Freiräumliche Aufwertung "Postblock"

Der heterogene urbane Stadtraum erhält seine Identität, indem er, neben
architektonischer Spezifität, auf unterschiedlichste Art und Weise zur Kommu-
nikation und Interaktion einlädt, begleitet, auffordert – mal plakativ informativ,
mal eher kontemplativ. Er interagiert spielerisch und »spricht« mit dem Flaneur,
dem Touristen, Spaziergänger, Urberliner, Anrainer und Ortsinteressierten.

Kommuniziere!
Informieren, illustrieren, interagieren, aktivieren. Ein Ort – viele Aussagen.

Die Qualität des Stadtraumes nehmen wir als Leitidee für unser Konzept und
erwecken die aktuell noch ruhende Fläche des Postblocks mit neuem Leben.
Das Konzept spannt einen thematischen, inhaltlichen, räumlichen und vor
allem visuellen Bogen zwischen Kommunikationsmuseum und geschichtlichen
Orten wie Berliner Mauer und Topografie des Terrors, mit dem Ziel, diesem in
vergleichbaren urbanen Räumen so selten angetroffenen Freiraum, eine Identität
und vielfältig erlebbare Qualität zu geben.
Ein gelbes Band wird zum visuellen Träger der grafischen Identität und dient
räumlich-navigierend als Leitsystem und Richtschnur, Bodenmarkierung, Bord-
steinkante und Wanderwegsmeilenstein, Sitzfläche und Informationsfläche und
verbindet somit einerseits die einzelnen Kommunikationsnischen miteinander
und gesamtgestalterisch das auf den ersten Blick nicht erfahrbare Areal als ein
zusammengehöriges Ganzes. Die gelbe Farbe durchzieht den Stadtraum und
schafft aufgrund ihrer selbstbewussten Plakativität eine visuelle Prägnanz.
Vorhandene Ausstattungselemente (z.B. Zäune, Mauern, Topografie, Brandwände)
werden im Sinne eines konzeptionellen Mobiliars in einer für Berlin so typischen
Zwischennutzung markiert und gleichermaßen in das Gesamterscheinungsbild
integriert sowie durch einfachste Symbole der Kommunikation ergänzt oder
thematisch modifiziert bzw. zweckentfremdet (Rohrpost = Höhrstation, Telefonzelle
= BücherboXX, Glasflächen/Brandwand = Post It).
Ein für Berlin so typischer Ort, den man thematisch besetzt und plakativ konzep-
tionell aufwertet. Ein Ort voller Impulse, städtischer Schnittstellen, Geschichte
und temporären Mehrwert.
Ein Ort, der auffordert, dass man ihn erlebt, partizipiert und somit ein Teil des
Ortes und einer gemeinsamen Geschichte wird.
Einfachste Formen, flexibel austauschbare Elemente wachsen und gedeihen,
gruppieren sich und lösen sich wieder auf. Durch die Schaffung konzentrierter
»Raumerfahrungsnischen« wird so eine Vielfalt und Differenzierung der Orte
durch eine räumlich-situative Markierung geschaffen.