiszenz an die Geschichte der ENKA-Gianzstoffwerke wird ein Muster in den Belag eingewebt: Die glÀnzend-mÀandrierenden Stahlstreifen verweisen als KettfÀden des Platzgewebes auf die hier ehemals ansÀssige Glanzstoffproduktion.

Retentionsgarten
ln einer weiteren Ebene des Platzes sind die Elemente des Retentionsgartens als Garten fĂŒr den Platz eingewoben. ln diesen etwa 30 cm tiefer liegenden BĂ€ndern mit einer Bepflanzung aus GrĂ€sern und Stauden kann sich das OberflĂ€chenwasser der steinernen PlatzflĂ€che zur Versickerung anstauen. Auf der SĂŒdseite bildet das grĂŒne GrĂ€serband unter der Baumreihe einen Abschluss zum Parkplatz der EinkaufsmĂ€rkte, der ĂŒber Stege erreichbar ist. Die in die steinerne PlatzflĂ€che eingewobenen grĂŒnen Inseln mit SitzbĂ€nken bieten Aufenthalts- und Sitzbereiche an.
Als Auftakt zur Mainuterwiese wird der Weg zum Fluss beidseitig von einen grĂŒnen Band begleitet. Dazu schlagen wir vor, die FlĂ€che westlich der Zufahrt zum GebĂ€ude des Vollversorgers ebenfalls als GrĂŒnraum auszubilden.

Baumstruktur
Der Rand des Platzes wird mit einem lichten Baumvorhang aus Gleditschien gesĂ€umt, der eine Klammer zum Main bildet. Durch Öffnungen in der Baumreihe werden EingĂ€nge zu den einzelnen GebĂ€uden und den Bereichen des Platzes hervorgehoben. Die Aufenthaltsbereiche auf dem Platz werden von einzeln stehenden Felsenbirnen begleitet.

Elemente und Bereiche
Durch die Sitzelemente im Norden um die Inseln des Retentionsgarten sowie im SĂŒden auf der Höhe des Galeriecafes wird der Platz in drei Bereiche gegliedert. Die offene Mitte bietet Raum fĂŒr Veranstaltungen und MĂ€rkte.
Zwischen dem Kulturzentrum und dem Galeriecafe wird der Platz mit einem Wasserspiel belebt.

Galeriecafe
Das Galeriecafe bildet durch die langgestreckte Form einen Teil der sĂŒdlichen Platzgrenze.
Zwischen einer massiven Dachplatte aus Sichtbeton und einem erhöhten Betonsockel sind die minimierten Funktionsbereiche aus HolzrahmenwĂ€nden mit einer Fassadenbeplankung aus verzinktem Stahlblech eingestellt. Durch die Höhe des Sockels wirkt das Cafe wie eine BĂŒhne zum Platz.
Die insgesamt ĂŒberdachte FlĂ€che von ca. 150 qm ist offen zugĂ€nglich gestaltet, die geschlossenen Bereiche wie die Verkaufstheke, die Toiletten und KĂŒche/Lager umfassen davon nur ca. 50 qm.
Zwischen der Deckenplatte und dem Sockel sind bedruckte Fahnen eingespannt, die als Ausstellung zur Geschichte der Glanzstoffwerke gestaltet werden. Diese SchiebewÀnde machen Wechselausstellungen einfach möglich.

Beleuchtung
Die Platzkante wird durch Lichtstelen gesÀumt. Die Aufenthaltsbereiche werden durch Einbauleuchten in den Sitzelementen betont. Deckenstrahler im Galeriecafe lassen einen Lichtschein durch den transparenten Stoff der AusstellungswÀnde auf den Platz scheinen, so dass die Galerie auch nachts erlebbar wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser haben einen neuen Quartiersplatz als Verbindungsglied zwischen dem Ortszentrum und dem Mainufer entworfen.

Platz- und Wegegestaltung
Sie sehen einen einheitlichen Betonplattenbelag vor, der von einem Glanzstreifen aus Metall gegliedert wird. Dieser bildet gleichzeitig den „Faden“ als Reminiszenz an die Historie des GelĂ€ndes und dessen ehemaliger Nutzung. Eine weitere Gliederung des Platzes findet durch das Wasserspiel, die Einzelbaumstellung, die RetentionsgĂ€rten und die AusstattungsgegenstĂ€nde statt. Der entworfene Platz lĂ€sst eine multifunktionale Nutzung zu. Sowohl fĂŒr die Außengastronomie, als auch sonstige grĂ¶ĂŸere Veranstaltungen.
Die Raumkanten werden durch Baumreihen und einen GrÀsergraben zum Parkplatz hin gebildet. Dabei scheint der GrÀsergraben als raumbildendes Element als zu schwach. Die Barrierefreiheit ist gewÀhrleistet. Der Platz bietet eine gute AufenthaltsqualitÀt.
Die EntwĂ€sserung soll ĂŒber die RetentionsgĂ€rten erfolgen. Diese sind aufgrund ihrer Anordnung allerdings kaum in der Lage auf die GefĂ€lle ausreichend zu reagieren. Hier mĂŒsste eine Neuordnung stattfinden.

Bepflanzungskonzept
Der Ă€ußere Rahmen wird aus Gleditschie gebildet, die eine Klammer zum Main bilden sollen. Das erscheint im Plan zunĂ€chst schlĂŒssig, wird aber aufgrund der Entfernung als fraglich hingestellt. Die Baumart auf dem Platz besteht aus strauchartigen Amelanchier und erzeugt ein sehr lichtes Bild. ErgĂ€nzt wird das Vegetationskonzept durch die tiefer liegenden RetentionsgĂ€rten aus GrĂ€sern und Stauden, die als EntwĂ€sserungsflĂ€chen dienen und den Bezug zum Umwelthaus positiv unterstreichen. Die GrĂ¶ĂŸe und die Lage der GĂ€rten erscheinen sehr gering und sollten geringfĂŒgig in Lage und GrĂ¶ĂŸe angepasst werden, gerade im Hinblick auf das VerhĂ€ltnis befestigten FlĂ€che.

Materialkonzept
Das eingesetzte Material aus Betonplatten und Metallstreifen erscheint nachvollziehbar und schlĂŒssig. Die beplanten FlĂ€chen vermitteln einen ruhigen und dem Ort angemessenen Charakter. Der Glanzstreifen aus Metall, als eingelegtes Muster stellt einen guten und nachvollziehbaren Bezug zur Historie des Ortes dar.

Beleuchtungskonzept
Das Beleuchtungskonzept besteht aus Leuchtstelen und beleuchteten Sitzelementen, ist in seiner Anzahl reduziert und erscheint dem Ort angemessen.

Ideenteil
Der Ideenteil besteht aus dem „GaleriecafĂ©â€œ, welches leicht erhoben die sĂŒdliche Platzkante bildet. Das CafĂ© selbst ist eine Kombination aus geschlossenem und offenem Baukörper. Die Lage und die Ausbildung sind positiv zu bewerten, obwohl die Lage nicht dem B-Plan entspricht. Es beinhaltet ein CafĂ©, sowie AusstellungswĂ€nde, die die Historie des Ortes zeigen, aber auch weitere Nutzungen zulassen. Hier beispielhaft eine BĂŒhne fĂŒr kleinere Veranstaltungen.

Kosten/Wirtschaftlichkeit
Die Kosten sind auskömmlich und die Wirtschaftlichkeit als niedrig einzustufen.
Lageplan

Lageplan

Beleuchtung

Beleuchtung

Schnitt 1

Schnitt 1

Schnitt 2

Schnitt 2

Ideenteil 1

Ideenteil 1

Ideenteil 2

Ideenteil 2