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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2023

Entwicklung Generationenzentrum Kurstadtregion Elbe-Elster in Bad Liebenwerda

Eingang

Eingang

1. Preis

Preisgeld: 9.444 EUR

AW + Planungsgesellschaft mbH

Architektur

Erläuterungstext

Auszug aus dem Preisgerichtsprotokoll: ".... Das Projekt besticht durch einen überzeugend platzierten und architektonisch gut gelösten Ergänzungsneubau
zum Bestandsgebäude, der zum einen den dominanten Grünraum gestalterisch überzeugend räumlich fasst und zugleich für die Nutzungen, für die der Bestand wenig geeignet ist, attraktive Räume mit einem erlebbaren Freiraumbezug schafft. ..."

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Bestandsgebäude wird weitgehend erhalten und mit einem eingeschossigen, ´leicht´ anmutenden Pavillon parallel zum Bestandsgebäude ergänzt. Die städtebauliche Bestandssituation bleibt damit annähernd erhalten. Der Grünraum öffnet sich auch weiterhin zum öffentlichen Raum, eine Spiel- und Festwiese bildet den Übergang zum Grünraum.
Ein Versprung zum Altbau erzeugt an der Heinrich-Heine-Straße eine kleine, angemessene Platzsituation für den Eingang. Durch einen schmalen hofartigen Einschnitt im Neubau wird die - den Baumbestand dominierende - Eiche als markante Mitte inszeniert.
Die Anforderungen des Raumprogramms sind funktional übersichtlich und nachvollziehbar geordnet. Besondere Nutzungen wie das Generationencafé oder der Eltern-Kind-Bereich erhalten besondere Lagequalitäten. Das Generationencafé orientiert sich geschickt sowohl zum Eingangsplatz als auch zum südlichen Grünbereich. Für die interne Nutzung als auch die Vermietung an Externe (separater Zugang über die Terrasse in Anbindung an die angrenzende Spielwiese) wird als sehr positiv bewertet. Die Seminarräume erhalten ihre Qualität durch die Lage an der attraktiven grünen Mitte und können in Teilen zum Generationencafé zugeschaltet werden. Der Eltern-Kind-Bereich liegt am südlichen Ende und ist auf kurzem Weg von den Parkplätzen aus sehr gut zu erreichen.
Das schlüssige Konzept, das Bestandsgebäude auf der Längsseite zu ergänzen, erzeugt für die Erschließung im Erdgeschoss eine doppelte Flursituation. Die beiden Flure werden über kleine Aufenthaltsbereiche verbunden und es entsteht eine entspannte, passende Erschließungssituation ohne ´Sackgassen´. Bei den innenliegenden Fluren werden z. B. Durchblicke und / oder ggf. Oberlichter vermisst, sie würden diesen Bereich räumlich noch stärker aufwerten. Im Obergeschoss werden kleinere Räume und die Büros in den Bestand eingeordnet. Die Fluchtwegsituation wird über das nördlich hinzugefügte Treppenhaus sowie die Anbindung des Flures an die Außentreppe im Süden einfach und effizient gesichert. Ein Aufzug sichert die Barrierefreiheit.
Das über eine Außentreppe angebunden Flachdach des Erweiterungsneubaus soll genutzt werden, die dargestellte durchwegs intensive Nutzung könnte reduziert werden. Der Jugendclub erhält hier einen eigenen Freibereich, ggf. ist die Lage jedoch zu abseits.
Wenige Eingriffe in den Bestand werden präzise überlegt. Das Dach des Bestandsgebäudes wird erneuert und kann so auf die zusätzlichen Lasten für PV und Technik bemessen werden.
Das Energiekonzept sieht die Versorgung mit Wärmepumpen vor. Im Bestand werden plausibel dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung vorgeschlagen. Aufgrund des nur eingeschossigen Anbaues entsteht eine etwas größere Hüllfläche, die jedoch durch die effiziente Nutzung des Bestandsgebäudes hinsichtlich Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit vernachlässigbar erscheint.
Das Projekt besticht durch einen überzeugend platzierten und architektonisch gut gelösten Ergänzungsneubau zum Bestandsgebäude, der zum einen den dominanten Grünraum gestalterisch überzeugend räumlich fasst und zugleich für die Nutzungen, für die der Bestand wenig geeignet ist, attraktive Räume mit einem erlebbaren Freiraumbezug schafft.
Zudem wird die Fassadengestaltung des nördlich ergänzten Treppenraums im Hinblick auf den dahinterliegenden Treppenraum intensiv diskutiert.
Kritisch wird eingeschätzt, dass die Bebauung vermutlich in Teilen im Wurzelbereich der großen Eiche liegt, hier wären unbedingt sorgfältige Schutz- und Sicherungsmaßnahmen erforderlich. Vielleicht könnte die Terrasse(-nfläche) vor den Seminarräumen entfallen - im Weiteren hätte der Schutz des Baumes oberste Priorität.
Alles in allem ein überraschend überzeugender, attraktiver, dennoch zurückhaltender und in gutem
Dialog zum Altbau stehender Ansatz, der große Zustimmung findet.

Freiraum

Freiraum

Lageplan

Lageplan

Grundrisse EG, OG

Grundrisse EG, OG

Systemansichten, -details

Systemansichten, -details