Neubau eines Gesundheitszentrums in Erfde

Der Neubau des Gesundheitszentrums in Erfde hat als grundlegender Teil der Daseinsfürsorge für den Ort und die Region große Bedeutung. Dieser Bedeutung entsprechend zeigt sich der Entwurf an der Landstraße selbstbewusst und weckt mit einem sich in den Straßenraum reckenden Gebäudeteil Aufmerksamkeit. Dieser betont gleichzeitig den Eingang zu dem Gebäudekomplex Durch die auf- und absteigenden Dächer, die Firstausrichtung und die moderate Höhe passt sich das Gebäude maßstäblich und gestalterisch an die geplanten Ein- und Mehrfamilienhäuser der näheren Umgebung an. Von einer eingeschossigen Bauweise an der westlichen Planstraße entwickelt sich das Gebäude durch einen Wechsel in der Dachgeometrie zu einem zweigeschossigen Bereich an der östlichen Grundstücksgrenze. Der zweigeschossige Gebäudeteil ragt nördlich in den Straßenraum hinein. Durch das Auf- und Ab der geneigten Dächer wirkt das Gebäude lebhaft und regionaltypisch. Das Gebäude wird durch die Fassadengestaltung klar in Erd- und Obergeschoss bzw. Dach gegliedert, wobei das Erdgeschoss das Material der Konstruktion aufgreift und diese auch nach außen zeigt. Bereiche mit einer vertikalen Holzschalung wechseln sich mit verglasten Fassadenelementen und den nötigen Tür- und Fensteröffnungen ab. Das Raster von 1,25m ermöglicht barrierefreie Öffnungen. Dieses System erlaubt auch durchgehende Schaufensterfassaden, wie sie für die Apotheke und das Sanitätshaus sinnvoll sind. Das Obergeschoss wird durch eine geschuppte Faserzementfassade bestimmt, welche den Baukörper wie eine Haut umschließt. Im Obergeschoss werden alle Öffnungen als Lochfassade ausgebildet. Die gestalterische Trennung der beiden Geschosse schafft einen Kontrast zwischen Offenheit im Erdgeschoss und körperhafter Verschlossenheit im Obergeschoss. Die Verwendung des Fassadenmaterials auf dem Dach verstärkt diesen körperhaften Eindruck noch einmal. Zentrales und verbindendes Element des Gebäudes ist der Innenhof, von dem vor allem die Hauptnutzungseinheiten im Erdgeschoss, die Tagespflegeeinrichtung und das Ärztezentrum, profitieren. Das Gebäude wird von Norden aus über ein kompaktes, zentrales Foyer erschlossen. Von hier aus sind alle Funktionen direkt erreichbar. Durch den daran anschließenden Hof wird das Foyer von zwei Seiten belichtet. Die Apotheke erhält zusätzlich einen eigenen Eingang vom Vorplatz und zeigt sich zur Landstraße mit großzügigen Schaufensterflächen. Während die sonstigen Funktionen im Erdgeschoss Platz finden, befinden sich die Physiopraxis mit medizinischer Trainingstherapie und der Pflegedienst barrierefrei über einen Aufzug erreichbar im ersten OG. Die Tagespflege und die Arztpraxis sind im hinteren, ruhigeren Bereich untergebracht, beide mit Bezug zum Innenhof bzw. die Tagespflege zusätzlich zu der entstehenden Gartenfläche.