Umbau Landarmen- und Militärinvalidenhaus zum Verwaltungssitz in Strausberg

Der Eingang erfolgt über die südliche Giebelseite. Die Eingriffe in den denkmalgeschützten Sockel sind minimal, Öffnungen verbleiben nur dort, wo sie funktional benötigt werden. Denkmalpflegerisch wünschenswert wäre eine stärkere Betonung der Giebelmitte. Der barrierefreie Zugang erfolgt über eine einladend geschwungene Rampe, die aber in der seitlichen Ansicht monumental dominiert. Vermutlich führt ihre Errichtung zu Kollisionen mit dem Wurzelwerk des vorhandenen Platzbaumes. Die Stellplätze an der Westfassade bleiben erhalten.

Funktional erfolgt die Erschließung über eine innenliegende Halle, die sich über eine einläufige Treppe verbunden, in beiden Geschossen wiederfindet und im Obergeschoss von oben direkt belichtet wird. Während die Halle im Obergeschoss eine attraktive Fläche mit Sitzmöglichkeiten und Fenstern zu den Büros bildet, könnte sie im Erdgeschoss bei/mit wenig Tageslicht zu dunkel wirken.

Die klare Grundrissgliederung spiegelt die Fassade wider und ermöglicht eine gute Orientierung im Gebäude. Im Erdgeschoss sind am Südgiebel Büros angeordnet und die Archivräume finden sich im Norden. Im Obergeschoss lagern um die Halle zu drei Seiten Büros.

Auf der vierten Seite, aus Richtung der ankommenden Treppe findet sich im Norden der Besprechungsraum und ein einzelnes Büro.

Alle Räume werden ausreichend natürlich belichtet und belüftet, eine Nachtauskühlung der Räume über die Halle ist möglich. Das Ost/West-orientierte Satteldach mit Stehfalzdeckung und auf den First begrenzten Dachfenstern ermöglicht eine einfache und ruhige Anordnung von Solarkollektoren.

Als funktional problematisch wird die fehlende Abtrennungsmöglichkeit der Archive von den Büros und die Lage des 2. Treppenhauses mit dem umständlichen Zugang zu den Teeküchen und dem Einzelbüro im Obergeschoss bewertet.

Insgesamt fügt sich dieser Wettbewerbseintrag durch seine regelmäßige und zurückhaltende Fassade gut in die historische Umgebung ein. Die Bestandfassade bleibt ablesbar und bildet mit der Ergänzung ein neues, gut proportioniertes Ganzes.