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Offener Wettbewerb | 06/2021

Witterungsschutz Römermauer mit Ideenteil zur Aufwertung des historisch geprägten Umfelds in Wiesbaden

3. Preis / Realisierungsteil

Preisgeld: 3.200 EUR

MICHAEL STOSS - ARCHITEKT

Architektur, Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser/innen der Arbeit wählen für den Schutz der Römermauer ein luftiges, fast fliegen-des Dach, das sowohl der leichten textilen Anmutung bekannter Überdachungen historischer römischer Veranstaltungsstätten als auch der temporären Überdachung von Grabungsstätten entlehnt scheint. Das Dach aus PTFE Glasfasergewebe wird von einer leichten Stahlkonstruktion gestützt und folgt der Mauerkrone in einem gefälligen Schwung.
Geschickt in die Stütz- und Dachkonstruktion platziert, verläuft ein ca. 2,00 m breiter Panoramasteg parallel zur Mauer. Er bewirkt nach Süden einen seitlichen Flankenschutz und bietet Be-sucher/innen die Möglichkeit die Mauer ´hautnah´ zu erleben.
Die Dachhöhe wird mit 6,00 m bis zu ca. 8,00 m angegeben. Hier stellt die Jury Fragen zur Angemessenheit und zu den Auswirkungen der Höhe des Daches auf den Flankenschutz der Mauer. Eine Reduzierung der Höhe ist aus Sicht der Jury zu erwägen, nicht nur wegen der optischen Dominanz der breiten Untersicht des Gewebes, sondern auch aufgrund der vermutlich nicht unerheblichen statischen Anforderungen aus Windlasten.
Kontrovers diskutiert wird auch die breite Untersicht des Daches, die dem Dach Leichtigkeit nimmt und städtebaulich stark in Erscheinung tritt. Darüber hinaus werden Fragen zur Alterung, zum Pflegeaufwand dem der Witterung und Verschmutzung ausgesetzten Gewebe gestellt.
Positiv hervorgehoben wird die reduzierte Art der Fundamentierung, da sie nur wenig in den Bodenhaushalt eingreift.
Insgesamt wird die Schutzkonstruktion als sympathische Lösung beurteilt, die der Römermauer weiterhin eine notwenige Präsenz lässt.
Zum Städtebau wird folgendes festgehalten: Vom Schulberg kommend ergänzt ein neuer Weg im südlichen Bereich die Anbindung an die Coulinstraße
Die Coulinstraße wird in ihrer Breite minimiert und durch eine Baumreihe ergänzt. Dadurch bildet sich westlich eine breite Bürgersteigsituation, die jedoch leider nicht näher ausformuliert wird, steinern bleibt und Fragen der Nutzungsaneignung offenlässt.
Generell bietet das städtebauliche Konzept wenig neue Ansätze.