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Einladungswettbewerb | 06/2012

Neubau eines Kirchenzentrums und eines Pfarrhauses St. Nathanael Hannover-Bothfeld

sakralraum mit meditationhof

sakralraum mit meditationhof

2. Preis

Preisgeld: 3.000 EUR

Liesecke Architekten

Architektur

Brackhagen. Architekten

Architektur

Erläuterungstext

kirchenzentrum und pfarrhaus st. nathanael in hannover (bothfeld)


KONZEPT

Die vorgestellte Lösung antwortet auf die stadträumliche Situation durch Anordnung einer "offenen Ecke" in Form eines nach beiden Straßen offenen Platzes. Das Kirchenzentrum wird im oberen Grundstücksbereich angeordnet, so daß der vorhandene Turm den Eingang markiert.

Zentrales Entwurfsmotiv ist die Ausbildung des Weges zur Kirche als Abfolge von Räumen mit hoher Aufenthaltsqualität und zunehmender Intimität: Vorplatz - Foyer - Kirche. Im Innenbereich, den Gärten zugewandt ist dem Sakralraum ein ruhiger Meditationshof zugeordnet, dieser ist von Wänden eingefasst.

Der gewählte homogene Baukörper bietet eine schlichte jedoch hochwertige Hülle, in der auf selbstverständliche Art und Weise die Räume um den Kirchensaal herum angelagert sind. Das Gemeindebüro befindet sich optimal erreichbar direkt am Eingang, ohne zusätzliche Flure liegen Sanitärräume, Garderobe, Küche und Materialraum direkt am Foyer als multifunktionalem, zentralem Erschließungsraum.

Durch Zuschalten der am Foyer bzw. dem Kirchensaal angelagerten Gruppenräume sind vielfältige Raumnutzungen möglich, der klare Kubus des Kirchenraums kann für eine größere Gemeinde zur Festkirche erweitert werden. Aber auch Abgeschlossenheit unterschiedlicher Nutzungen lässt das Konzept zu. Ein zusätzliches Raumangebot ist durch Einbau einer Empore im Kirchensaal möglich, dort könnte auch die Orgel platziert sein.

Über großzügige Verglasungen öffnet sich das Gebäude an geeigneten Stellen, so daß die Außenräume variabel mit einbezogen werden können. Das Gebäude kann je nach Anforderung von unterschiedlicher Durchlässigkeit oder Abgeschlossenheit sein, Freiluftgottestdienste sind vom Vorplatz bis hin zum Innenhof denkbar, während die Winterkirche als Raum größerer Intimität erlebbar ist.


LICHT

Wesentlich für die Formulierung des Sakralraums ist die Lichtführung: dominantes Motiv ist dabei das Lichtband über dem Altarbereich, die Decke ist auf der gesamten Breite zum Himmel geöffnet, die Rückwand leitet insbesondere das Ost-Licht von oben in den Kirchenraum. Die Nordwand des Kubus ist unten in ganzer Breite zum Meditationshof geöffnet und erhält von dort Seitenlicht.über raumhohe Fenstertüren. In die Ostwand werden kleine mit farbigem Glas versehene Öffnungen eingestanzt.

Durch differenzierte Anordnung der künstlichen Beleuchtung wird jedem Raum der seiner Nutzung angemessenen Charakter betont. Neben guter und ausreichender Allgemeinbeleuchtung wird durch Akzentlicht eine Gliederung und Führung entsprechend der gewünschten Raumsituation erreicht.Punktuell kann über Licht unterschiedlicher Farbtemperatur und an einzelnen Wänden über farbiges Licht nachgedacht werden.
Markante Punkte, skulpturale Element oder Zeichen (Signet St. Nathanael - oben offener Kreis) werden durch Lichtpunkte herausgehoben.

Vor dem Gebäude erreichen den Weg flankierende Pollerleuchten eine Rhytmisierung und Beleuchtung des Weges zum Kirchenzentrum. Vorplatz und Meditationshof erhalten eine schwache Akzentbeleuchtung durch gezielt blendfreies Anleuchten von Objekten, Wänden oder Bäumen durch Bodenleuchten. dadurch bleibt der Aussenraum auch in der Dunkelheit an gewünschten Stellen präsent von innen und aussen erlebbar.


MATERIAL

Der Idee des homogenen, akzentuiert kraftvoll geöffneten Baukörpers für das Kirchenzentrum entspricht sowohl die Konstruktion als Mauerwerksbau mit Stahlbetondecken wie auch die Materialwahl. Ziegelwände aus hellgrau-beigem sandfarbenem Stein mit bündig geschlämmter Zementfuge vermitteln ein lichtes, jedoch klar definiertes Bild. In die breiten, in den Kubus eingeschnittenen Öffnungen werden Fensterelemente aus dunkelgrau lasiertem Eichenholz eingebaut, als Innentüren sind ebenfalls lasierte Echtholztüren vorgesehen. Innen wechseln die Öffnungen mit weiß verputzten Wänden ab.

Die Böden können wir uns im Sinne als fein geglättete und mit farblos-transparenter Dispersion behandelte Estrichoberfläche vorstellen, eingelegte Natursteinstücke akzentuieren und bilden Fugen zwischen einzelnen Flächen (alternativ Saal, Gruppenräume und Büro grauer Naturstein z.B. Dolomit, Nebenräume graue matte Fliesen) Das Kirchenzentrum erhält eine schlichte Massivholzausstattung Altartisch, Pult, Bänke etc. Grundsätzlich kommen nur natürliche auf ihre chemische Verträglichkeit geprüfte Baustoffe zur Anwendung, deren Recyclingfähigkeit geprüft ist.

Im Eingangsbereich führt die fein profilierte Fassade aus dunkelgrauen Holzprofilen, die sich um den Block des Garderoben- und WC-Bereichs ganz herumzieht, in das Foyer hinein. Alle Flachdächer erhalten eine Dachbegrün-ung.

Einzelne Wände und Elemente werden mit einer intensiv leuchtenden ultramarinblauen Pigmentfarbe beschichtet und schaffen dadurch einen Bezug zum am Blau des Himmels orientierten Farbe des Logos der Gemeinde St. Nathanael.

Die Holzlamellen des Turms werden entsprechend dem ursprünglichen Entwurfsgedanken mit neuen, vertikal angeordneten feinen Eichenholzlamellen versehen, die Betonwände neu beschichtet in einer hellen, auf das Kirchenzentrum abgestimmten Farbe.

Hinsichtlich der Energiebilanz bietet die Kompaktheit des Baukörpers große Vorteile, in Kombination einem mit hochgedämmten (20 bzw. 30cm WLG 030) Dach-, Bodenplatten- und Wandaufbau sowie mit energetisch optimaler Verglasung (3-fach Uw 0.50 W/m²k) sowie durch sorgfältige Ausbildung von unvermeidlichen Wärmebrücken sind günstige Betriebskosten gewährleistet (Passivhausqualität). Nutzung von regenerativen Energien ist vorgesehen: Erdwärmepumpe sowie Solarkollektoren zur Warmwasserbereitung auf dem oberen Flachdach.


PFARRHAUS

Der Baukörper des Pfarrhauses folgt demselben Grundgedanken einer robusten massiven Grundstruktur mit großzügigen Öffnungen zu den zugeordneten Freibereichen und einer an das Kirchenzentrum angelehnten Materialwahl. Bereits in der straßenseitigen Ansicht sind die räumlich eindeutigen und führenden, getrennten Zugänge ablesbar: der direkt an der Straße befindliche Amtsbereich ist klar abgesetzt vom zurückliegenden privaten Wohnbereich. Die beiden Funktionen Amtsbereich und Wohnhaus sind zwar aneinander angelagert, jedoch klar voneinander separiert - eine innere Verbindungstür schafft den gewünschten internen Zugang.

Das Wohnhaus erhält in Anlehnung an die umliegende Wohnbebauung ein flach geneigtes Dach mit einer Dachdeckung aus grau patiniertem Zinkblech, der Amtsbereich erhält in Anlehnung an das Kirchenzentrum ein begrüntes Flachdach. Das den Gartenbereich selbstverständlich abgrenzende Nebengebäude für Carport und Geräte erhält eine dunkelgrau lasierte Holzfassade und ebenfalls ein Flachdach mit Begrünung.
kirchenraum

kirchenraum

nordansicht

nordansicht

blatt 1: grundriss kirchenzentrum, ansichten und schnitt

blatt 1: grundriss kirchenzentrum, ansichten und schnitt

grundriss

grundriss

blatt 2: innenraumperspektive kirchenraum

blatt 2: innenraumperspektive kirchenraum

schnitt

schnitt

nordansicht illuminiert

nordansicht illuminiert

modell

modell