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Award / Auszeichnung | 03/2022

nrw.landschaftsarchitektur.preis 2022

An der Lenzwiese

An der Lenzwiese

Ökologische Revitalisierung Westerwaldstraße

DE-51105 Köln, Westerwaldstraße

Preis

WES LandschaftsArchitektur

Landschaftsarchitektur

Stadt Köln

Bauherren

BAUER + FECKE Landschaftsarchitekten PartGmbB

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2018
    Fertigstellung: 09/2021

Projektbeschreibung

KONZEPT
Grüne Lebensqualität, nutzerfreundliche Aufenthalts- und Bewegungsangebote sowie ein verbesserter Grünverbund zeichnen die Kölner Westerwaldstraße mit den angrenzenden 6 ha großen Flächen zukünftig aus. Ökologische Aufwertungen und verbesserte Nutzerqualitäten stehen dabei im Fokus der städtebaulichen Maßnahmen. Über 3 km erstreckt sich das Plangebiet mit attraktiven Spiel-, Sport- und Erholungsangeboten wie einer Finnbahn, zusätzlichen Lauf- und Joggingwegen und einem Bike-Trail. Vielseitige ökologische Maßnahmen wie z.B. 200 Baum-Neupflanzungen, aufgewertete Ruderalflächen, kulturlandschaftlich typische Streuobstwiesen sowie Vogel- und Insektennährweiden verbessern die Biodiversität und das Mikroklima vor Ort. Barrierefreie Bereiche laden Jung und Alt zum Verweilen und zum Austausch ein.

ZIELE
Vor dem Hintergrund der stadträumlichen Gegebenheiten und hoher Belastungsfaktoren bilden Klimaanpassung, ökologische Aufwertungen (Luft, Lärm, Biodiversität u.a.), generationsübergreifende, nutzerfreundliche Sport- und Spielangebote zentrale Ziele der Maßnahmen. Im Fokus stehen Zuwachs und Ausbau an quartiersnahen, barrierefreien Grünflächen und die Vernetzung von Fuß- und Radwegen, um die Lebensqualität zu verbessern und gleichzeitig erhöhte Umweltbelastungen im Stadtteil zu mindern. Übergeordnet erfolgt eine infrastrukturelle Anbindung der neuen Grünflächen an die radiale Grünverbindung, den äußeren Kölner Grüngürtel. Erholungs- und Begegnungsräume für Jung und Alt verbinden sich mit vielseitigen Sport- und Aktivräumen u.a. mit Trendsportarten wie Skaten, BMXen, Klettern oder Slackline.

HERAUSFORDERUNG
Neben einem hohen Versiegelungsgrad weist der städtische Sozialraum Humboldt/ Gremberg/ Kalk eine ausgeprägte bauliche Verdichtung sowie Luftschadstoff- und Lärmbelastungen auf. Ein Defizit an Grünflächen für Naherholung, Spiel und Sport prägen das Plangebiet mit einem geringen Anteil an Grünfläche pro Einwohner*in. Klimaprognosen weisen für das Gebiet zukünftig die höchste Wärmebelastung aller 11 untersuchten Kölner Stadtgebiete aus, eine klimatische Verschlechterung der Situation soll durch die Maßnahmen aufgefangen werden. Aufgrund der wenigen Grünflächen und unterschiedlicher ökologischer Belastungen nimmt der Verlust an Artenvielfalt zu. Zu erwartende klimatische Veränderungen werden diese Entwicklungen weiter antreiben, sie gilt es u.a. mit der Revitalisierung abzuwenden.

KOOPERATIONEN
Unter der Verantwortung des Amtes für Landespflege und Grünflächen entwickelte das Planungsbüro WES LandschaftsArchitektur das Projekt in Abstimmung mit mehreren Fachämtern der Stadt Köln. Das Ingenieurbüro Dr. Tillmanns & Partner GmbH erarbeitete in enger Absprache mit dem Amt für Umwelt und Verbraucherschutz die Themen Bodenschutz und Altlasten. Das Amt für Stadtentwicklung koordinierte die Fördermittelbeantragung, in Kooperation mit dem Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung wurden die Schnittstellen zum Straßenraum entwickelt. Neue Sport- und Spielangebote entstanden in Abstimmung mit dem Amt für Kinder, Jugend, Familie und dem Sportamt. Eine frühzeitige, aktive Bürgerbeteiligung mit Rundgängen, Straßenfesten und Workshops sicherte Vertrauen und Kooperation mit der Öffentlichkeit.

MEHRWERT
Durch das Projekt wird eine bisher nur über Umwege oder parallel zu stark frequentierten Verkehrsflächen nutzbare Verbindung zum Gremberger Wäldchen geschaffen. Dies bedeutet für alle Nutzer*innen ein nahezu Kfz-freier, grüner Fußweg- und Radverkehrsraum, der über die grüne Achse der Westerwaldstraße zur neuen Anbindung an der Lenzwiese bis zum Gremberger Wäldchen führt. Eine nachhaltige Mobilität wird durch die neuen infrastrukturellen Voraussetzungen gefördert. Die erweiterten Grünflächen bieten vermehrte Angebote für Bewegung und Sport für alle Altersgruppen, was neben den verbesserten ökologischen Bedingungen die Gesundheit der Anwohner*innen fördert. Mit den neuen Grünflächen und den Anbindungen im Stadtteil steigt die Attraktivität auch übergeordnet für die Stadt Köln.

BESONDERHEIT
Für die Anwohner*innen des Stadtteils Humboldt/ Gremberg werden rund 60.000 m² nahezu ungenutzter bzw. nicht nutzbarer Flächen als parkartige Freizeit- und Erholungsflächen erschlossen. Der Planungsbereich weist zu 90-95% Altlastenverdachtsflächen auf. Detaillierte Untersuchungen waren erforderlich, um unter Beachtung der Anforderungen, die die Bundes-Bodenschutzverordnung an die Nutzung für öffentliche Park- und Freizeitanlagen sowie Kinderspielflächen stellt, die Eignung des Bodens sicherzustellen. Die Herausforderung lag u.a. darin, die Anlagen technisch so zu konzipieren, dass Eingriffe in den belasteten Bestand nur minimal erfolgten, Entsorgungs- und Sicherungskosten vermieden und der Gesundheitsschutz der Ausführenden jederzeit gewährleistet werden konnte.

Beurteilung durch das Preisgericht

Neben dem hohen Versiegelungsgrad weist der Sozialraum Humboldt/ Gremberg/ Kalk in Köln eine hohe bauliche Verdichtung sowie Luft- und Lärmbelastungen auf. Ein Defizit an Grünflächen prägen das Plangebiet. Klimaprognosen sehen zukünftig die höchste Wärmebelastung aller Kölner Stadtgebiete vor. Vor dem Hintergrund bilden Klimaanpassung, ökologische Aufwertungen und Freizeitangebote für alle Altersstufen zentrale Ziele der Maßnahmen. Im Fokus stehen Zuwachs und Ausbau an quartiersnahen, barrierefreien Grünflächen und die Vernetzung von Fuß- und Radwegen, um die Lebensqualität zu erhöhen und Umweltbelastungen zu mindern. Durch das Projekt wird eine direkte Verkehrsverbindung durch den Planungsraum geschaffen. Es entsteht ein nahezu Kfz-freier, grüner Fußweg- und Radverkehrsraum, der als grüne Achse die Straßen und Räume verbindet. Außerdem verbessern sich die ökologischen Bedingungen des Stadtraums. Die Attraktivität des Quartiers steigt. Das Konzept bewältigt die Herausforderungen durch Klimawandel, Bodenbelastungen und soziale Segregation.
An der Lenzwiese - Wegeverbindung

An der Lenzwiese - Wegeverbindung

An der Lenzwiese - Bike-Trail

An der Lenzwiese - Bike-Trail

An der Lenzwiese - Bike-Trail

An der Lenzwiese - Bike-Trail

An der Lenzwiese - Fitness-Parcours

An der Lenzwiese - Fitness-Parcours

An der Lenzwiese - Fitness-Parcours

An der Lenzwiese - Fitness-Parcours

Neue Anbindung Achse Westerwaldstraße

Neue Anbindung Achse Westerwaldstraße

Neue Anbindung Achse Westerwaldstraße

Neue Anbindung Achse Westerwaldstraße

Festwiese

Festwiese

Festwiese - Spielplatz

Festwiese - Spielplatz

Festwiese - Boulebahn

Festwiese - Boulebahn

Gesamtlageplan

Gesamtlageplan

Preisverleihung

Preisverleihung

Preisverleihung

Preisverleihung