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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2021

Neubau Stadthalle in Villach (AT)

Nachrücker

Preisgeld: 6.500 EUR

fasch&fuchs.architekten

Architektur

werkraum ingenieure zt gmbh

Tragwerksplanung

Arch. DI Bernhard Sommer

Bauphysik

Jungmann & Aberjung Design Agency

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt überzeugt vollinhaltlich durch die Leichtigkeit der Komposition, dem Auftritt zur Tiroler-straße, der überdachten Wegführung zum Haupteingang, der filigranen Konstruktion und der scheinbaren Assimilation der Bestandshalle (ohne diese technisch aufwändig abzuändern). In effizienter Anordnung werden die Abfolgen der Funktionseinheiten logisch geknüpft; vor allem die Erdgeschoßzone der Nordwestecke und der West- bzw. Eingangsfront öffnen sich in vorbildlicher Weise zum Straßenraum. Der sehr hohe Verglasungsanteil, unter anderem der Transparenz zum Straßenraum geschuldet, konterkariert aber die Notwendigkeit möglichst klimaschonenden Bauens: vor allem die Süd- und Westfassade der neuen Eishalle scheinen unter diesem Gesichtspunkt sehr problematisch.
Wesentliche Schwäche des Projektes ist der hohe Glas-Fassadenanteil sowie die Dach-Öffnungen für direkte Belichtung. Auch bei Lichtumlenkung und anderer beschriebener Kompensationsmaßnahmen entsteht hoher Wärmeeintrag, was sich beim konkreten Thema „Eishalle“ äußerst problematisch auswirkt. Der Sonnenlichteintrag würde hinsichtlich Energieeffizienz (Kühlung-Heizung, Belichtung-Beschattung) negativ resümieren, vielfältige Probleme für eine Eishalle mit sich bringen, die wiederum nur mittels sehr hohem technischen und energetischen Aufwand gelöst werden könnten. Ebenfalls ist der laufende Betriebsaufwand für Reinigung der großflächigen Verglasungen und der beweglichen Lamellen in so hohen Positionen (Unfallrisiko) zu hinterfragen. Kleinere Defizite zeigen sich im Bereich Kabinengestaltung sowie im Bereich Neben- und Nutzräume (nicht wirklich erkennbares Konzept bzw. unterrepräsentiert). Unklar ist das Konzept bzgl. Tribüne der Nebeneishalle vs. Trainingslaufbahn.
Eine große Stärke stellt die Vordachgestaltung - fast umlaufend - dar, welche bei div. Witterungsverhältnissen den Außenbereich positiv aufwertet. Überlegungen zur multifunktionellen Nutzung der Flächen (z. B. MF-Saal) sind überzeugend sowie das optimale Flächen-Stellplatzverhältnis im Tiefparkdeck. Auch die Ausführungen zum Energiekonzept - bis auf die Fragestellung des Lichteinfalles bei Eishallen - scheinen großteils schlüssig und durchdacht.
Ein funktionell durchaus gelungener Entwurf, wird aus Sicht der Betreiber durch Schwächen (Fehleinschätzung bzgl. Priorisierung von Tageslichteinfall) in Bezug auf den hohen Verglasungsanteil in den Fassaden- und Dachflächen (für einen Eishallenbetrieb) leider abgeschwächt.
Wirtschaftlichkeit:
Das Projekt liegt bezüglich prognostizierter Errichtungskosten über dem Durchschnitt und ist voraussichtlich nicht im vorgegebenen Kostenrahmen realisierbar.