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Einladungswettbewerb | 03/2017

Kindergarten am Grindel

1. Anerkennung

Johannes Nägele

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Projektverfasser setzt einen zweigeschossige n, klar strukturierten Baukörper derart in den östlichen Bereich des Planungsareals, dass eine dialogfähige Nähe zum Altersheimbestand generiert wird. Der Grünraum zum Grindelkanal wird zum Freispielbereich der Kinderbetreuung, der Kanal begleitende Fuß- und Fahrradweg wird nach Westen umgeleitet. In der Folge entsteht im Westen des Baukörpers eine große Spielwiese , die auch die Funktion des öffentlichen Spielplatzes einschließlich Hartplatz übernehmen kann und an der Hasenfeldstraße an einen objektgewidmeten Parkraum grenzt. Nach Diskussion, nochmaliger Begehung des Ortes, sowie in der Folge von Projektvergleichen gelangt die Jury jedoch zu der Ansicht, dass die vorgeschlagene Verortung des Baukörpers keinen wirklich schlüssigen Dialog mit dem nördlichen Bestand herbeizuführen vermag und die abgeschlossene Gartenzone weniger Öffentlichkeit vermittelt als die bestehende ortsräumliche Situation. Im Gegenzug scheint die Besetzung des westlichen, straßenbegleitenden Bereiches des Planungsareals mit einem ordnenden und Öffentlichkeit vermittelnden Baukörper zu einer gravierenden Aufwertung des Ortes zu führen. Die Jury kann daher die Entscheidung des Projektverfassers nicht mittragen. Der Baukörper selbst besticht durch seine räumliche Qualität und Stringenz, auch wenn der strukturelle Habitus eher den Eindruck eines Betonbaus vermittelt, was aber durchaus auch positiv gesehen werden kann. Di e innenräumliche Situation, zusätzlich aufgewertet durch die Protokoll Preisgerichtsitzung Kindergarten Am Grindel Lustenau Ausgabe 2017.03.16 | 9-11 beiden kleinen Innenhöfe ist von klarer Orientierung, die räumlichen Übergänge im Erdgeschoss zum Garten sind, ebenso wie die überdachten Freizonen im Obergeschoss, stimmig und präzis zonierte Bereiche der Baukörperkontur. Die Haupterschließung im Osten der Wohnstraße scheint aus Sicht der Ortsplanung hingegen verkehrstechnisch problematisch , die Entfernung zum Parkraum an der Hasenfeldstraße für die Alltagsnutzung zu groß. Der nördliche Gartenausgang in den verlegten Fuß- und Fahrradweg ist nicht wirklich überzeugend. Insgesamt ein sehr wertvoller Beitrag zum Verfahren, der neben der vermittelten, baukünstlerischen Qualität auch die Diskussion zu den ortsbaulichen Prämissen geschärft und angeregt hat.