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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2011

Feuerwehrgerätehaus

Anerkennung

Leistungsphase Architekturbüro silge.werner GbR

Architektur

Erläuterungstext

LAGE_Das Gebäude optimiert die Nutzung des Wettbewerbsgrundstückes, indem es sich u-förmig um einen Hof gruppiert. Mit dieser Form öffnet es sich zur verkehrsreichen Alverskirchner Strasse und bildet einen schützenden Rand zur dahinterliegenden Wohn- und Schulbebauung. Nördlich gliedern sich, die für den Alarmfall vorgehaltenen Parkplatzflächen der Feuerwehr an. Im Alltag sind diese als Freifläche für Spiel und Sport nutzbar. Im südlichen Teil des Wettbewerbsgrundstückes kann die vorhandene Grünfläche mit altem Baumbestand erhalten bleiben.

BEZUG ZUM UMFELD_Ein eingeschossiger Ziegel-Baukörper orientiert sich in seinem Maßstab, Materialität und Fassadensprache an der angrenzenden Wohnbebauung. Hier sind Funktionsräume der Feuerwehr und Ruheräume der Rettungswache angeordnet. Die Nachbarbebauung ist dreiseitig vor der Lärmemmision der ausrückenden Fahrzeuge geschützt.
Zur Alverskirchender Straße prägen 3 Gebäudevolumen das Bild: Der Übungsturm, die langgestreckte Fahrzeughalle der Feuerwehr sowie ein in der Höhe profilierter Kubus, welcher die Rettungswache, die Verwaltung und Schulungsräume der Feuerwehr aufnimmt. Die Fahrzeughallen erhalten vorgestellte Torrahmen. Diese verdeutlichen die Funktion und wandeln die rein technische Halle zum Gebäude, zum adäquaten städtischen Baustein.

Absicht war es ein selbstbewusstes und adressbildendes Gebäude in die Umgebung einzufügen und so zu einer räumlichen Aufwertung der gesamten Umgebung zu führen. Der derzeitig seelenlose Transitcharakter der Straße erhält eine gestalterische Aufwertung und eine damit einhergehende Entschleunigung des passierenden Verkehrs.

INNERE ORGANISATION_Organisatorisch sind die Einsatzbereiche der Feuerwehr- und Rettungswache getrennt. Dennoch gliedern sich im ständig besetzten Baukörper der Rettungswache Verwaltungsflächen und Schulungsräume der Feuerwehr an. Dies trägt sowohl zu kurzen kreuzungsfreien Wegen als auch zu schneller und vernetzter Handlungsfähigkeit der Feuer- und Rettungswache bei. Der Schulungssaal mit Foyer und sanitären Anlagen ist im Bedarfsfall autark nutzbar. Die innere Organisation berücksichtigt aus energetischen Gründen die Bündelung von "warmen" Räumen.

KONSTRUKTION_Grundsätzlich wird das Gebäude in konventioneller Bauweise errichtet. Es werden überwiegend regional verfügbare, langlebige und wiederverwertbare Materialien eingesetzt. Der Äußere eingeschossige Kranz erhält ein zweischaliges Ziegelmauerwerk. Die inneren zur Straße gerichteten Ansichten der Baukörper erhalten entsprechend ihrer Funktion einen technischeren Gebäudecharakter. So erhalten die Fahrzeughallen gedämmte, weiss-transluzente Profilglassfassaden. Die den Hallen vorgestellten Torrahmen werden in Sichtbetonqualität ausgeführt. Dieses gestalterische Thema wird abgewandelt als zweischalige Konstruktion auf den Verwaltungsbereich übertragen. Die Dachflächen werden als unterlüftete Kaltdachkonstruktion mit extensiver Begrünung ausgeführt. Diese Dachflächen bieten zudem die Option großflächige solare Gewinne in Form von Wärme-, Kälte oder Strom zu generieren, welche auch für die Grundversorgung des Gebäudes eingesetzt werden können.

ENERGIE_Aus energetischer Sicht werden in der Umsetzung zwei Grundregeln angewandt: Die Vermeidung von energetischen Verlusten im Winter und die Vermeidung von ungewünschten energetischen Gewinnen im Sommer. Unabhängig von der Wahl der technischen Hilfsmittel zur Kompensation unerwünschter Energie wird so der Grundbedarf hierfür minimiert. In diesem Kontext sei darauf verwiesen, dass faktisch jeder Raum über die Möglichkeit der natürlichen Belichtung und
Belüftung verfügt.
Der die Grundversorgung sichernde konventionelle Energieträger ist frei wählbar. Die Gesamtenergiekonzeption integriert die solaren Potentiale. Das Gebäude bietet strukturell die notwendigen Installationsorte und Wege für unterschiedlichste oder ggf. später wechselnde Energieträger.