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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2021

Neubau Grundschule in Osburg

1. Preis

MoRe Architekten PartGmbB

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Zwei zueinander versetzte Baukörper fügen sich maßstäblich in den Ortskontext ein und bilden zwei ablesbare Lernhäuser. Durch den Versatz der beiden Gebäudeteile entstehen zwei großzügige Freiraumsituationen: Eine zum Straßenraum, ausformuliert als Vorplatz, und eine zum Schulhof, welche die bestehenden Lindenbäume integrativ umfasst. Im Inneren bildet die Schule eine flexible und vielseitig nutzbar Lernlandschaft aus, die über eine gemeinsame Mitte erschlossen wird und unterschiedlichste Unterrichtsformen ermöglicht. Folgerichtig werden die Funktionen Mensa, Mehrzweckraum und Ganztagsunterricht sowie die Verwaltung im Erdgeschoss angeordnet. Großzügigkeit, Offenheit und schöne Belichtungssituationen im Wechsel vom Vorplatz über die Schule bis zum Hof prägen die innere Haupterschließung. In Teilbereichen könnte die Funktionalität jedoch verbessert werden – sei es bei der den Verwaltungsräumen vorgelagerten WC-Zone oder in Bezug auf die Rampensituation im Eingangsbereich. Auch der Anlieferungsbereich der Küche überzeugt in der dargestellten Form noch nicht. Der Entwurf ist sehr gut durchgearbeitet und zeigt eine hochwertige Architektursprache. Materialität und Detailreife der Darstellung vermitteln das Bild einer modernen und innovativen Schule. Die Arbeit weist eine relativ niedrige Verkehrsfläche bei einer zugleich hohen Aufenthaltsqualität auf. In ihren Kennwerten liegt sie insgesamt im durchschnittlichen Bereich. Dies lässt eine gute Wirtschaftlichkeit erwarten. Das einheitliche Fassadenraster lässt einen hohen Vorfertigungsgrad und eine elementierte Bauweise zu. Der Vorschlag eines Holzbaus ist auch in Bezug auf Ökologie und Nachhaltigkeit zu begrüßen. Allerdings müssten durch die Verfasser oder Verfasserinnen Erfahrungen und Kompetenzen in Holzbau nachgewiesen werden, welche die Dauerhaftigkeit der Baukonstruktion im Betrieb sicherstellen. Ebenso müsste die wirtschaftliche Realisierbarkeit des Holzbaus im weiteren Planungsprozess sichergestellt werden. Als weitere Vorschläge zu den Themen Ökologie und Nachhaltigkeit werden u.a. eine CO2- gesteuerte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, der Einbau einer Wärmepumpe in Verbindung mit Erdsonden sowie die Nutzung von Photovoltaik beschrieben. Der Vorschlag für die Platzierung einer möglichen Erweiterung müsste in Bezug auf eine gute Anbindung und funktionale Zuordnung im Inneren überprüft werden. Insgesamt zeigt dieser Vorschlag einen offenen vielfältig nutzbaren Lernort auf überzeugende Weise und stellt einen sehr guten Beitrag zur gestellten Wettbewerbsaufgabe dar.