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Konkurrierendes Gutachterverfahren in Anlehnung an RPW | 09/2013

Kindertagesstättenersatzneubau der Ev.-Luth. Michaelis-Friedens-Kirchgemeinde

3. Preis

Preisgeld: 750 EUR

Giersdorff Architekten

Architektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAU
Das zu bebauende Eckgrundstück an der Fritz-Seger- Ecke Richterstraße hat einen nahezu geschlossenen, erhaltenswerten Baumbestand an den Straßenfronten.
Die vorhandenen Bäume sind für die Qualität des Standortes als Kindertagesstätte maßgebend. Um diese Qualität zu stärken, die Bäume in die Freifläche zu integrieren, das Haus Richtung Südenn auszurichten - also um das Grundstück optimal auszunutzen, wurde der Baukörper an die rückwärtige, nördliche Grundstücksgrenze gerückt. Dadurch ist es möglich, eine große zusammenhängende Spielfläche im Süden und Osten, einzurichten. Die Haupt- und Gruppenräume orientieren sich so Richtung Süden zum Garten, die Nebenräume nach Norden.
Das Gebäude wird von der Richterstraße auf der Giebelseite erschlossen. Der Zuweg trennt zudem den Garten von den dienenden Erschließungsflächen mit der Zufahrt für die Anlieferung und Parkplätze.

ARCHITEKTUR
Der Baukörper besteht aus einem 2-geschossigen Hauptgebäude mit asymmetrischem, innen bis in die Spitze geöffnetem Satteldach, sowie einem eingeschossigen Funktionsanbau im Norden. Die geschlossene Lochfassade des Hauptgebäudes ist in langlebigem Sichtmauerwerk ausgebildet und soll sich massiv schützend um die Einrichtung legen. Die zurückgesetzte, verputzte Südfassade mit ihren großen Verglasungen öffnet das Gebäude zu Garten hin. Der Außenwand vorgelagert sind durchgehende Holzstützen, die den Laubengang abfangen und die Fassade vertikal gliedern.
Der nördliche Anbau beinhaltet dienende untergeordnete Räume und orientiert sich mit seiner Form am Grundstück und dem gegenüberliegendem Schulgebäude.

Am Eingangsbereich, mit Zugang zum Leiterinnenbüro und Einblick in den Multifunktionsraum, schließt das helle, über eine große Verglasung im OG belichtete Foyer an. Hier befindet sich das Besprechungszimmer, das mit Infowand und Sitzmöglichkeiten im Foyer ein Elterncafe sein kann. Weiter angegliedert an das Foyer sind das Besucher-WC und der Aufzug. Das Foyer bildet als Knotenpunkt den Zugang zum angrenzenden Krippenbereich, zum Kindergartenbereich im OG, zum Garten, zum Raum für differenziertes Arbeiten, sowie zum Wirtschafts- und Küchenbereich im Anbau.
Im OG befinden sich die Gruppen und Nebenräume des Kindergartens, sowie das Atelier, Personal- und Wäscheräume. Durch das asymmetrische Satteldach steht den Gruppenräumen eine große Raumhöhe zur Verfügung, während die Nebenräume und der lichte Flur im OG mit geringeren Höhen auskommen. Vom Atelier aus kann direkt die nördliche Dachterrasse betreten werden und für Arbeiten im Freien genutzt werden.

Sowohl im Krippen- als auch im Kindergartenbereich gibt es Aufweitungen im Flurbereich, die ein entspanntes Anziehen der Kinder ermöglichen und zudem Sitz- und Kommunikationsinseln für die Eltern darstellen. Eine weitere Aufweitung im Flurbereich im OG ist ein bespielbarer Luftraum über dem Foyer. Eine Kletterskulptur aus verschachtelten Gitterelementen ist licht- und luftdurchlässig und verbindet die beiden Geschosse. Sie ist für die Kinder ein Platz zum Klettern und Zurückziehen, und ermöglicht beiderseits Blicke aus einer ungewohnten Perspektive in beide Ebene des Hauses.

Der Wirtschaftsbereich hat einen separaten Eingang mit Anlieferung von der Richterstraße. Hier kann eine geringere Raumhöhe angesetzt werden, was die Nutzung des Daches des eingeschossigen Anbaus im OG als barrierefrei zugängliche Dachterrasse ermöglicht. Die Umkleiden für das Küchenpersonal sind der Küche angegliedert.
Der Kinderwagenraum befindet sich von außen zugänglich ebenfalls im Anbau. Eine Unterstellmöglichkeit für Krippenwagen und Fahrradanhänger ist abseits des Hauptgebäudes als separater Baukörper geplant und flankiert den Zugang zum Kindergarten.

FREIFLÄCHE
In den Freianlagen können die Kinder spielerisch ihre Umwelt kennen lernen, sie erkunden, sie verändern und auf Abenteuerreise gehen.
Das Außengelände untergliedert sich in einen Bereich für die Kinderkrippe und einen Bereich für den Kindergarten. Die Bereiche sind durch lose Sträucherbepflanzung von einander abgetrennt, aber dennoch durchlässig. Sowohl für die Krippe als auch für den Kindergarten gibt es einen vorgelagerten Terrassenbereich.
Der Haupgartenzugang aus dem Gebäude führt zur Kiga-Terrasse und bildet auch den Begegnungspunkt für die abholenden Eltern. Hier befindet sich auch eine Gartentoilette für die Kinder. Hochbeete an der Südfassade beruhigen als leichte Trennung zum Spielgarten das Geschehen vor der Fassade und den Gruppenräumen. Der Spielgarten lädt zur aktiven Nutzung durch die Kinder ein. Die Bäume/Baumgruppen werden für Baumhäuser, Kletterparcours und Baumschaukeln genutzt. Angeboten werden unter anderem noch Sandspielflächen mit einer Felsenlandschaft und Wasserlauf, Rollerstrecke, Nestschaukeln und diverse Kletterelemente. Die Bäume liefern eine natürliche Beschattung der einzelnen, für die verschiedenen Altersgruppen differenzierten Aktionsflächen.