Generalplaner-Wettbewerb | 07/2022
Neubau Leitspital Liezen (AT)
©Thomas Lorenz ZT GmbH, Habeler & Kirchweger Architekten, Visualisierungen: schreinerkastler
Anerkennung
Architektur
Habeler & Kirchweger Architekten
Architektur
Schreiner, Kastler - Büro f. Kommunikation GmbH
Visualisierung
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Projekt wurde hochwertig entwickelt und detailliert ausgearbeitet. Sämtliche medizinischen Funktionen wurden an klar formulierten Haupt- und Nebenmagistralen in einer Doppelkammstruktur angeordnet und ein Höchstmaß an funktioneller Synergie zwischen den Funktionsbereichen hergestellt. Es wird daher eine gute Orientierbarkeit im Gebäude angenommen. Das Ankommen für unterschiedliche Patientengruppen wurde ebenso gut gelöst.
Die sehr strenge orthogonale Gliederung des Gebäudes erntet teilweise Kritik, insbesondere im Zusammenspiel mit dem umliegenden Landschaftsraum, in dem es zum Teil als Fremdkörper wahrgenommen wird. Die aufgesetzten drei stationären Baukörper wirken relativ hart im Kontext mit der vorhandenen Geländestruktur. Insbesondere, da vom Preisgericht befürchtet wird, dass die gezeigten Darstellungen das Bauvolumen zu optimistisch darstellen.
Funktionell wurde das Projekt positiv beurteilt. Sowohl die Stationen, als auch die Ambulanz würden in der gezeigten Form gut funktionieren. Es wird weiters positiv gesehen, dass fast alle Räume außenliegend sind. Hier wurde eine sehr gute Quote erreicht, die jedoch mit massiven Abgrabungen erkauft wurden. Nur der Stützpunkt ist belichtungsmäßig etwas benachteiligt. Einige Räume sind schlauchartig und es wird eine eingeschränkte Nutzbarkeit erwartet. Die Innenhöfe erscheinen ausreichend dimensioniert und dürften gut funktionieren. Bei der Orientierung der Bettentrakte wurde die Ausrichtung gutiert. Ein „sich gegenseitig in die Zimmer schauen“ konnte so effektiv verhindert werden.
Bei der Baukörpergestaltung wurde die Material- und Konstruktionswahl als sinnvoll erachtet. Die Bettentrakte in Holzhybridbauweise erscheinen angemessen. Die Fassade in diesen Bereichen wirkt jedoch sehr garniert und für den intendierten Zweck eher aufwändig. Die Beschattungswirkung der Wartungsbalkone wurde positiv aufgenommen.
In Summe handelt es sich um ein gut ausgearbeitetes Projekt mit vielen Stärken, das vom Preisgericht mit einer Anerkennung gewürdigt wird.
©Thomas Lorenz ZT GmbH, Habeler & Kirchweger Architekten, Visualisierungen: schreinerkastler