modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 02/2024

Ev. Kirchengemeinde Opladen - Umbau und Erweiterung Gemeindehaus Bielert

2. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

ARCHITEKTUR.DLX

Architektur

morbach.wermeyer.Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit sieht einen dreiseitig umfassten Hof vor, der sich zur Bielertstraße öffnet. Die Kirche bleibt somit von allen Seiten als freistehendes Solitärbauwerk gut erkennbar. Vor dem Kirchengebäude wird ein Vorplatz gestaltet und die Stellplätze werden hier parallel zur Kirche verortet, so dass ein Großteil der bestehenden Bäume erhalten bleiben kann.

Durch städtebauliche Konfiguration des Neubaus und seine direkte Anbindung an den Bestand entsteht ein neuer Vorplatz der über Stufen und Rampen die verschiedenen Höhenniveaus der angrenzenden Gebäude stufenfrei miteinander verbindet. Dieser Lösungsvorschlag hat den Vorteil, dass das Erdgeschossniveau des Gemeindehauses unmittelbar angebunden wird, gleichzeitig wird dadurch die Platzfläche jedoch auch zergliedert, was die flexible Nutzbarkeit, beispielsweise bei Gemeindefesten, einschränkt.

Die Einfassung des Platzes an der Straße wird mit einer Linie von Bäumen gestärkt und die Flucht entlang der Straße und zum öffentlichen Raum daher gut ausgebildet. Die Ergänzung des Platzes mit Gehölzen wird positiv bewertet, denn sie verspricht Schatten und kleinklimatischen Mehrwert an heißen Sommertagen. Die gute Einsichtigkeit des Gemeindeplatzes wird im Hinblick auf die Nutzung durch Unbefugte begrüßt. Die südlich der Kirche angelegte Grünfläche kann als Ort mit eigenem Charakter genutzt werden.

Für den nördlich des Gemeindehauses gelegenen Außenbereich erscheint noch Entwicklungs- bedarf zu bestehen, hier wurden Potentiale nicht ausgeschöpft. Die funktionale Anbindung des Innenhofes an das Foyer erscheint gut gelungen. Die Aufschüttung des Geländes östlich des Neubaus bedarf vermutlich der nachbarschaftlichen Zustimmung, deren Sinnhaftigkeit wird von der Jury in Frage gestellt.

Besonders gewürdigt wird die sorgfältige Inszenierung der Erinnerungsstücke, Altar aus Quettingen und Kreuz aus Lützenkirchen. Es entstehen daraus aber Konflikte und Einschränkungen in den Raumnutzungen, die kritisch gesehen werden.

Die unmittelbare, raumoffene Verbindung von Foyer und Küche wird als sehr gute Lösung gewürdigt. Offen bleibt aber die Frage, ob genügend Stellfläche für Kinderwagen und Rollatoren angeboten wird. Die eigenständige Vermietbarkeit des Saales mit Nebenräumen ist gut möglich.

Nachteilig wird bewertet, dass die interne Verbindung vom Gemeindehaus zum Neubau nicht barrierearm geplant wurde. Die angebotene, schwellenlose Verbindung zum Gemeindehaus über den Gemeindeplatz wird als eher lang empfunden, ebenso der Weg von der Kirche zu den Sanitäranlagen im Neubau.

In der Planung des Gemeindehauses wird bemängelt, dass der Aufzug die erhöhte Ebene im Obergeschoss nicht anbindet. Der Kinder- und Jugendbereich wird im Dachgeschoss verortet. Daraus resultiert eine besondere Fragestellung für einen erforderlichen zweiten Rettungsweg.

Die Fortführung der Materialität von Gemeindehaus und Kirche in der Ziegelsteinfassade des Neubaus erscheint schlüssig. Die fehlende Transparenz der Foyerfassade zur Bielertstraße entspricht allerdings nicht der Intention der Auslobung.