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Mehrfachbeauftragung | 11/2020

Neubau der Innovationsfabrik 2.0 in Heilbronn

2. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

gabriele schneider architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gebäude strahlt den Charme der frühen Industrialisierung aus und wirkt authentisch. Fassade und Baukörper spiegeln durch die Wiederholung gleicher Elemente einen Industriebau wider, und stehen damit in der Tradition mit der alten IFH in der Weipertstraße. Das Haus kann Heimat schaffen für junge Unternehmen.
Die beiden Baukörper, Realisierungsteil und Ideenteil, bilden einen starken städtebaulichen Raum, der sich zum einen am Neckarufer, zum anderen an der bestehenden Bebauung der Firma Rettenmaier orientiert. Das Gebäude des Realisierungsteils hat die maximal mögliche Ausdehnung an der Wasserkante. In Konsequenz ist im Ideenteil die mögliche Gebäudetiefe begrenzt.
Durch den Realisierungsbau wird auf der Westseite der großzügige, grüne Freiraum städtebaulich gut gefasst. Das Gebäude bildet eine Vorder- und eine Rückseite aus. Die dadurch entstehende Anmutung wird im Preisgericht kontrovers diskutiert. Der Hauptzugang liegt auf der Südwestseite. Der Zugang von der Südwestseite liegt richtig, von Norden aus liegt er weit entfernt von der Mitte, die der WTZ-Turm bildet.
Das Gebäude besteht aus einem langen, schmalen 5-geschossigen Hauptbaukörper mit auf der Westseite im EG angedockten drei Werkstattgebäuden, die wiederum über 2 Höfe verbunden sind.
Innere Struktur, Funktionalität
Der Hauptbaukörper ist eine eineinhalbbündige Bürostruktur. Hierbei sind fast alle Büroflächen richtiger Weise nach Osten, zum Wasser orientiert. Auf der Westseite befinden sich konsequenter Weise die Treppenhäuser und die dienenden Funktionsräume, wie Lager und WC ́s. Der etwas lang gewordene Flur wird durch unterschiedliche Aufenthaltszonen und dazugehörende Lufträume unterbrochen und gegliedert.
Der Eingangsbereich mit Versammlungsraum und Workshopflächen bildet eine gut funktionierende und sinnfällige Einheit, selbst wenn der Rest des Hauses geschlossen bleibt. Bedingt durch den Eineinhalbbund ist der Grundriss nicht der Aufgabe genügend flexibel. Zufällige Kommunikation ist bedingt durch die langen Flure weniger möglich, bzw. nicht automatisch gegeben.
Die Materialien Holz und Beton sind konstruktiv sinnfällig angewandt. Außen ist es ein Betonraster, die Treppenhäuser sind ebenfalls aus Beton. Die Innenkonstruktion, inklusive Decken, sind aus Holz. Das Holz entfaltet ein angenehmes Raumgefühl, wie aus den Innenraumperspektiven ersichtlich.
Insgesamt würdigt das Preisgericht einen städtebaulich und architektonisch guten Ansatz, mit hoher gestalterischen Qualität. In Frage wird der Gebäudetypus gestellt, der trotz geplanter Lufträume im Inneren eine etwas eingeschränkte Flexibilität bietet.