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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2016

Um- und Neubau von Bettenhäusern - Fachklinik Haus Renchtal

Plan 01

Plan 01

Teilnahme

archis Architekten + Ingenieure GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Konzept
Durch die Umstrukturierung des Haus Renchen sollen die funktionalen Zusammenhänge des Klinikalltags verbessert werden. Mitarbeitern und Gästen soll der Alltag in der Klinik so angenehm wie möglich gemacht und den Bewohnern der Übergang in den normalen Alltag außerhalb erleichtert werden. Dazu werden Angebote geschaffen, die die soziale Interaktion und das Miteinander der Menschen fördern. Der gemeinsame Aussenraum wird durch Treffpunkte ergänzt und die zentralen Orte der Kommunikation verstärkt. Den Bewohnern soll der Rahmen für einen strukturierten Tagesablauf geboten werden, mit einer räumlichen Trennung von Wohnraum und "Arbeitsplatz". Die Qualität der Aussenräume und der Verbindungswege spielen hier eine wesentliche Rolle, wie auch die zentrale und attraktive Lage des Freizeitbereichs. Das beiläufige Erzeugen von alltäglichen Situationen beim Kaffeetrinken im neuen Foyer (Haus A), an der zentralen Feuerstelle, beim gemeinsamen Grillen oder Public-Viewing in der Sport-Arena sollen auf die Rückkehr in die Welt vorbereiten.
Der Bettenhausneubau soll sich selbstverständlich in die bestehende Gebäudestruktur und die Landschaft einfügen und gleichzeitig die landschaftlichen Qualitäten für die Bewohner erlebbar machen. Gleichzeitig sollen die privaten Wohnräume einen Rückzugsbereich bieten, in dem der Bewohner aus der Ruhe ,die er dort vorfindet, Kraft schöpfen kann.

Erschliessung
Zur Verbesserung der Qualitäten der Aussenräume hilft die Neusortierung der Hofsituation entsprechend der unterschiedlichen Nutzungen. Die dienenden Nutzungen werden im nördlichen Bereich der Grundstückszufahrt konzentriert. Die Müllsammelanlage wird versetzt und bildet mit der Anlieferung an Küche + Wäscherei und 11 neuen PKW Stellplätzen den zukünftigen Wirtschaftshof. Der Bereich zwischen den bestehenden Klinikgebäuden A und B sowie dem Neubau wird umgestaltet und mit verschiedenen Freizeitnutzungen und Aufenthaltsmöglichkeiten versehen. Hier entsteht das neue Zentrum des Haus Renchen in den Aussenanlagen. Eine großzügige mit Sitzstufen terrassierte Feuerstelle und ein Grillplatz laden zu gemeinschaftlichen Erlebnissen ein.
Die Neustrukturierung schafft klare Wegebeziehungen zwischen den Klinikgebäuden und eine klare Zuordnung der Aussenbereiche. Der Zugang zum Bestandsgebäude Haus A vom Hof wird aufgewertet. Ein Vordach betont den Zugang und die Neugestaltung der Zugangssituation mit Ausbildung eines einladenden Foyers geben dem internen Haupteingang des Gebäudes eine adäquate Ausformulierung.
Der Neubau des Bettenhauses wird auf der selben Ebene erschlossen wie das Bestandsgebäude Haus B und über eine gemeinsame Erschliessungszone nördlich an dieses angefügt. Der Aufzug steht somit zukünftig beiden Gebäuden zur Verfügung. An diesem Gelenk liegen zudem die Aufenthaltsräume des Neubaus und gemeinsam zu nutzende Terrassen auf allen Etagen.

Umstrukturierung Haus A
Das Bestandsgebäude wird im Untergeschoss (Ebene 0) neu sortiert und erhält klar definierte Nutzungsbereiche. Die Zugangssituation vom Hof wird umgestaltet und ihrer Wichtigkeit als zentraler Verteiler entsprechend aufgewertet. Hier entsteht ein Foyer mit Getränketheke und Sitzgelegenheiten. Von hier betritt man im Süden die neue Physiotherapie. Hier liegen Behandlungzimmer, sowie die Räume der Beschäftigungstherapie und der Gymnastikraum. Dieser öffnet sich zum Flur und schafft so ein großzügiges Raumgefühl. Die Fenster zum Hof können optional bodentief vergrößert werden und so die Belichtung verbessern. Der Bereich der Physiotherapie ist im mittleren Gebäudeteil konzentriert und kann nach Bedarf abgeschlossen werden, ohne die Nutzung der anderen Bereiche einzuschränken.
Im Süden von Haus A wird das bestehende Schwimmbad mit den anliegenden Nebenzonen zum neuen Freizeitbereich umgenutzt. Über eine Rampe wird der Übergang barrierefrei hergestellt. Hier liegen der Spielraum als offener Bereich zum Hof, sowie Kraftraum mit Büro und der Sauna- und Wellnessbereich. Das Schwimmbad wird partiell in seiner Raumhöhe erhalten und als Sport-Arena bzw. Kino genutzt. Sitzstufen laden hier zur gemeinschaftlichen Freizeitgestaltung der Klinikbewohner ein. Ein neuer Zugang vom Hof ermöglicht die Nutzung des Freizeitbereiches unabhängig von den anderen Gebäudeteilen. Die Verlagerung der Sauna in den schwer zu belichtenden Bereich im Osten des Gebäudes ermöglicht die Öffnung der Fassade zum Hof im Westen und eine ausreichende natürliche Belichtung der offenen Freizeitzone.
In den beiden Obergeschossen (Ebenen +2 und +3) werden die Zimmer neu aufgeteilt um eine zeitgemäße Zimmerstruktur mit individuellen Nasszellen zu erzeugen. Es entstehen hier nach Umbau 24 Zimmer, davon 19 Einzelzimmer, 3 Rollstuhl gerechte, barrierefreie Zimmer und 2 Zimmer zur temporären Doppelbelegung. Die bestehenden Sanitärkerne werden rückgebaut, lediglich in Nachbarschaft des Haupttreppenhauses und des Aufzugs wird der Sanitärbereich zum Besucher-WC und Putzmittelraum umgebaut. Die Aufenthaltsräume bleiben in Ort und Größe erhalten. Die Lage am Treppenhaus sowie die Ausrichtung nach Westen sind ideal. In Ebene +3 bleiben die Balkone erhalten um den Bewohnern auch zukünftig eine hohe Aufenthaltsqualität zu bieten sowie zur Minimierung des Eingriffs in die Gebäudestruktur. Die Balkonzone wird mit einer Holzschalung neu verkleidet und stellt so den Bezug zur Fassade des Neubaus her. Die Zimmer in Ebene +2 können optional bzw. im Zuge einer umfassenden Fassadensanierung durch bodentiefe Fenster mit einem kleinen Balkon aufgewertet werden.

Neubau Bettenhaus
Das neue Bettenhaus beinhaltet 32 funktionale, zeitgemäße Einzelzimmer mit individuellen Nasszellen. Die Zimmer sind beidseitig an einen großzügigen Wohnflur angeordnet. Der Flur ist durch Dachfenster und Deckenausschnitte auf allen 3 Ebenen natürlich belichtet und bietet dank seiner Weite Raum für Sitzbänke und damit die Möglichkeit zum Verweilen und zur sozialen Interaktion. Die Zimmer sind beidseitig durch eine Balkonzone ergänzt und bieten den Bewohnern einen unverstellten Ausblick ins Grüne. Die Aufenthaltsräume liegen in der Koppelzone zum bestehenden Bettenhaus B und verfügen jeweils über eine großzügige West-Terrasse. Auf jeder Etage befinden sich am Treppenhaus eine Garderobe, sowie Besucher-WCs und ein Putzmittelraum. Die Nebenräume liegen in der untersten Ebene auf der Ostseite im Bereich des Hanges mit einem eigenen Aussenzugang. Der Anschluß an Haus B erfordert den Rückbau der nördlichen Balkone sowie die Umorganisation des PC-Raums im UG. Die Balkone werden durch die neuen Terrassen vor den Aufenthaltsräumen ersetzt, der im UG entfallene Abstellraum wird in den Abstellräumen des Neubaus kompensiert.

Konstruktion + Materialität
Der Neubau wird in massiver monolithischer Bauweise mit hochdämmendem Mauerwerk errichtet. Die Geschossdecken werden in Stahlbeton ausgeführt. Dank geringer Spannweiten genügt hier eine geringe Deckenstärke. Das Dach wird als asymmetrisches Satteldach in Holzkonstruktion ausgeführt und mit einer Zwischensparrendämmung sowie Stehfalzblecheindeckung versehen. So entsteht ein als Lagerraum nutzbarer Dachboden. Die relativ flache Dachneigung orientiert sich am benachbarten Bestandsgebäude. Die Erschliessungs- und Koppelzone zum Haus B setzt sich in seiner Erscheinung vom Baukörper ab und verbindet altes und neues Bettenhaus. Hier trennt ein begrüntes Flachdach die beiden Baukörper. Die Giebelfassaden sind verputzt. Auf der Ost- und Westseite sind die Balkonzonen mit einer Holzschalung verkleidet. Wandaufbau sowie Fensterqualitäten entsprechen der aktuellen gesetzlichen Anforderungen.
Plan 02

Plan 02

Modell

Modell

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