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Offener Wettbewerb | 03/2018

Neubau einer 21-klassigen Ganztagsvolksschule inkl. Vorschule am Standort Wien 23

Visualisierung

Visualisierung

Anerkennung / Nachrücker

Preisgeld: 8.550 EUR

M&S Architekten ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau

Der Schulneubau wird als langgezogener Riegel so weit wie möglich an die südliche Grundgrenze geschoben. Das ermöglicht größtmögliche zusammenhängende Außenflächen gemeinsam mit der bestehenden Schule im Norden des Grundstücks. Der lange Riegel besteht in den Obergeschoßen aus zwei Teilen, die in einem leichten Winkel gegeneinander verschoben sind. So entsteht ein zentrales Gelenk, in dem eine großzügige Erschließungsfläche, die Anbindung an die bestehende Schule im 1. Obergeschoß und die Kreativräume Platz finden. Das Bezugssystem für den östlichen Teil des Riegels sind die leicht verdrehten Bestandsgebäude der Schule und der Putzendoplersiedlung. Das Bezugssystem für den westlichen Teil des Riegels ist die südliche Grundstücksgrenze und die Neubauten von „In der Wiesn Ost“ im Süden.

Gestalterische und räumliche Qualität

Über einem sehr offen und durchlässig gestalteten Erdgeschoß schwebt ein spielerischer langgestreckter Baukörper mit den Bildungsclustern. Das spielerische entsteht sowohl durch die im Süden entlang der Grundstücksgrenze horizontal gestufte Fassade mit raumbildend vorgesetzten Freiklassen und Terrassen, als auch den vertikal gestuften Baukörper mit einer Split Level-Erschließung für die beiden Obergeschoße. Verbindend über alle Obergeschoße ist eine vorgehängte Fassade gezogen, die in Farbe und Durchlässigkeit variiert. Dadurch entsteht ein feingliedriges freundliches Schulgebäude mit attraktiver Südorientierung und großzügigem Freibereich im Norden.

Umsetzung der funktionalen, logistischen und verkehrstechnischen Vorgaben

Der Haupteingang der neuen Schule liegt am sicheren Fußweg entlang der Putzendoplersiedlung und ist sowohl von Süden aus den neu entstehenden Wohnquartieren, als auch von Norden kommend, weithin sichtbar. Direkt am Eingangsbereich liegen nordseitig Pförtner und Verwaltung. Die südseitig gelegene Bibliothek ist auch durch Externe leicht zu erreichen. Im Herzen der Schule liegen dann Erschließung, Speisesaal und Aula, die mit dem Musiksaal zu einer multifunktionalen Einheit zusammengefügt werden können. Der Raum öffnet sich sowohl zu den Pausen- und Sportflächen im Norden als auch zu einer Freiterrasse im Süden. Hinter der Aufwärmküche mit Speisenausgabe liegt im westlichen Erdgeschoß die Anlieferungs- und Entsorgungszone der Schule. Die Anlieferung an der westlichen Grundgrenze über den Parkplatz ist über einen Abstellraum- und Sanitärriegel für die Außenflächen baulich abgetrennt vom Schulgelände. Hier gibt es auch einen Zugang für Externe zu den Sport- und Gymnastikräumen im Kellergeschoß. Die Fluchtwege aus der bestehenden Schule sowie die Feuerwehrzufahrt zum gemeinsamen Schulhof bleiben bestehen.

Räumlich-pädagogisches Konzept im Innen- und Außenraum

Durch die zentrale Split-Level-Erschließung als Herzstück der Schule sind die Wege zwischen den Clustern kurz und die Orientierung einfach und übersichtlich. Jeder Cluster hat seine eigene räumliche Ebene, die Arbeiten und Zusammensein in der Gruppe fördert. Das großzügige Stiegenhaus ist Bewegungs-, Begegnungs- und Erlebnisraum mit angeschlossenen Terrassen und Ruheflächen. Hier sind auch zentral auf zwei Ebenen die Kreativräume und die Anbindung an die bestehende Schule angeordnet. Das auf und ab rund um einen zentralen Kern bis hinauf auf den großen Dachgarten wird dem gesteigerten Bewegungsbedarf der Volksschüler gerecht und bietet bei jedem Wetter die passenden Pausenraumqualitäten. In den Clustern gibt es eine große zusammenhängende Multifunktionsfläche mit starker Südausrichtung und vorgelagerter Freiklasse. Eine räumlich abgesetzte Fläche bietet die Möglichkeit für Rückzug und konzentriertes Arbeiten, was beim Ganztagsschulkonzept für die Schüler wichtig ist. Der große Freiraumbereich wird gemeinsam mit den Schülern der Bestandsschule genutzt. Er wird durch die neue Freiraumplanung mitgestaltet und aufgewertet. Hierdurch entsteht Austausch zwischen den Schülern und Synergien in der Pausenaufsicht sind möglich.

Freiraumgestaltung

Der ebenerdige Freiraum für die Schüler gliedert sich im Wesentlichen in vier Teilbereiche: den befestigten Schulvorplatz im Osten, den großen gemeinsamen Schulhof im Norden, die Südterrasse für Speisesaal und Bibliothek und im erweiterten Sinne den großen öffentlichen Grünraum im Süden des Grundstücks, der mit seinen Spielanlagen und dem Sportplatz unter Aufsicht mitgenutzt werden kann. In den Obergeschoßen gibt es die Freiklassen, die den Clustern zugeordnet sind, Pausen- und Spielterrassen am Erschließungskern und einen großen Dachgarten mit Pavillons, und Spielflächen.Der große Schulhof wird von einem gestaltungsbestimmenden Aktivitätsband von West nach Ost durchzogen. Es verbindet alte und neue Schule an der Schnittstelle über eine große mit EPDM ausgelegte Hartplatzfläche. Die Schüler treffen sich beim gemeinsamen sporteln, toben und spielen. Die bestehende Grünfläche im Osten mit den bereits vorhandenen Bäumen und allfälligen Ersatzpflanzungen wird als Rückzugs- und Spielwiese genutzt. Der Schulhof zwischen den beiden bestehenden Schultrakten wird nach Süden über die Aktivitätszone hinaus bis zur Aula des Schulneubaus verlängert und mit einer neuen Oberflächengestaltung aufgewertet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Split-Level-Situation wird als angemessene Reaktion auf die Anbindung zum Bestandsgebäude und die dortige Höhensituation erachtet. Die Eingangshalle wird von Osten her erschlossen.

Im Projekt wird das Bestandsobjekt formal im Gelenksbereich aufgenommen und zudem sinnvoll mit einer Funktion versehen. Gleichzeitig bietet das Abrücken vom Bestandsobjekt eine gute Freiraumqualität für den Schulhof zur Bestandsschule hin.

Funktional überzeugend, jedoch Garderoben für Gymnastiksaal sind in anderem Geschoß als Gymnastiksaal und 2. UG für Gymnastikraum bei problematischer Belichtung sowie die große Geschoßhöhe im EG von 5,35 Metern wird als kritisch gesehen.

Das Hauptstiegenhaus ist zentral gelegen, aber eine deutlichere Abgrenzung zum Speiseraum wäre erforderlich.

Im OG1 ist der Zugang aus dem Bestandsobjekt direkt bei den Garderoben einmündend, der Technische Werkraum ist sehr überzeugend direkt im Gelenk bzw. in der Anbindung positioniert.

Es werden große MUFU´s je Cluster angeboten, mit Zugang zur Terrasse, allerdings nicht weiter in kleine Einheiten zoniert. Die Erschließungsflächen sind nicht ausgewiesen, daher ist auch eine Möblierbarkeit im Hinblick auf kleinteiligere MUFU-Bereiche eher fraglich.
Axonometrie Cluster

Axonometrie Cluster

Große Pause im Stiegenhaus

Große Pause im Stiegenhaus

Piktogramme

Piktogramme

Grundriss 2. OG

Grundriss 2. OG

Grundriss EG

Grundriss EG