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Offener Wettbewerb | 04/2021

Neubau Feuerwache Ost der Berufsfeuerwehr in Graz (AT)

Perspektive

Perspektive

Anerkennung

Preisgeld: 5.000 EUR

LOSTINARCHITECTURE

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau und Architektur:
Durch die städtebaulichen Vorgaben und dem vorgelagerten Hof mit den verkehrstechnisch notwendigen Ein- und Ausfahrten entwickelt sich der Baukörper als einfache Großform entlang der Grundgrenze.

Das Gebäude wird durch ein Wechselspiel der Materialen und Freiräume klar gegliedert. Heller Sichtbeton und durchlaufende Bänder unterstreichen die optisch horizontal wirkende Ausrichtung der beiden Obergeschoße, die gleichzeitig als Vordach für die Fahrzeughalle dienen. Das Fluchtstiegenhaus bildet die „Schattenfuge“ zum angrenzenden Altbestand. Die Atrien strukturieren die innere Erschließung durch den Lichteinfall und der spürbaren Erweiterung des Innenbereiches. Das Innere des Gebäudes wird geprägt durch Sichtflächen - Holz und Beton - der ablesbaren Konstruktion. Holz- und Linoleumböden ergänzen das optische Erscheinungsbild.

Außenbereiche:
Die Anforderungen für den Feuerwehreinsatz ermöglichen keine vorgelagerten Freiräume im Hofbereich. Deshalb sieht das Konzept das Verlagern dieser Bereiche in das Gebäude vor. Es entstehen hohe Raumqualitäten mit fließendem Übergang von Innen- und Außenraum und differenzierten Aus- und Durchblicken.

Funktionen:
Der Haupteingang ist freigespielt von der Bestandsbebauung und am Nordosteck des Gebäudes situiert. Von dort gelangt man direkt ins Foyer und in die Garderoben, von denen man via Schmutzschleuse in die Fahrzeughalle gelangt. Die oberen Geschoße sind barrierefrei zu erreichen. Durch das zusätzliche Notstiegenhaus und die mittige Anordnung der Rutsche in die Fahrzeughalle sind - kurze Wege - garantiert. Optimale Abläufe im Einsatzfall sind so gewährleistet. Im ersten Obergeschoß sind die Ruheräume, Waschräume und der Fitnessbereich angeordnet. Sämtliche Bereiche der Offiziere sind kompakt mit Möglichkeiten zur Benutzung des Atriums zusammengefasst. Darüber befinden sich die restlichen Büroeinheiten, der Schulungs- und der Mannschaftsraum. Dieser Bereich kann für Veranstaltungen raumübergreifend genutzt und in den Freibereich erweitert werden.

Dachbegrünung - Retention:
Der teilweise extensive Aufbau der Dächer dient als Wasserrückhaltefläche. Die Feuchtigkeit kann bei höheren Temperaturen an die Außenluft zurückgegeben werden und trägt einen Teil zum Mikroklima der Stadt bei. Da die Pausen oft kurz sind, war es unser Ziel in jedem Geschoss attraktive Freiflächen anzubieten, die sich in unmittelbarer Nähe der Aufenthaltsräume befinden.

Ökologie:
Es werden HFKW- , HFCKW,PVC-haltige Baustoffe und Verbundbaustoffe komlett vermieden. Natürlich nachwachsende Rohstoffe werden mit recycelten Stoffen kombiniert - Ökobeton, Massivholz und Recyclingaluminium. Die Ausbildung der Atrien unterstützt die Querlüftung und damit eine schnellere Abkühlung in den Sommermonaten. Die Dächer und die bauteilaktivierte Decke über dem Erdgeschoß garantieren ein konstantes Raumklima. Fernwärme und PV-Anlage unterstützen die Minimierung des Energieverbrauchs.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt überzeugt grundrisslich und funktional durch eine ausgewogen Balance an rationaler Ordnung und pointierten Aufweitungen. Die horizontal gebänderte Fassade mit weißen und alu‐farbenen Fassaden‐ bzw. Fensterfarben trägt aber wenig zu einer eindeutigen Identitäts‐ und Adressbildung bei. Dass der Übungsturm in der plastischen Ausarbeitung des Projekts gar keinen Eingang findet, wird von der Jury kritisch gesehen.
Lageplan

Lageplan

Grundrisse

Grundrisse

Ansicht & Schnitte

Ansicht & Schnitte

Detail

Detail