Soziale Mitte - Gemeinschaftszentrum in Schorndorf

Das Gebäude präsentiert sich dominant in der neuen
Ortsmitte von Schorndorf. Durch zwei versetzte Quader
gelingt dem Verfasser eine gute Zonierung der
Außenbereiche. Über den „Entree“-Platz ist der Hauptzugang
zum neuen Gemeinschaftszentrum klar definiert. Die
separate Erschließung der Wohnungen ist im Norden richtig
angeordnet. Die innenräumliche Organisation im
Erdgeschoss ist übersichtlich und erfüllt alle Anforderungen
gut – insbesondere auch die der Tagespflege.
Die Konzeption des Saales ermöglicht vielfältige Nutzungen
und Beziehungen zu den Außenräumen im Norden und
Süden. Die Anordnung eines Ruhegartens in Verbindung mit
den Ruheräumen wird begrüßt.
Nachteilig bewertet wird die Küchenanlieferung von der
Staatsstraße aus. Ebenso gibt die Ostfassade des Gebäudes
keine angemessene gestalterische Antwort auf die Nachbarschaft zur Kirche.
Die Wohnungen im Obergeschoss sind konsequent aus der
Baukörperkonzeption entwickelt, mit dem Nachteil, dass sich
einige ungünstig orientierte Räume ergeben. Die unterschiedliche Qualität der 14 Wohnungen dürfte die Vermietbarkeit
einiger Wohnungen erschweren (z.B. reine Nordwohnungen,
Wohnungen nur mit Ostbalkon). Die beiden im Erdgeschoss
nach Westen orientierten R-Wohnungen sind als zusätzliches
Angebot denkbar.
Die vorgeschlagene hybride Bauweise aus Holz und
Stahlbeton ist gut vorstellbar. Trotz des großen Bauvolumens
erscheint die Wirtschaftlichkeit gegeben. Nicht überzeugen
konnte die Jury die Ausgestaltung der Baukörper im
städtebaulichen Gesamtgefüge der großen Baumasse in der
Ausrichtung der Giebel der flach geneigten Dachflächen und
der Ausformung des Oberlichtbandes an der Nahtstelle der
versetzten Quader. Auch die Fassadengestaltung wurde im
Ortskontext kritisch gesehen.