modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 02/2024

Neubau Verwaltungsgebäude Amt Biesenthal-Barnim

2. Preis

Preisgeld: 11.025 EUR

Benter Architektur GmbH

Architektur

Tim Corvin Kraus - Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Architekturmodellbau Gutenberg

Modellbau

grauwald studio Gesellschaft für Architektur und Bild

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der konzentrierte, weit in den Grünraum zurückgesetzte Baukörper besticht auch ohne Kenntnis der Bezüge zu Altem Rathaus und Marienkirche. Es liegt in der Natur des fünfeckigen Baukörpers, dass jeweils nur vergleichsweise schmale Fassadenabschnitte zur Ansicht gebracht werden. Die kompakte Anordnung ermöglicht eine gute Organisation der Abteilungen um die gemeinsame, durch ein seitliches Oberlicht von Süden belichtete Halle. Dem Konzept folgend ist der Saal in den Baukörper integriert: das bedingt eine unwirtschaftliche Überhöhung des gesamten Erdgeschosses und auch die unabhängige Nutzung des Saales ist nur mit Einschränkungen möglich. Wie bei allen kompakten Solitären erweisen sich zudem künftige Erweiterungen –hier als Aufstockung vorgeschlagen– als schwierig.

Der konzentrierte Baukörper unterstützt den Zusammenhang der umgebenden Grünräume und so wird richtigerweise auch der südliche Teil des Grundstücks von Stellplätzen freigehalten. Deren Aufteilung in zwei Gruppen im Norden hält einen großzügigen Grünbereich vor dem Haupteingang frei, auch wenn die Stellplätze hier in ihrer Wirkung wohl dennoch dominieren würden.

Die Kennzahlen spiegeln (trotz des überhohen Erdgeschosses) die Kompaktheit des Entwurfs, Volumen und Hüllflächen sind unterdurchschnittlich. Die so zu erwartende Wirtschaftlichkeit wird allerdings dadurch beeinträchtigt, dass Archive und ein Teil der Technikflächen in einem aufwendigen Untergeschoß hergestellt werden müssten. Zudem wäre die Realisierung wegen der Nähe zum Bestandsgebäude erschwert. Die vergleichsweiße große Tiefe der Büroflächen trägt zur Kompaktheit bei, sie erweist sich aber bei kleineren Räumen als problematisch.

Der Ausdruck des Gebäudes wird kontrovers diskutiert: was in Teilen des Preisgerichts als in seiner einfachen Klarheit dem Ort angemessen empfunden wird, kann auch hermetisch und abweisend erscheinen – dennoch: ein eigenständiger, in seiner Zeichenhaftigkeit kraftvoller Beitrag.