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Offener Wettbewerb | 11/2022

Erweiterung Schulanlage Entlisberg in Zürich-Wollishofen (CH)

1. Rang / 1. Preis

Preisgeld: 55.000 CHF

Darlington Meier Architekten

Architektur

Schmid Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Schnetzer Puskas Ingenieure AG

Tragwerksplanung

RMB Engineering AG

TGA-Fachplanung

Makiol Wiederkehr AG

Brandschutzplanung

studio durable - Planung und Beratung GmbH

BIM-Management

Erläuterungstext

"Insgesamt überzeugt der Projektvorschlag mit seinem kompakten Baukörper, der daraus resultierenden guten Einordnung in den städtebaulichen Kontext sowie den sparsamen inneren Flächen. Die Nutzungsanordnung weist abseits der zu kleinen Erschliessung hohe funktionale
Qualitäten auf. Besonders überzeugt das Projekt auch im Aussenraum: KING JULIEN geht sorgsam mit Boden und Baumbestand um und spielt eine maximale
Aussenfläche für die Schule und das Quartier frei."
(Auszug aus dem Bericht des Beurteilungsgremiums vom 12. Januar 2023)

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Projektvorschlag KING JULIEN erweitert die Schulanlage mit einem prägnanten Baukörper an der Nord-Ost Ecke des Areals. Das kompakte, viergeschossige Volumen kann durch den minimalen Fussabdruck die ursprüngliche Aussenraumkonzeption mit einem grossen Freiraum im Norden der Anlage erhalten. Durch das Abrücken des Baukörpers von der Parzellengrenze kann der prägende Baumgürtel weitergeführt werden. Die Verfassenden setzen den Neubau in angemessene Distanz zum bestehenden Schulhaus. Dadurch gelingt trotz Massstabssprung die Einbindung in den Kontext, und die «besondere Rücksichtnahme» wird gewährleistet, ohne die Bedeutung des inventarisierten Schulhauses zu schmälern. Zur Moosstrasse hin entsteht ein grosszügiger Vorplatz für die Schule, der gleichzeitig optimal für die Anlieferung der Schule und der EWZ-Zentrale genutzt werden kann.

Die zentrale Eingangshalle mit einem grosszügigen, gedeckten Aussenbereich erstreckt sich auf der Südseite über die gesamte Gebäudetiefe. Sie vermittelt zwischen Strassenseite und dem Areal und schafft einen offenen Raumbezug zum bestehenden Schulhaus. Der Schulgarten ist noch nicht ausreichend in die Aussenraumgestaltung eingebunden. Auch der vorgeschlagene mäandrierende Verbindungsweg zwischen den beiden Schultrakten scheint etwas willkürlich, und die programmatisch verlangte Überdachung vermag noch nicht komplett zu überzeugen. Der weitläufige Freiraum im Westen hingegen weist grosses Potenzial für die Aussenraumbereiche der Schule und einen überzeugenden Quartierspielplatz auf. Die vielfältigen Neupflanzungen leisten einen wertvollen Beitrag zur Hitzeminderung und zur Förderung der Biodiversität.

Die Nutzungsanordnung im Erweiterungsbau überzeugt. Die Kindergärten mit direktem Aussenraumbezug werden im Erdgeschoss angeordnet, sind über einen separaten Eingang erschlossen und mit der Eingangshalle der Schule verbunden. Eine einläufige Treppe führt aus der Eingangshalle in das erste Obergeschoss zum Team- und Verpflegungsbereich. Erreichbar ist dieser zusätzlich von aussen über eine Wendeltreppe, die eine attraktive räumliche Verbindung mit dem Aussenraum schafft. Ins zweite und dritte Obergeschoss führt eine einläufige Treppe zu den gut proportionierten Schulclustern, den MKZ Räumen und den Spezialräumen. Die Aufenthaltsräume der Cluster können zusammengelegt werden und bieten dadurch neue Nutzungsmöglichkeiten. Die Sporthalle, sämtliche dazugehörigen Nebenräume sowie die EWZ-Zentrale sind im Untergeschoss angeordnet und über eine separate Treppe direkt aus der Eingangshalle erschlossen.

Das Schulhaus ist als modulare Skelettstruktur konzipiert, die auf den Raumgrössen der Klassenzimmer aufbaut. Die flächeneffiziente Anordnung gefällt der Jury, bringt aber im Zusammenhang mit dem geringen Fussabdruck Schwierigkeiten bei der inneren Erschliessung, insbesondere die Haupterschliessung zu den oberen Geschossen ist zu klein dimensioniert.

In Anlehnung an den Bestand schlagen die Verfassenden eine feingliedrig strukturierte, mehrfarbige Holzfassade mit grosszügigen Fenstern vor. Die horizontale Gliederung wird mit Brise-Soleils, die mit Photovoltaik-Elementen belegt sind, betont. Das Preisgericht schätzt, dass die Feingliedrigkeit der Fassade einen Bezug zum bestehenden Schulhaus schafft, jedoch widerspiegeln die BriseSoleils die Bescheidenheit des effizient gedachten Baukörpers nicht.

Der Projektvorschlag weist das kleinste Gebäudevolumen auf und wird aus wirtschaftlicher Sicht positiv beurteilt. Auch bei der ökologischen Nachhaltigkeit schneidet das Projekt gut ab. Es generiert am wenigsten Treibhausgasemissionen und liegt beim Ertrag der Photovoltaikanlage im Mittelfeld.

Insgesamt überzeugt der Projektvorschlag mit seinem kompakten Baukörper, der daraus resultierenden guten Einordnung in den städtebaulichen Kontext sowie den sparsamen inneren Flächen. Die Nutzungsanordnung weist abseits der zu kleinen Erschliessung hohe funktionale Qualitäten auf. Besonders überzeugt das Projekt auch im Aussenraum: KING JULIEN geht sorgsam mit Boden und Baumbestand um und spielt eine maximale Aussenfläche für die Schule und das Quartier frei.
Situation 1:500

Situation 1:500

Situation 1:200

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