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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2021

Neubau Florenberg-Grundschule in Pilgerzell

Anerkennung

Preisgeld: 3.750 EUR

plus bauplanung

Architektur

Specht Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Realisierungswettbewerb: Neubau Florenberg-Grundschule Pilgerzell

Erläuterungsbericht:

städtebauliche Konzeption:

- kompakter, dreigeschossiger Baukörper entspricht in seiner Körnung den angrenzenden Gebäuden Turnhalle und Sporthalle.
- Baukörper schirmt Freibereich gegenüber der Erschließung ab.
- Schulfreibereich und Sportgelände bilden einen grossen zusammenhängenden Freibereich.
- Die bestehende Busschleife wird aufgelöst. An der Strasse wird eine Bushaltezone für zwei Gelenkbusse sowie westlich die „Kiss and Ride“ Zone ausgebildet.
- Der Hauptzugang liegt an der Straße „Rössengraben“. Eine grosszügige Treppenanlage überwindet den Höhenunterschied.
- Der Vorplatz ist durch die auskragenden Obergeschosse überdacht.
- Der Niveauunterschied zwischen Vorplatz und Schulhof / Erdgeschoss wird im Bereich des „Herzens der Schule“ in das Gebäude gezogen.
- Die Fahrradstellplätze sind vor der bestehenden Turnhalle angeordnet. Der bestehende eingeschossige Anbau wird abgerissen.
- Ein barrierefreier Zugang zu Gebäude und Schulhof ist gegeben.
- Die bestehende Turnhalle ist separat zugänglich.
- Der Lernbreich Kunst und Werken sitzt als eigenständiger Pavillon nördlich des Neubaus in den Hang eingebettet und spannt zum Hauptbau den Kunst- und Werkhof auf.
- Nördlich der bestehenden Turnhalle im Westen, von der Bonifatiusstrasse erschlossen, werden 25 Stellplätze errichtet. Von den Stellplätzen führen Weg und Treppe entlang des Kunst- und Werkstattgebäudes auf den Haupt-Schulhof auf dem oberen Ergeschossniveau.
- Der Betrieb der bestehenden Schule ist bis zur Fertigstellung der neuen Schule gewährleistet.

Funktionale Zusammenhänge und Abläufe im Gebäude

Erdgeschoss

- Die Aula und Mensa als „Herz der Schule“ verbinden als zentraler Bereich des Erdgeschosses Nord- und Südseite des Gebäudes.
- Der Musikraum lässt sich als Bühne zur Aula öffnen
- Sitzstufenanlage in der Mitte der Aula verbindet beide Niveaus und dient bei Aufführungen dem Publikum.
- Oberlichter belichten den zentrale Bereich der Aula
- Die Spange aus Küche, Bibliothek, AG-Raum fasst die Aula nach Westen
- Der Mensabereich hat die Möglichkeit überdachte Flächen im Aussenbereich zu nutzen.
- Direkt am Eingang Aula liegt die Verwaltung und der Lehrerbereich.
- Das kleine Cluster der „Vorklassen“ hat einen eigenen Zugang zum Aussenbereich.
- Das Gebäude wird neben dem Haupteingang mit Foyer an der Südseite auch von Norden, von der Schulhofseite erschlossen. Dort bildet die auskragende Deckenplatte einen überdachten Pausenbereich.
- Die Orientierung und Wegeführung ist klar begreifbar. Die Treppenaufgänge sind vom Haupteingang aus sichtbar.

Obergeschosse

- In den beiden Obergeschossen befinden sich jeweils 2 Jahrgangs-Cluster.
- Jedem Cluster ist ein eigener Sanitärbereich zugeordnet.
- Die zentralen Garderobenbereiche sind von zwei Seiten aus zugänglich, ab hier beginnt der „Hausschubereich“.
- Im Zentrum der Cluster liegt jeweils ein Lichthof zur verbesserten Querlüftung und natürlichen Belichtung der Räume.
- Umlaufende Fluchtbalkone stellen die notwendigen Rettungswege zu den Treppenräumen dar. Innerhalb der Cluster gibt es keine notwendigen Flure. Die Absturzsicherung der Balkone erfolgt durch geschosshohe Seilnetze.
- Der gewünschte Grad an Transparenz zwischen Klassenräumen und Mitte kann leicht realisiert werden, die Mitte und der transparent eingefasste Lichthof sind von jedem Raum des Clusters einsehbar. Durch die zurückgesetzten Differenzierungen und Teamräume entstehen Nischen in der offenen Lernfläche die verschieden bespielt werden können.
- Auf Grund eines durchlaufenden Rasters sind andere Anordnungen der Räume denkbar.


Freibereiche / Außengelände

Der Schulfreibereich gliedert sich in verschiedene Bereiche:
- Der direkt am Gebäude gelegene zentrale, teilweise durch das auskragende Dach geschützte Pausenhof
- Östlich davon durch Bepflanzung und Sitzelemente abgetrennt der Aussenbreich der Vorklasse
- Der sich nach Süden entwickelnde Kunst- und Werkhof vor dem nördlich gelegenen Kunstgebäude
- Die am Fuss des nördlichen Geländeversatzes in die Topographie eingebettete und im Süden durch eine Baumreihe eingefasste Spielzone mit Fussball- und Basketballplatz, Körben für Streetball, Tischtennisplatten, Parcourgelände, Sitzgelegenheiten …
- Nördlich mit Aussicht auf den Hügel über der Spielzone das „Grüne Klassenzimmer“, das „Balancierfeld“ mit Slackline und anderen Spielgeräten, das „Experimentierfeld Hüttenbau“ und der „Gemüsegarten“

Ökologische und Energetische Optimierung

- das Ziel ist ein die Umwelt möglichst wenig belastender Gebäudebetrieb
bei gleichzeitig hohen Innenraumqualitäten.
- dies wird durch passive bauliche Maßnahmen erreicht
- ein auf ein Minimum reduzierter Einsatz von Lüftungstechnik, so dass
ein wartungsarmer Betrieb gesichert wird
- Überprüfung der Grauen Energien bei der Materialwahl

Passive Maßnahmen:

- ein hoher Dämmstandard minimiert die Wärmeverluste über Transmission.
- die Lage und der Anteil der Glasflächen sind hinsichtlich natürlicher Belüftung, Belichtung und Ausblick optimiert.
- der außen liegende, bewegliche Sonnenschutz ermöglicht die Steuerung des Tageslichtniveaus im Innenraum und gewährleistet den sommerlichen Wärmeschutz.
- die umlaufenden Fluchtbalkon dienen als feststehender Sonnenschutz
- die natürliche Nachtluftspülung über motorisch angesteuerte Öffnungsflügel, die eine Querlüftung (über Fassade und Lichthöfe) des Gebäudes ermöglichen.

Aktive Maßnahmen:

- dezentrale, mechanische Lüftungsgeräte mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung im Bereich der Sanitärräume stellen den hygienisch erforderlichen Luftaustausch bei geringen Außentemperaturen sicher.
- für die Mensa und den Küchenbereich befindet sich die Lüftungsanlage in unmittelbarer Nachbarschaft, in der Küchenspange.

Im Sommer wie Winter wird das Gebäude über Fenster und Oberlichter natürlich gelüftet.

Baukonstruktion und Material:

Die Bauweise folgt dem Prinzip der optimalen Leistungsfähigkeit.
- Bodenplatte als Stahlbetonkonstruktion, Dämmung und Drainage
als Glasschaumschotterschicht
- Massivholz als Außenwände mit gedämmter Vorsatzschale
aus heimischer Brettschalung z.B. Weisstanne
- Stahlbetondecken dienen als Speichermasse
- Dach mit extensiver Begrünung
- Optimierte Raumakustik durch Absorberflächen an Decken und ggf. auch Wänden (u.a. in Form von Pinnwänden)
- Wohnliche Materialien in den Hausschubereichen: Holzböden, farbig gestaltete Wandflächen, Vorhänge…

Die hohe Qualität der Gebäudehülle, eine maximierte Tageslichtautonomie der Nutzungsbereiche ermöglicht in Verbindung mit einem wohldosierten Technikeinsatz eine gesunde, inspirierende Umgebung bei minimalen Aufwendungen für einen langfristigen Betrieb.
Perspektive

Perspektive