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Einladungswettbewerb | 06/2021

Neugestaltung Vorplatz Haus der Wiener Wirtschaft (AT)

Visualisierung

Visualisierung

2. Preis

Preisgeld: 2.000 EUR

Marlis Rief - Landschaftsarchitektur und Gartenplanung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Freiraumgestaltung

Eine vom Süden Richtung Norden orientierte Hauptbewegungsachse Richtung Eingang des Gebäudes der Haus der Wiener Wirtschaft teilt den Platz in unterschiedliche Aufenthaltszonen. Die grünen Inseln, die aus dem Platz rauswachsen, schaffen durch ihre einheitliche Einfassung, der Materialität der Flächen sowie der Bepflanzung eine Gesamtheit und passen sich mit ihrem Höhenverlauf an die Topografie an. Es entstehen angenehme Grüne Oasen zum Verweilen. Versickerungsfähige Beläge, zahlreiche Baumpflanzungen und Stauden- und Gräserflächen auf unterschiedlichen Niveaus strukturieren diese Aufenthaltsbereiche. Die Aufenthaltsqualität wird durch mehr als ein Drittel Verschattungsfläche durch Bäume deutlich verbessert. Der freie Blick auf das Riesenrad bleibt durch die bedachte Situierung der Bäume erhalten, vom Bahnsteig des Pratersterns hingegen wirkt das Baumkronendach als geschlossenes Grünelement.
Die ansteigenden Raumkanten mit unterschiedlichen Sitzhöhen bilden eine deutliche Abgrenzung zu den Verkehrsflächen und differenzieren die Aufenthaltsbereiche. Die dezente Beleuchtung in der Nacht vermeidet Lichtverschmutzung und sorgt für ein besseres Sicherheitsgefühl.
Der Verlauf der Jahreszeiten wird durch die vielen Bäume deutlich ablesbar, im Sommer kühlt das Wasserspiel und ein dichtes Blätterkronendach, im Winter lassen die unbelaubten Bäume die Sonne auf die Platzfläche durch.

Die einzelnen Platzbereiche wirken offen und einladend und werden durch die leichte Raumkante der Einfassungen zu geschützten Verweilzonen auf der großen Fläche. Die beiden großen Formen stehen im Dialog zueinander und bieten durch den hohen Grad an Nutzungsoffenheit zahlreiche Möglichkeiten zur Bespielung.


Funktionalität bei unterschiedlicher Bespielung / Alltagsnutzung /Mehrfachnutzung

Die unterschiedlichen Nischen und Ecken sowie eine großzügige „Platz im Platz-Situation“ bilden ein vielfältiges Angebot zum Verweilen, Innehalten, Pause machen, Sitzen in der Sonne oder im Baumschatten oder Erfrischung beim Wasser. Dieses Angebot richtet sich sowohl an Besucher*innen des Gebäudes als auch an Passant*innen und Bewohner*innen der Umgebung. Durch die vielfältigen Sitzmöglichkeiten bieten sich unterschiedliche Blickrichtungen an, geschützte Bereiche wechseln mit kommunikativen Zonen, Treffpunkte für Pausen und Besprechungen im Freien entstehen. Alle Bereiche sind barrierefrei erreichbar.

Für jahreszeitliche Schwerpunktaktionen, Veranstaltungen, Empfänge, Ausstellungen etc. bieten sich je nach Größe des Events ebenfalls unterschiedliche Areale an.
Durch die Raumkante bildet sich eine natürliche Bühnensituation, die je nach Veranstaltungsgröße weiter ausgebaut werden kann. Es sind aber auch kleinere Veranstaltungen und Ausstellungen innerhalb der Einfassungen möglich. Große Veranstaltungen lassen sich auf der verbleibenden Platzfläche gut organisieren.

Wasserfontänen und Nebeldüsen mit Effektbeleuchtung bilden bei Empfängen über den roten Teppich neben der temporären Bepflanzung ein Highlight. An normalen Sommertagen bringen die Wasserfontänen und Nebeldüsen beim Verweilen eine kühle Brise und Abkühlung im Vorbeigehen.
Ein Wasserbecken direkt beim Eingang des Hauses der Wiener Wirtschaft sorgt für eine zusätzliche Attraktivierung des Ortes. Die beleuchteten Fahnenmasten befinden sich ebenfalls in der Nähe des Eingangs.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Beitrag „Wiener Vielfalt“ zeichnet sich durch eine sensible topographische Bearbeitung der Platzfläche aus. Positiv gesehen wird, dass die beiden zentralen Terrassen sehr gut zwischen den Wegverbindungen positioniert sind und schattige Orte des Aufenthaltes generieren. Die komplexen baulichen Strukturen der Ortbetonmauern weisen jedoch gestalterische Schwächen auf.
Die Wahl der wassergebundenen Fläche wird hinsichtlich der Erhaltung und Pflege kritisch gesehen. Auf das fehlende Angebot an Fahrradabstellanlagen im Nahbereich des Haupteinganges wird hingewiesen. Der zu integrierende Baumbestand ist nicht ablesbar. Die Jury lobt, dass dem Wasser eine zentrale Rolle zugewiesen wird und die Platzmitte Raum für vielfältige Funktionen bietet.
Lageplan

Lageplan

Detailausschnitt

Detailausschnitt

Abgabeplan 01

Abgabeplan 01

Abgabeplan 02

Abgabeplan 02