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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2022

Neugestaltung Nibelungenplatz in Tulln (AT)

Gestaltungsplan Nibelungenplatz Tulln

Gestaltungsplan Nibelungenplatz Tulln

2. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

zwoPK Landschaftsarchitektur Rode Schier Wagner

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Tulln als Gartenstadt weiterentwickeln – lebenswert für Bewohner*innen und interessant für Besucher*innen.
Die Verschränkung der im Rahmenkonzept definierten Zonen sowohl untereinander als auch zum Umfeld und eine graduelle Verdichtung von außen nach innen mit dem Klostergarten als Herzstück dienen als Leitidee des Entwurfes.
Fließende, permeable Übergänge betten das Areal wie selbstverständlich (gestalterisch) nach Norden in den Donauraum und nach Süden in den Stadtraum ein. Ein gestalterischer Rahmen spannt sich über die unterschiedlichen Bereiche, die Zonierung bleibt erkennbar.

Mitarbeiter*innen:
DI Michael Wiesinger
Judith Unterhofer, BSc
Sophia Krabichler

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit besticht durch ihre bewusst gestalterische Verschränkung der definierten Zonen und Typologien als auch durch eine interessante Formulierung des neuen Klostergarten als eine Art “hortus conclusus”.

Raffiniert ist die Linienführung der den eigentlichen Klostergarten umgebenden Hecke in ihrer der Symmetrie gekonnt ausweichenden Form. Das Innere dieses Klostergartens wird dominiert von attraktiven Blühpflanzungen, kleinen, streifenförmigen Wegen und Pergola-Elementen. Auch wenn auf Letztere nach Ansicht der Jury verzichtet werden könnte. Die Sichtachse vom Rathaus zur Donau wird beibehalten und eröffnet damit Ausblicke zur Donau.

An der Böschung des Donaudamms fällt die übergroße Holztribüne mit abschließender Hecke ins Auge, die große nutzerische Attraktivität aufweist und sich für Aufenthalt an dieser Stelle und als Treffpunkt zu allen Jahreszeiten hervorragend geeignet ist. In ihrer Dimension und Starrheit wirft sie allerdings Fragen auf.

Die Erschließung des Gesamtareals ist schlüssig und flüssig, wobei die weitgehende Beibehaltung des Klosterwegs sehr positiv gesehen wird.

Locker “gestreute” Baumsetzungen klimarelevanter Baumarten charakterisieren das gesamte Projekt und lösen dadurch auch die übliche Strenge von Stellplatzflächen auf. Dass die “flexible Fläche” östlich des Klosters als Schotterrasenflächen definiert werden, gibt dem Bereich ein eher improvisiertes Bild - war das die Absicht? Denn der Frequenz der Stellplatzwechsel kann sie voraussichtlich nicht standhalten.

Mit der “Esplanade” gelingt die Stärkung der städtebaulich wichtigen Funktion als Achse, wobei die Dichte der Baumreihen auch Probleme z.B. hinsichtlich Feuerwehrzufahrt zum Kloster Gebäude schafft. Sehr positiv ist die abschließende Baumsetzung am südlichen Beginn der “flexiblen Zone” nahe den Bus-Stellplätzen. Rad-Stellplätze befinden sich an sinnvollen Stellen.

Ausgezeichnet gelungen ist die Raumbildung eines kleinen Platzes vor dem Nibelungenbrunnen, vor allem aber des so genannten “Jugendzimmers” vor dem AMS-Gebäude. Auch die anderen erwünschten Spielelemente liegen dezent verstreut angeordnet im Areal. Das gilt auch für das WC-Gebäude in sinnvoller Position.

Alles in allem weist der Entwurf hohe Qualität auf, wird der komplexen Aufgabenstellung und dem Ort gerecht als zukunftsweisender Vorschlag.