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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2021

Neubau Kindertagesstätte in Mittelbiberach

3. Preis

Petzold-Schmidt, freie Architekten GbR

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 1005 schlägt einen winkelförmigen Baukörper vor, dessen langgestrecktes, zweigeschossiges Volumen entlang der Verlängerung der Schulstraße um einen eingeschossigen Annex gegenüber der Sporthalle ergänzt wird.

Leider wird diese klare Setzung nach Süden hin um ein weiteres winkelförmiges Element ergänzt, das der Unterbringung von Kinderwagen und der Überdachung von Fahrradstellplätzen dient. Der im Grunde schon durch Schule, Kita und Halle gefasste Platzraum wird damit unnötigerweise nochmals unterteilt. Zudem wird es durch den Anbau erforderlich, das Gebäude insgesamt weit nach Norden und damit in die nördlich anschließende Böschung und Raumreihe zu schieben.

Vom Vorplatz aus betreten die Besucher den großzügigen Eingangsbereich der Kita, der sich leider nur zum Platz hin öffnet. Im Hinblick auf seine Raumtiefe wäre ein weiterer Außenbezug, z.B. zum Außenbereich der Kita, zur Orientierung und als Tageslichtquelle wünschenswert.

Von diesem Foyer aus gelangen die Besucher auf kurzem Weg zu den verschiedenen Räumen des klar und nachvollziehbar organisierten Hauses. Alle Bereiche liegen an der richtigen Stelle. Die gleichzeitig als Spielflure genutzten Erschließungsflächen sind gut dimensioniert. Aufweitungen im Bereich Garderoben schaffen Außenbezüge und Orte des Ankommens im Zugangsbereich vor den Gruppenräumen. Die vom Eingang weit entfernte Lage der Garderoben wird jedoch kontrovers diskutiert.

Die Positionierung und Gliederung von Essbereich und Bewegungsraum werden besonders positiv bewertet. Durch ihre Lage ist eine separate Nutzung der Räume möglich, ohne dass die räumlichen Qualitäten des zentralen Eingangsbereiches beeinträchtigt würden. Zusammengeschaltet öffnet sich die große Fläche sowohl zum Platz als auch zum Garten hin und ermöglicht damit vielfältige Nutzungen im Betrieb wie bei Veranstaltungen. Die Anlieferung von Küche und der Zugang zum Müllraum in diesem Bereich bleibt jedoch unklar.

Die Arbeit ist hinsichtlich der Bruttogeschossfläche flächenmäßig der größte Beitrag und liegt deshalb mit ihren wirtschaftlichen Kenndaten im oberen Bereich.

Insgesamt stellt der Entwurf einen soliden Beitrag dar, bei dem vor allem der vielfältig nutzbare Gemeinschaftsbereich überzeugt. Der südlich vorgelagerte Anbau und der weit nach Norden in Hangkante und Baumreihe eingreifende Baukörper trüben leider den insgesamt positiven Eindruck.