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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2017

Neubau der zweizügigen Grundschule Oerlinghausen Südstadt mit Erweiterungsoption

2. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

Sebastian Brunke Architekt

Architektur

HTEQ Ingenieurgesellschaft mbH,

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Beitrag überzeugt durch seine konzeptionelle Klarheit. Die Gliederung der neuen Schule in vier einzelne Häuser, die unterschiedlich groß und gegeneinander versetzt sind, wird als eigenständiger und spannender Lösungsvorschlag betrachtet. Durch die Zweigeschossigkeit und die umlaufende Balkonzone erscheinen die Häuser vom Schulhof aus als eine Gruppe von Pavillons im Park.
Die Maßstäblichkeit der Schule, die durch die o. g. Maßnahmen heruntergebrochen wird, ist eher landschaftlich als urban und entspricht insofern dem Charakter eines Großteils der umgebenden Bebauung. Auf eine Verdichtung im Hinblick auf eine Zentrumsbildung wird verzichtet.
Der Preis der Zweigeschossigkeit ist ein relativ hoher Flächenverbrauch.
Die Gliederung des Freiraums an der Südseite in drei Bereiche erscheint sinnvoll: Stellplätze an der Westseite, Vorplatz an der Südseite, Stadtteilplatz im Westen. Allerdings überzeugt die Platzgestaltung in ihrer gegenwärtigen Form noch nicht. Der Eingang ins Stadtteilzentrum liegt folgerichtig im vorspringenden Bauteil an der Südseite, lässt jedoch die Geste des Eingangs im Inneren vermissen - der Haupteingang der Schule im entsprechenden Rücksprung an der Nordseite.
Die schwarze Farbigkeit der Außenhülle wird kontrovers diskutiert.
Die Häuser nehmen jeweils eine eigene Nutzung auf: Stadteilzentrum, Ganztagsschule, Vormittagsschule mit Verwaltung und Erweiterung. Dabei funktioniert die Erstellung eines eigenen Baukörpers für die Erweiterung – im Gegensatz zu anderen im Wettbewerb angebotenen Lösungen – sehr gut.
Sehr gelungen erscheint die clusterförmige Anordnung der Klassen- und Ganztagsräume im Inneren. Die Flursituation als Haupteingang in das Stadtteilzentrum hingegen überzeugt nicht. Hier wäre etwas mehr Großzügigkeit geboten. Eine Anordnung der Mensa auf der anderen Gebäudeseite würde eine Außenbestuhlung auf dem Quartiersplatz ermöglichen. Mehrzweckraum und Aula sollten durch eine flexible Wand verbunden werden. Der Niveauversprung im EG ist im Hinblick auf die gebotene Barrierefreiheit nicht gelöst. Dieses Problem ist aber durch den Einbau eines durchladenden Aufzugs leicht heilbar. Es ist zu prüfen, ob der Indoor-Spielplatz ins EG verlegt werden kann. Der Dachraum ist von innen nicht erlebbar, was im Preisgericht kontrovers diskutiert wird. Die Wirtschaftlichkeit des Projekts liegt im Durchschnitt der angeboten Lösungen.
Insgesamt ein wertvoller Beitrag, der die Frage nach dem an dieser Stelle angemessenen Maßstab stellt und für sich klar beantwortet.